Kanadagans-Bestand weiter zurückgegangen, Anteil an Jungvögeln bei elf Prozent

Gänsemanagement 2022: Stadt Düsseldorf zieht Bilanz

Kanadagans im Hofgarten Düsseldorf / Foto © Arthur Scholz

Kanadagans im Hofgarten Düsseldorf / Foto © Arthur Scholz

Das Garten-, Friedhofs- und Forstamt zieht nach dem fünften Jahr des Gänsemanagements eine positive Bilanz. Erstmals seit Beginn des Managements im Jahr 2017 wurden im Stadtgebiet insgesamt weniger Kanadagänse gezählt.

Beim Gänsemanagement beobachtet das Gartenamt die Anzahl der Kanadagänse in den Parks und im gesamten Stadtgebiet jeweils getrennt. Im gesamten Stadtgebiet leben nach dieser Erhebung aktuell 1.168 Gänse, davon 915 in den Parkanlagen. Zum Vergleich:  In den Jahren 2009 bis 2017 hatte sich die Anzahl der Tiere in den Parks von etwa 329 auf 966 Tiere verdreifacht, im gesamten Stadtgebiet von 700 auf etwa 1.400 Tiere verdoppelt. Mit einem weiteren Anwachsen der Population musste gerechnet werden. Vor dem Hintergrund der Wachstumsraten der Vorjahre wäre – ohne das Gänsemanagement – für 2022 eine Population von über 1.500 Kanadagänsen zu erwarten gewesen. Die durch die Maßnahmen erreichten Zahlen liegen nun in etwa auf dem Niveau vor der Brutsaison 2016.

Reduzierung der Jungvögel durch Gelegemanagement

Eine externe Fachgutachterin begleitet das Projekt, sie übernimmt auch die Ei-Entnahme. Mit der fachlichen Begleitung wurden aus jedem gefundenen Gänsenest in den Parkanlagen alle bis auf ein oder zwei Eier entnommen. Es ist notwendig, die Rest-Eier im Nest zu belassen, weil die Vögel anderenfalls eine weitere Brut beginnen würden. Insgesamt wurden in diesem Jahr fast 800 Eier entnommen.

Nach Abschluss der Ei-Entnahme wurden die Bestände und der Anteil an Jungvögel gezählt. Vor Beginn des Gänsemanagements betrug der Anteil der Jungvögel stets um 20 Prozent, im Jahr 2013 sogar mehr als 30 Prozent. Die Gelege-Entnahme führte zu einem Jungvogelanteil von unter zehn Prozent im Jahr 2018, 13 Prozent im Jahr 2019, elf Prozent im Jahr 2020, sieben Prozent im Jahr 2021 und elf Prozent im Jahr 2022.

Hinderlich bei der Begrenzung der Gänsepopulation ist das Füttern der Vögel. Nach der Straßenordnung der Landeshauptstadt Düsseldorf besteht bereits ein Fütterungsverbot für wildlebende Tiere, also auch für Kanadagänse. Hinweisschilder machen an relevanten Orten in Parkanlagen darauf aufmerksam und sollen so die Öffentlichkeit sensibilisieren. Das Verbot wird durch Mitarbeiter der Stadt kontrolliert und geahndet.

Trotz aller Anstrengungen bleibt festzuhalten, dass es weiterhin eine hohe Anzahl an Gänsen in den Düsseldorfer Parkanlagen und damit auch Verschmutzungen geben wird. Die Kotbelastung ist trotz rückgängiger Anzahl in einigen Parks immer noch hoch. Für die Hauptzeiten, in denen sich die Gänse in den Parkanlagen aufhalten, wurden häufige Pflegeintervalle beibehalten. In erster Linie werden besonders stark frequentierte Bereiche gereinigt.

Am Elbsee wird die Vogelinsel für Austernfischer, Flußregenpfeiffer und Möwen optimiert, indem die kiesigen Bodenbereiche vom Bewuchs freigehalten werden. Die Möwen fressen unter anderem auch Gänseeier und reduzieren so die Bestände an den Seen.

Bedingt durch die hohe Lebenserwartung der Gänse müssen die Bestrebungen zur Reduzierung der Bestände in den kommenden Jahren fortgesetzt werden.

Statistik seit Beginn des Gänsemanagements

Anzahl Gänse im Stadtgebiet:    1364 (2017); 1362 (2018); 1328 (2019); 1437 (2020); 1284 (2021); 1168 (2022)
Anzahl Gänse in den Parks:       966 (2017); 923 (2018); 907 (2019); 967 (2020); 878 (2021); 915 (2022)
Anteil Jungvögel in den Parks:   18 Prozent (2017); 9 Prozent (2018); 13 Prozent (2019); 11 Prozent (2020); 7 Prozent (2021); 11 Prozent (2022)