Vortrag am 3.4.2024: "Christliches Immobiliengeschäft: Profitgier und Verdrängung. Wie die westdeutschen Bistümer Sozialsiedlungen ausbeuten"

Die Kirche als Vermieter: Die dunkle Seite kirchlicher Immobiliengeschäfte in Düsseldorf

Wie die Kirchen mit Sozialsiedlungen wirtschaften / Symbolbild - Rheinpromenade, Düsseldorf / Foto (c) Nina Strehl, unsplash
Wie die Kirchen mit Sozialsiedlungen wirtschaften / Symbolbild - Rheinpromenade, Düsseldorf / Foto (c) Nina Strehl, unsplash

Wie die Kirchen mit Sozialsiedlungen wirtschaften / Symbolbild - Rheinpromenade, Düsseldorf / Foto (c) Nina Strehl, unsplash

Die christlichen Kirchen, bekannt als einige der größten privaten Grundeigentümer in Deutschland, stehen nun im Rampenlicht für etwas weit weniger Bekanntes: ihr Engagement im Immobilienmarkt, speziell in der Wohnungsvermietung. In Düsseldorf findet eine Veranstaltung statt, die ein neues Licht auf diese Praktiken wirft und unsoziales Verhalten gegenüber Mietern in den Fokus rückt.

Am Mittwoch, 3. April 2024, spricht Ralf Hutter über ein Thema, das Mieterinnen und Mieter, die in Immobilien der Kirchen wohnen, besonders stark betrifft. Titel des Vortrags:

Christliches Immobiliengeschäft: Profitgier und Verdrängung. Wie die westdeutschen Bistümer Sozialsiedlungen ausbeuten.

Dass die beiden großen Kirchen zu den größten privaten Grundeigentümerinnen in Deutschland zählen, ist relativ bekannt. Das bezieht sich vor allem auf Ländereien. Es gibt aber einen kirchlichen Immobilienbereich, zu dem kaum etwas bekannt ist: die Wohnungsvermietung.

Der Journalist und Soziologe Ralf Hutter hat die erste größere und überregionale Recherche zu unsozialem Verhalten diverser kirchlicher und quasi-kirchlicher Immobilienakteure gegenüber der Mieterschaft insbesondere auch in Düsseldorf vorgelegt. Vor allem hat er sich mit der Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft beschäftigt, dem in Köln ansässigen größten Wohnungsunternehmen der katholischen Kirche. Dieses Unternehmen hat seinen sechs westdeutschen Bistümern – darunter zwei der reichsten der Welt – parallel zum Anwachsen der deutschen Wohnungsmisere in den letzten 15 Jahren immer mehr Geld ausgeschüttet. Erwirtschaftet werden die Gewinne unter anderem mit ehemaligen Sozialsiedlungen in Köln und Düsseldorf, wo die Aachener oft die Instandhaltung vernachlässigt und dadurch bisweilen Menschen in existenzielle Nöte bringt. Es gibt aber auch Fälle der energetische Modernisierung der alten Häuser, die die Haushalte bezahlen müssen, auch wenn die dadurch erreichten Einsparungen die Kosten bei weitem nicht aufwiegen.

In Düsseldorf sorgte das 2021 für Proteste in der Siedlung Kissinger Straße im Stadtteil Eller. Die Baumaßnahmen gingen dort aber noch bis zuletzt weiter und beeinträchtigten viele Menschen. Auch über solche aktuellen Konflikte soll in diesem Humanistischen Salon gesprochen werden.

Die Praktiken kirchlicher und quasi-kirchlicher Immobilienakteure werfen wichtige Fragen bezüglich Sozialverantwortung und Ethik im Immobiliensektor auf. Hutter’s Forschungen und das bevorstehende Gespräch bieten eine seltene Gelegenheit, diese kritischen Themen öffentlich zu diskutieren und möglicherweise Wege zu einer gerechteren Immobilienpolitik zu finden.

Christliches Immobiliengeschäft: Profitgier und Verdrängung. Wie die westdeutschen Bistümer Sozialsiedlungen ausbeuten.

Vortrag und Diskussion mit Ralf Hutter
03/04/2024
19 Uhr
Salon des Amateurs | Bar in der Kunsthalle
Grabbeplatz 4 | 40213 Düsseldorf

Bei der Kooperationsveranstaltung des Düsseldorfer Aufklärungsdienstes (DA!) und dem Internationalen Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA) ist der Eintritt frei.

Weitere Informationen: www.aufklärungsdienst.de