Schon im vergangenen September äußerte Prof. Timm die Sorge, dass mit einem erhöhten Influenza Infektionsgeschehen zu rechnen sein könnte (Video-Interview auf dem UKD-Kanal: https://www.youtube.com/watch?v=ufovl4oHxIE).
Als Begründung führte er an, dass viele Menschen aufgrund corona-bedingter Hygiene-Maßnahmen zwei Jahre lang nicht mit der Grippe in Kontakt gekommen seien.
„Diese Nach-Immunisierung, die wir auch durch Infektionen bekommen, die hilft natürlich auch, die Grundimmunität in der Bevölkerung zu erhalten“, so Prof. Timm im Video.
Sprich: Wenn die Grippewelle ausfällt, wird die Gesellschaft in der darauffolgenden Saison umso anfälliger. Gleiches dürfte auch für die Verbreitung von RS-Viren gelten. Hier sehen sich Kinderärztinnen und -ärzte aktuell mit vielen erkrankten Kindern konfrontiert.
Es ist von einer früheren Welle auszugehen
In einer klassischen Grippesaison wird der Höhepunkt mit den meisten Erkrankten im März verzeichnet.
„Da wir jetzt schon einen spürbaren Anstieg an Erkrankungen feststellen, ist von einer stärkeren Welle auszugehen“, so Prof. Timm. „Allerdings tragen die vergangenen zwei Pandemiejahre und die damit einhergehende Sondersituation dazu bei, dass es bei der Deutung der aktuellen Zahlen auch Unsicherheiten gibt.“