KUNSTPALAST: 3. Februar 2022 bis 8. Mai 2022

Ich. Max Liebermann – Ein europäischer Künstler

Max Liebermann, Kartoffelernte, 1875 - Öl auf Leinwand, 108,5 x 172 cm/ Kunstpalast, Düsseldorf, Foto © Horst Kolberg

Max Liebermann, Kartoffelernte, 1875 - Öl auf Leinwand, 108,5 x 172 cm/ Kunstpalast, Düsseldorf, Foto © Horst Kolberg

Max Liebermann (1847–1935) gilt als Wegbereiter der Moderne in Deutschland. Bereits zu Lebzeiten wurde er als Künstler international hochgeschätzt. Die mit vielen privaten Leihgaben bestückte, rund 120 Gemälde umfassende Ausstellung zeigt die facetten-reiche Werkentwicklung des führenden deutschen Impressionisten im internationalen Kontext und Austausch mit Malerkolleg*innen aus verschiedenen europäischen Kunstzentren. Dazu gehört auch Düsseldorf, das für Liebermanns künstlerische Inspiration ein wichtiger Ort war. KUNST PALAST: 3. Februar 2022 bis 8. Mai 2022

In der Ausstellung sind neben zahlreichen Hauptwerken Liebermanns Gemälde seiner großen französischen und holländischen Vorbilder, darunter Jean-François Millet, Frans Hals und Rembrandt van Rijn, sowie seiner Zeitgenossen Vincent van Gogh und Claude Monet vertreten.

 

„Liebermann gilt als ein unter europäischen Künstlerinnen und Künstlern bestens vernetzter Maler“, betont Felix Krämer, Generaldirektor Kunstpalast. „Es ist überraschend, dass dieser Aspekt noch nicht in einer Ausstellung thematisiert wurde. Er wurde von Künstlern wie Vincent van Gogh und Edgar Degas bewundert, während ihn umgekehrt die holländische Malerei und die französischen Impressionisten inspirierten.“

„Liebermann entdeckt für die deutsche Kunst neue Motive und eine neue Art zu malen“, hebt Kurator Martin Faass, Direktor Hessisches Landesmuseum Darmstadt und Gründungsdirektor der Liebermann-Villa in Berlin, hervor. „In seinem Werk manifestieren sich zentrale Themen seiner Zeit: die Fragen nach dem Verhältnis der eigenen Kultur zu anderen und nach der kosmopolitischen Integrationskraft von Kunst und Kultur.“

„Ein Besuch in Düsseldorf Anfang der 1870er Jahre wird zum Wendepunkt für Liebermanns künstlerische Karriere“, resümiert Maria Zinser, Co-Kuratorin der Ausstellung. „Die Malerei des damals umjubelten ungarisch-stämmigen Künstlers Mihály Munkácsy, die er dort kennenlernt, inspiriert ihn zu einem Werk, mit dem ihm wenig später der Durchbruch gelingt.“

Von Düsseldorf aus unternimmt Liebermann seine erste Reise nach Holland – das Land, das für ihn zur Malheimat werden soll. Bis 1913 reist der Künstler fast jeden Sommer in die Niederlande. Seine aus dieser Zeit stammenden naturalistischen, mit lockerem Pinselstrich gemalten Bilder zeigen das Landleben sachlich, ohne Emotion oder erzählende Elemente.

In neun Kapiteln präsentiert die Ausstellung anhand bedeutender Hauptwerke Liebermanns exemplarisch die Wendepunkte in seinem künstlerischen Schaffen, beginnend mit seinen ersten Jahren an der Kunstschule Weimar über seine Verbindungen in die verschiedenen europäischen Kunstzentren bis hin zu den späten Bildern, die in seinem Haus am Wannsee entstanden.

Dabei werden Liebermanns frühe Werke aus Barbizon bei Paris und seine Auseinandersetzung mit den französischen Impressionist*innen ebenso thematisiert wie seine Auseinandersetzung mit niederländischen Maler*innen angefangen bei Frans Hals und Rembrandt bis zu seinen Zeitgenossen und Freunden Anton Mauve und Jozef Israëls.

Das Gemälde Schweinemarkt in Haarlem (1894), das als erstes impressionistisches Bild Liebermanns bezeichnet wurde, gehört ebenso dazu wie die zur Sammlung des Kunstpalastes zählende Kartoffelernte (1875), in der sich der Einfluss der Schule von Barbizon zeigt.

Mitte der 1890er Jahre wendet sich Liebermann – wie zuvor schon seine französischen Vorbilder – der Darstellung des bürgerlichen Freizeitvergnügens und des modernen Sports zu: Er malt Polospieler und Schlittschuhläufer*innen sowie Szenen aus Gärten und öffentlichen Parks.

Momente sommerlichen Strandlebens an der holländischen Nordseeküste thematisiert Liebermann in vielen seiner Werke, zu denen das in Düsseldorf gezeigte großformatige Gemälde Badende Knaben (1900) gehört.

„Die Ausstellung beleuchtet die Bedeutung Europas als Kontext für die facettenreiche Werkgenese Max Liebermanns, der Einflüsse aus verschiedenen europäischen Ländern in seine Kunst aufnahm, sie zu einem eigenen Stil weiterentwickelte und mit diesem wiederum andere Künstlerinnen und Künstler prägte. In den vielen gezeigten Werken sieht man daher eindrücklich und anschaulich die positiven Kräfte von migrierenden Ideen!“, freut sich der Generalsekretär der Ernst von Siemens Kunststiftung Dr. Martin Hoernes

Neben Max Liebermann sind in der Ausstellung vertreten

Jean-Baptiste Camille Corot, German Grobe, Theodor Hagen, Jozef Israëls, Frans Hals, Wilhelm Hambüchen, Olof Jernberg, Eugen Kampf, Ludwig Knaus, Helmuth Liesegang, Édouard Manet, Anton Mauve, Jean-François Millet, Claude Monet, Mihály Munkácsy, Camille Pissarro, Rembrand van Rijn, Max Slevogt, Vincent van Gogh, Jacob van Ruisdael, Salomon van Ruysdael, Joris van Son, Julie Wolfthorn. Kurator der Ausstellung ist Martin Faass, Direktor Hessisches Landesmuseum Darmstadt, Co-Kuratorin Maria Zinser, Kunstpalast, Düsseldorf.

Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Hessischen Landesmuseum Darmstadt.

Im Kunstpalast wird die Ausstellung von der Rudolf-August Oetker-Stiftung, der Kulturstiftung der Länder, der Ernst von Siemens Kunststiftung und der Boxine GmbH (Tonies) gefördert.

Für Kinder gibt es in der Gemäldeschau Tonieboxen mit Hörspielfiguren, die Geschichten zu ausgewählten Exponaten erzählen. Des Weiteren erhalten Kinder ein Begleitheft zum Zeichnen und Entdecken ausgehändigt.

Begleitend zur Ausstellung ist im Sandstein Verlag ein 180 Seiten umfassender, reich
bebilderter Katalog mit einem Vorwort von Martin Faass/Felix Krämer und Texten von
Anna Ahrens, Martin Faass/Jessica Schmidt, Sabine Meister und Maria Zinser
erschienen.

Ich. Max Liebermann – Ein europäischer Künstler

KUNSTPALAST: 3. Februar 2022 bis 8. Mai 2022

Ehrenhof 4-5

40479 Düsseldorf

www.kunstpalast.de