Das Projekt „GIGA FOR HEALTH“ wird vom Land NRW mit fast 10 Mio. Euro gefördert und hat ein klares Ziel: Mit 5G Leben retten.

Mit 5G Leben retten: NRW-Wirtschaftsminister besucht 5G-Medizincampus der Uniklinik Düsseldorf

Gemeinsam mit Minister Pinkwart haben die verschiedenen Projektpartner sowie die Expertinnen und Experten des UKD ihr verschiedenen 5G-Projekte vorgestellt und erläutert, wie diese die Krankenversorgung langfristig effizienter und sicherer gestalten können. / Foto © Universitätsklinikum Düsseldorf/UKD

Gemeinsam mit Minister Pinkwart haben die verschiedenen Projektpartner sowie die Expertinnen und Experten des UKD ihr verschiedenen 5G-Projekte vorgestellt und erläutert, wie diese die Krankenversorgung langfristig effizienter und sicherer gestalten können. / Foto © Universitätsklinikum Düsseldorf/UKD

Am Universitätsklinikum Düsseldorf wird gerade die mit modernster Mobilfunktechnologie nächste Stufe der Digitalisierung im Gesundheitswesen vorbereitet. Bei einem Besuch am Universitätsklinikum Düsseldorf macht sich Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, am 09. März persönlich ein Bild von den medizinischen Anwendungen und dem aktuellen Forschungsstand an einem der europaweit ersten 5G-Medizincampi. Das Projekt „GIGA FOR HEALTH“ wird vom Land NRW mit fast 10 Mio. Euro gefördert und hat ein klares Ziel: Mit 5G Leben retten.

Die Projektpartner sowie die Mediziner und Experten des UKD erläutern bei dem Termin gemeinsam mit Minister Pinkwart, wie das 5G-Netz, das Vodafone im Universitätsklinikum aktiviert, die Krankenversorgung langfristig effizienter und sicherer gestalten kann.

 

„Die digitale Transformation ist im Gesundheitssektor angekommen. Die sehr geringen Reaktionszeiten der 5G-Technologie ermöglichen innovative und lebensrettende medizinische Lösungen. Ich bin überzeugt, dass das Projekt „GIGA FOR HEALTH“ die Arbeit am Universitätsklinikum maßgeblich weiterentwickeln und eine enorme Strahlkraft auf die Digitalisierung der Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus haben wird. Das Projekt mit seinem starken Konsortium hat das Potenzial, auch europaweit ein Leuchtturm für den Einsatz von 5G in Krankenhäusern zu werden.“, so Pinkwart.

Im Rahmen der Veranstaltung werden alle Beteiligten dazu eingeladen, sich die Technik anhand von zwei unterschiedlichen Anwendungsbeispielen aus der Praxis des Klinikums anzuschauen und zu testen. Die „Mixed-Reality“-Brillen, die unter anderem in der Tumorchirurgie sowie der medizinischen Lehre zum Einsatz kommen, generieren im virtuellen Raum hochkomplexe 3D-Strukturen zum „Anfassen“. So können anatomische Strukturen genau betrachtet und damit einerseits zielgerichtete Operationen ermöglicht, andererseits auch Studierende ideal unterrichtet werden.

In einem zweiten Beispiel übertragen sogenannte Monitoring-Patches – spezielle Technik-Pflaster mit Diagnostik-Sensoren zum Aufkleben – mit dem 5G-Netz die Vitaldaten eines Menschen mobil auf einen Überwachungsmonitor. So können bspw. in der Herzmedizin Notfallsituationen verhindert werden, weil EKG-Daten in Echtzeit überwacht werden können, obwohl die Patientinnen und Patienten nicht verkabelt sind.

Prof. Frank Schneider, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKD sowie Konsortialführer, erklärt anhand der beiden Anwendungsbeispiele, wie Patienten von der Technik profitieren werden: „Durch die Echtzeitübertragung des neuen Mobilfunkstandards können sehr kritische Patienten zum Beispiel schon in der zentralen Notaufnahme mittels Monitoring-Patches rechtzeitig identifiziert und direkt für die jeweiligen Fachabteilungen lebensrettend priorisiert werden. Und schaut man sich dazu das Beispiel der „Mixed-Reality“-Technik an, können in der Chirurgie sowohl vor, als auch während der Operation lebensrettende Informationen unter den Ärztinnen und Ärzten gezielt ausgetauscht werden. Auf diese Weise wird mit dem Verbundprojekt die Krankenhauslandschaft von morgen geformt.“

Seit Erhalt des Zuwendungsbescheids vom 01. Mai 2021 laufen die Arbeiten für die einzelnen Arbeitspakete und vor allem für das 5G-Campusnetzwerk, das als technische Infrastruktur von Vodafone installiert wird. Erste Außenantennen versorgen bereits große Flächen des Geländes mit 5G.

"Wir bringen unser Echtzeit-Netz direkt ins Krankenhaus, um Patienten und Ärzte mit neuen Technologien zu unterstützen. Augmented Reality und das Internet der Dinge können in Zukunft helfen, Leben zu retten", so Vodafone Deutschland CEO Hannes Ametsreiter.

Mit seiner Bedeutung sowohl für den medizinischen Kontext als auch darüber hinaus besitzt das Projekt Giga for Health großes wegweisendes Potenzial für verschiedenste Institutionen, die sich im 5G-Sektor etablieren wollen. Mit Unterstützung der Bergischen Universität Wuppertal werden kostenfreie Workshops angeboten, die das Projekt kontinuierlich begleiten und aktuelle Erkenntnisse für ein breites Fachpublikum übermitteln. Über die 5G-Webseite des UKDs können die Anmeldungen erfolgen.

Neben Vodafone, der Bergischen Universität Wuppertal und dem UKD begleiten bei den einzelnen Arbeitspaketen weitere Partner die Umsetzung: Das Institut für Hochfrequenztechnik der RWTH Aachen, das Unternehmen Brainlab, die Fachhochschule Dortmund, das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte und die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein.

Mehr Informationen zum Projekt finden Sie auf der 5G-Medizincampus-Seite des UKD: https://www.uniklinik-duesseldorf.de/5g

Hintergrund – die Partner des „GIGA FOR HEALTH“-Projektes

Bergische Universität Wuppertal | SIKoM+

In der Bergischen Universität Wuppertal (BUW) trägt das SIKoM+ - Institut für Systemforschung der Informations-, Kommunikations- und Medientechnologie die Projektaktivitäten mit langjährigen Erfahrungen in der Konzeption, im Management und der Durchführung von IKT- und Digitalisierungsbezogenen Innovations-, Beratungs- und Gemeinschaftsprojekten. Ziel im GIGA FOR HEALTH Projekt ist es, enge Austauschbeziehungen mit der sich gegenwärtig etablierenden 5G-Community aufzubauen und kontinuierlich weiterzuentwickeln. Dazu wird ein 5G-Technologie-Transferkonzept erarbeitet, das die übergreifende Transferstrategie von GIGA FOR HEALTH: 5G-Medizincampus.NRW durch passgenaue Maßnahmen mit den 5G-Akteuren verbindet.

Brainlab

Das 1989 in München gegründete Unternehmen entwickelt, produziert und vertreibt softwaregestützte Medizintechnologie, die eine fortschrittliche, minimal-invasive Patientenbehandlung ermöglicht. Mit seinen rund 1400 Mitarbeitern verfolgt Brainlab das Ziel, weltweit eine besser zugängliche und wirksamere Behandlung von Patienten zu ermöglichen. Brainlab unterstützt das Projekt mit der Mixed Reality Infrastruktur, Planungssoftware sowie der klinischen Beratung, um die Forschung im Bereich Mixed Reality in der Kiefer-, Gesichts- und Hirntumorchirurgie sowie in der Ausbildung von Medizinstudierenden voranzutreiben.

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) ist mit 1250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die führende europäische Behörde im Bereich der Zulassung, Sicherheit und Digitalisierung von Arzneimitteln und Medizinprodukten. Mit GIGA FOR HEALTH will das BfArM die Patientensicherheit weiter stärken. Mit einer App sollen Medizinprodukterisiken ortsunabhängig schnell und sicher an die Behörde gemeldet werden. Auf Basis dieser Meldungen können Risiken verbessert bewertet und im Zusammenspiel mit Herstellern und Landesbehörden wirkungsvolle Sicherheitsmaßnahmen noch schneller auf den Weg gebracht werden. Damit bringt das BfArM die digitale Patientenversorgung weiter voran und leistet einen wichtigen Beitrag für die Anwendungssicherheit von Medizinprodukten.

Fachhochschule Dortmund

Die Fachhochschule Dortmund ist eine der größten und forschungsstärksten Fachhochschulen in Nordrhein-Westfalen. Das Smart Edge Lab von Prof. Dr. Rolf Schuster bündelt internationale Erfahrungen und Technologieplattformen im Bereich Mobile Edge Computing. Im Rahmen dieses Innovationsprojektes wird das Smart Edge Lab auf der Basis von Mixed Reality- und 5G-Technologien Lösungen für chirurgische Eingriffe und die medizinische Ausbildung entwickeln.

Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein

Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Nordrhein ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Mit ihren rund 19.500 Mitgliedern stellt sie die ambulante medizinische und psychotherapeutische Versorgung von rund 9,5 Millionen Einwohnern in Nordrhein sicher. Zu ihren Aufgaben gehört, die Qualität der ärztlichen Leistungen zu sichern und das Honorar unter den Vertragsärzten, den Psychologischen Psychotherapeuten, den Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten sowie den zur ambulanten Behandlung ermächtigten Krankenhausärzten zu verteilen. Sie organisiert den ärztlichen Bereitschaftsdienst. Darüber hinaus setzt sich die KV Nordrhein als Interessenvertreter für ihre Mitglieder ein, die sie in allen Fragen von der Abrechnung bis zur Zulassung berät.

Institut für Hochfrequenztechnik, RWTH Aachen

Das Institut für Hochfrequenztechnik (IHF) der RWTH Aachen weist langjährige Erfahrung in der Bewertung von hochfrequenten elektromagnetischen Feldern im Umfeld von Mobilfunkbasisstationen auf und ist momentan führend bei der Entwicklung von Immissionsmessverfahren für 5G. Im Projekt GIGA FOR HEALTH führt das Institut für Hochfrequenztechnik Untersuchungen zur Störfestigkeit von Medizingeräten durch 5G-Basisstationen und Endgeräte unter Beachtung der geforderten Mobilfunkversorgung durch.

Vodafone

Vodafone ist einer der führenden Digitalisierungskonzerne Deutschlands. Jeder zweite Deutsche ist ein Vodafone-Kunde – ob er surft, telefoniert oder fernsieht; ob er Büro, Bauernhof oder Fabrik mit Vodafone-Technologie vernetzt. Die Düsseldorfer liefern Internet, Mobilfunk, Festnetz und Fernsehen aus einer Hand. Als Digitalisierungspartner der deutschen Wirtschaft zählt Vodafone Start-ups, Mittelständler genau wie DAX-Konzerne zu seinen Kunden. Kein anderes Unternehmen in Deutschland vernetzt über sein Mobilfunknetz mehr Menschen und Maschinen als Vodafone. Kein anderes deutsches Unternehmen bietet im Festnetz mehr Gigabit-Anschlüsse an als die Düsseldorfer.

Universitätsklinikum Düsseldorf

Das Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) ist das größte Krankenhaus in der Landeshauptstadt und eines der wichtigsten medizinischen Zentren in NRW. Es steht für internationale Spitzenleistungen in Krankenversorgung, Forschung und Lehre. Die besondere Stärke des UKD liegt in der interdisziplinären Behandlung der Patienten und in der engen Verzahnung von Klinikbetrieb und Forschung. Über 50.000 Patienten werden jährlich am Universitätsklinikum Düsseldorf stationär versorgt, etwa 300.000 Patienten im Jahr ambulant. Im GIGA FOR HEALTH Projekt hat das UKD die Konsortialführung. Das UKD und seine Patienten profitieren direkt vom Einsatz der Innovationstechniken.