FFT Premiere mit George Tabori Förderpreis Performance

Performance über Kinderarmut erhielt George Tabori Förderpreis – Premiere mit „pulk fiktion“ im FFT

Von Jo Achim Geschke |

pulk fiktion_All about Nothing_/ Foto FFT- Norman Grotegut

Ein Stück über Kinderarmut, entstanden in Kooperation mit dem FFT Düsseldorf, feiert jetzt nicht nur Premiere – es erhielt einen bundesweit höchst anerkannten Förderpreis: Das Bonner Performance-Kollektiv „pulk fiktion“ erhält den mit 10.000 Euro dotierten George Tabori Förderpreis des Fonds Darstellende Künste und somit den Förderpreis der höchsten bundesweiten Auszeichnung der freien Theaterszene. Am Sonntag, 5. Juni, feiert die Gruppe mit ihrem neuen Stück „All about Nothing – Ein Stück über Kinderarmut“ Premiere im Forum Freies Theater FFT Düsseldorf .

„pulk fiktion“ hat sich 2008 in Bonn gegründet und wird von der Regisseurin und Performerin Hannah Biedermann und dem Performer und Videokünstler Norman Grotegut organisatorisch geleitet. Ein heterogener „pulk“ junger Künstler erarbeitet in unterschiedlichen Konstellationen Produktionen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Ihr neues Stück „All about Nothing – Ein Stück über Kinderarmut“, das in Koproduktion mit dem FFT Düsseldorf entsteht, behandelt das Thema Armut und überrascht mit Sichtweisen jenseits von Stigma und Romantisierung.

Mit dem George Tabori Preis vergibt der Fonds Darstellende Künste seit dem Jahr 2010 die höchste bundesweite Auszeichnung für Ensembles und Künstler*innen aus der freien Theaterszene. Im Gedenken an George Tabori werden traditionell rund um den Geburtstag des Namensgebers am 24. Mai zwei einschlägig und erfolgreich arbeitende professionelle Gruppen mit bundesweiter Ausstrahlung gewürdigt. Den mit 20.000 Euro dotierten Hauptpreis konnte in diesem Jahr die Hamburger Tanzcompagnie Antje Pfundtner in Gesellschaft für sich gewinnen.

Bei der Preisverleihung im „Heimathafen Neukölln“ in Berlin konnte sich die Gruppe gegen die beiden anderen nominierten, das Theater- und Performancekollektiv „Fräulein Wunder AG“ aus Hannover und das im niedersächsischen Bostelwiebeck ansässige „Jahrmarkttheater“ durchsetzen.

Laudator Wolfgang Schneider sagte: „Bei all den Fragen über Form und Inhalt haben sie vor allem das Publikum im Blick. Sie sind ein heterogener Pulk von jungen Künstlern, Performern, Musikern, Medienmachern, sie sind bei aller Untersuchung von Gegenwart der Fiktion verpflichtet und sie sind der Wertschätzung würdig. (...) Interdisziplinär und Interkultur sind viel gebrauchte Kampfbegriffe, aber auch sie erschließen den kleinen Kosmos von pulk fiktion. Das junge Publikum kann gnadenlos sein, wenn auf der Bühne nichts wirklich Wichtiges passiert; das macht die Performer bei aller Experimentierfreudigkeit bodenständig. George Tabori würde sich sicher über diesen Preisträger freuen.“

Premiere von „All about Nothing – Ein Stück über Kinderarmut“ am Sonntag, 5. Juni,  16 Uhr, im FFT Düsseldorf, Jahnstraße 3. Weitere Termine: 6. Juni  bis 8. Juni . (Karten 15,50 Euro plus Service wie print at home)

www.fft-duesseldorf.de/