Trittstufen an den Türen arbeiten nicht zuverlässig

Neue Stadtbahnen werden aktuell nicht eingesetzt – Rheinbahn erwägt rechtliche Schritte gegen Hersteller Alstom

Neue HF6-Stadtbahnen / Foto © Rheinbahn, Design Büro + staubach Berlin

Neue HF6-Stadtbahnen / Foto © Rheinbahn, Design Büro + staubach Berlin

Bei den neuen Hochflur-Stadtbahnen vom Typ HF6 sind in den ersten Tagen des Fahrgastbetriebs Unregelmäßigkeiten im Bereich der Trittstufen an den Türen aufgetreten. Zwar handelt es sich hierbei nicht um eine sicherheitsrelevante Störung, allerdings ist die Zuverlässigkeit der Türschließung derzeit nicht gegeben. Die unregelmäßig arbeitende Türschließung hatte in der vergangenen Woche Auswirkungen auf die Weiterfahrt der neuen Stadtbahnen und damit auch auf nachfolgende Fahrzeuge. Derzeit befinden sich die sechs bereits in Betrieb genommenen Bahnen daher in ihrem Depot. Techniker des Herstellers Alstom arbeiten an der Analyse und Behebung der Störung. Wann die Fahrzeuge in Düsseldorf wieder den Fahrgastbetrieb auf der Linie U75 aufnehmen können, ist aktuell noch offen. Dennoch erbringt die Rheinbahn uneingeschränkt mit den Stadtbahnen vom Typ B80 und GT8SU ihre Leistungen für ihre Fahrgäste.

An den Türen der neuen Fahrzeuge ist es im Fahrgastbetrieb in den vergangenen Tagen vermehrt zu Störungen gekommen. Die Türen schlossen sich nach dem Fahrgastwechsel nicht automatisch in der notwendigen Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit. Stattdessen bedurfte es mehrerer Versuche, bis die Fahrten mit geschlossenen Türen fortgesetzt werden konnten. In der Konsequenz konnten die Fahrzeuge erst mit deutlicher Verzögerung die Haltestellen verlassen. Nachfolgende Bahnen konnten in der Folge ebenfalls nur verspätet in die Haltestelle einfahren. Um den Fahrplan im Stadtgebiet stabil zu halten, fahren die Fahrzeuge daher bis zur Behebung der Störung nicht.

Michael Richarz, Vorstand Technik der Rheinbahn, erklärt: „Die Zuverlässigkeit und der Fahrkomfort haben für uns oberste Priorität. Die nach der Aufnahme des Fahrgastbetriebs aufgetretene Störung ist daher über alle Maße ärgerlich und frustrierend für alle Beteiligten – vor allem für unsere Fahrgäste, die sich auf die modernen Fahrzeuge gefreut haben. Es ist nicht unüblich, dass neue Fahrzeuge in den ersten Monaten an der einen oder anderen Stelle nachjustiert werden müssen. Der hier aufgetretene Umstand ist für uns jedoch nicht tragbar. Wir erwarten von Alstom eine zeitnahe Lösung des Problems und erwägen zudem, rechtliche Schritte gegen den Hersteller einzuleiten.“

Müslüm Yakisan, Präsident der DACH-Region bei Alstom, erklärt: „Wir entschuldigen uns aufrichtig bei der Rheinbahn und ihren Fahrgästen. Die neuen Fahrzeuge wurden vor Inbetriebnahme auf Herz und Nieren getestet und haben die Inbetriebnahmegenehmigung erhalten. Die nun auftretende Störung haben wir im Vorfeld so nicht erkannt. Unsere Experten arbeiten mit Hochdruck an der Lösung, damit der HF6 schnellstmöglich wieder in den Fahrgastbetrieb gehen kann.“

Insgesamt hat die Rheinbahn 59 Stadtbahnen vom Typ HF6 (HochFlur, sechs Achsen) im Wert von 194 Millionen Euro bei Bombardier Transportation bestellt. Der Hersteller wurde im vergangenen Jahr vom französischen Unternehmen Alstom übernommen. Die neuen Bahnen werden nach und nach die älteren Fahrzeuge der Typen GT8SU und B80 Stahl ersetzen.