Feuerwehr Düsseldorf warnt vor sorglosem Umgang mit Adventsgestecken, Christbäumen sowie Fondues und Tischgrills/Offenes Feuer und Kerzen müssen immer beaufsichtigt werden

Erhöhte Brandgefahr in der Vorweihnachtszeit. Wenn Adventskranz oder Weihnachtsbaum plötzlich lichterloh brennen

Ein Feuerwehrmann löscht den brennenden Weihnachtsbaum © Landeshauptstadt Düsseldorf/Wilfried Meyer

Ein Feuerwehrmann löscht den brennenden Weihnachtsbaum © Landeshauptstadt Düsseldorf/Wilfried Meyer

Feuerwehr Düsseldorf warnt vor sorglosem Umgang mit Adventsgestecken, Christbäumen sowie Fondues und Tischgrills/Offenes Feuer und Kerzen müssen immer beaufsichtigt werden.

In der Adventszeit kommt es immer wieder zu Bränden, die durch Kerzen oder auch elektrische Lichter sowie durch Unachtsamkeit im Umgang zum Beispiel mit Fondues verursacht werden. Im letzten Monat eines Jahres verzeichnet die Feuerwehr immer wieder Brände, deren Ursachen auf Weihnachtsdekoration zurückzuführen sind.

"Brennende Kerzen dürfen nicht aus dem Auge gelassen werden, und der Umgang mit offenem Feuer sollte nur mit entsprechender Vorsicht erfolgen", appelliert Feuerwehrchef David von der Lieth. "Es soll niemand auf geschmückte Kränze und Gestecke in der besinnlichen Zeit verzichten, jedoch müssen einige Sicherheitsaspekte bedacht werden, damit es auch eine besinnliche Vorweihnachtszeit und ein schönes Fest bleibt", ergänzt der Leiter der Feuerwehr Düsseldorf. "Geschmückte Kränze und Gestecke sind schön anzusehen, aber leider auch 'brandgefährlich'. Schleifen, Engelshaar oder gebastelte Sterne zieren viele Weihnachtsdekorationen. Echte Kerzen stecken mitten in brennbaren Kränzen, Bäumen und Gestecken. Nur einen kurzen Moment nicht aufgepasst - und schon fällt der Weihnachtsbaum um oder ein Windstoß streift die Gardine über die brennende Kerze. Wer echte Kerzen verwendet, sollte den Raum nicht verlassen, ohne vorher die Kerzen zu löschen."

Schon seit vielen Jahren macht die Feuerwehr Düsseldorf in der Vorweihnachtszeit auf die erhöhte Brandgefahr aufmerksam. Dennoch kommt es gerade zum Ende der Weihnachtstage alle Jahre wieder zu kritischen Situationen.

"Die Adventskränze, Weihnachtsbäume und Tischdekorationen sind dann über Tage, teils sogar über Wochen in den Wohnzimmern richtig ausgetrocknet", führt Marcel Angenendt von der Düsseldorfer Feuerwehr aus. "Aber die Gefahr soll jedem bewusst sein. Nur wer gut vorbereitet ist und den nötigen Respekt beim Umgang mit den Kerzen hat, kann die Weihnachtszeit gefahrlos genießen. Bevor ein Brand sich ausbreitet, sollten Betroffene keinen Moment zögern unter 112 die Feuerwehr zu rufen und dafür sorgen, sich und weitere Bewohner eines Hauses vor den Flammen und dem Rauch in Sicherheit zu bringen", erklärt Angenendt.

Simulierte Brandversuche in einem speziellen Übungscontainer der Feuerwehr Düsseldorf zeigen die Brisanz dieser Brände. Wie gefährlich Adventsgestecke und Weihnachtsbäume – besonders mit echten Kerzen – sein können, belegen die Zahlen aus dem Vorjahr. So sind die Einsatzzahlen im Zusammenhang mit Weihnachten zwar geringfügig gesunken, dennoch rückte die Düsseldorfer Feuerwehr vom 1. Dezember 2020 bis zum Dreikönigfest am 6. Januar 2021 zu insgesamt 412 Brandeinsätzen aus - 433 waren es im Vorjahreszeitraum 2019/2020. Insgesamt 8 (10) dieser Einsätze standen im Zusammenhang mit Weihnachtsdekoration.

    Einsatzbeispiele der letzten Weihnachtszeit

    Einige Einsatzbeispiele spiegeln die Gefährlichkeit wider: Am frühen Montagmorgen des 21. Dezember wurden Bewohner eines Wohnhauses von einem piepsenden Rauchmelder aus einem Gastraum eines Vereinsheims aufgeschreckt. Grund dafür war ein brennender Adventskranz, der durch das schnelle Eingreifen der Wehrleute mit einem Wasserlöscher abgelöscht werden konnte. Dadurch konnte größerer Schaden verhindert werden, allerdings musste das Gebäude vom Rauch befreit werden. Zum Glück hatte der Eigentümer bereits im Vorfeld den Adventskranz auf eine große, nicht brennbare Metallschale gestellt und Rauchmelder in dem Gebäude installiert. Dadurch konnte der Entstehungsbrand früh entdeckt werden und sich bis zum Eintreffen der Feuerwehr nicht weiter ausbreiten.

    Am Abend des 24. Dezember wurde die Feuerwehr zu einer Wohnung in Derendorf alarmiert. Dort hatte ein Tannenbaum Feuer gefangen. Durch das Dekorieren des Baumes mit echten Wachskerzen kam es zu einer schnellen Brandausbreitung. Durch das beherzte Eingreifen eines Bewohners, der den brennenden Baum mit samt der Dekoration packte und in einer Badewanne ablöschte, konnte die Gefahr gebannt werden. Aufgrund der Rauchentwicklung musste die Wohnung durch Einsatzkräfte der Feuerwehr gelüftet und die Bewohner vorsorglich vom Rettungsdienst untersucht werden. Verletzt wurde niemand.

    Am Mittag des 2. Weihnachtstages kam es zu einem Wohnungsbrand in Holthausen. Dort fing ein Adventsgesteck Feuer, was durch den Bewohner früh erkannt wurde und vor Eintreffen der Feuerwehr bereits gelöscht wurde. Allerdings hatte der Bewohner bei dem Löschversuch so viel Rauch eingeatmet, dass er nach medizinischer Erstversorgung durch den Rettungsdienst in ein Krankenhaus transportiert werden musste.

    Eine alleingelassene Kerze sorgte um die Mittagszeit des 25. Dezember für einen Feuerwehreinsatz in einer Wohnung in Flingern. Ein Rauchmelder alarmierte die Nachbarn eines Mehrfamilienhauses. Dort stellten die Einsatzkräfte der Feuerwehr in einem menschenleeren Appartement eine brennende, unbeobachtete Kerze fest, welche die Ursache für den schrillenden Alarmton war. Die Feuerwehr konnte über ein Fenster von der Drehleiter aus in die Wohnung im ersten Obergeschoss einsteigen und die Kerze löschen.

      Tipps der Feuerwehr für die Advents- und Weihnachtszeit

      Ein weihnachtliches Gesteck mit echten Wachskerzen sollte folgende Eigenschaften und Voraussetzungen erfüllen:

      • Adventskränze und Gestecke im Geschäft gut prüfen. Nadeln die Zweige bereits, sollte der Kunde nach frischer Ware fragen.
      • Wer selbst bastelt: Möglichst frisches, selbst geschnittenes Tannengrün verwenden.
      • Keine Steckschwämme verwenden, diese brennen wie Zunder.
      • Ein Drahtgeflecht ist zwar teurer, brennt aber dafür nicht.
      • Unter den Kerzen gehört ein Tropffang aus Metall mit Steckdorn, damit die Kerzen sicher befestigt werden können.
      • Auf hinreichend Abstand zwischen Tannengrün und Accessoires zu den Kerzen muss geachtet werden.
      • Rechtzeitig vertrocknetes Grün aus den Gestecken herausnehmen.

      Tipps im Hinblick auf Weihnachtsbaum und Lichter

      • Der Baum sollte möglichst frisch sein. Schon beim Kauf testen, ob er noch nicht rieselt. Bäume mit Wurzel bleiben wesentlich länger frisch. Baumständer mit Wasser füllen und regelmäßig kontrollieren.
      • Schwere Baum- oder Kerzenständer erhöhen die Standfestigkeit.
      • Standorte in unmittelbarer Umgebung von brennbaren Gegenständen wie Gardinen sollten vermieden werden.
      • Bei echten Wachskerzen im Baum gilt: Kerzenhalter mit nicht brennbarem Tropffang verwenden. Fest, standsicher und nicht zu nah an benachbarten Ästen platzieren. Möglichst schwer entflammbaren Weihnachtsschmuck anbringen, Kerzen nicht zu weit herab brennen lassen oder selbstlöschende Kerzen kaufen. Diese immer von oben nach unten anzünden und niemals unbeaufsichtigt brennen lassen.
      • Menschen, die einen Baum mit echten Kerzen bevorzugen, sollten ein Löschmittel bereitstellen. Für Gestecke und Kränze reicht ein Blumensprüher aus. Für Tannenbäume sollte ein Wasserlöscher oder ein mit Wasser gefüllter Eimer bereitstehen.
      • Der Christbaum sollte auf einer sicheren, nicht brennbaren Unterlage aufgestellt werden.
      • Wer elektrische Lichter verwendet, sollte beim Kauf der Lichterkette auf das CE- und GS-Zeichen achten. Wer die Wohnung verlässt, sollte den Netzstecker der Lichterkette ziehen.

      Tipps zu Fondue oder Tischgrill

      An den Feiertagen ist es sehr beliebt im Kreise der Familie beim Fondue oder auch Raclette zusammenzusitzen. Besondere Gefahr geht von den mit heißem Fett gefüllten Töpfen auf den Tischen aus. Schon bei der Vorbereitung ist mit der notwendigen Vorsicht zu agieren. Überhitzt der Topf beim Erwärmen auf dem Herd, kann das Fett rasch anfangen zu brennen. Fettbrände dürfen niemals mit Wasser gelöscht werden. Das Wasser würde schlagartig verdampfen und dabei eine gewaltige Fettexplosion auslösen. Schwerste Verbrennungen der Haut wären das Resultat. Auch könnte es so schnell zu einem Wohnungsbrand kommen.

      • Den Topf mit dem heißen Fett kippsicher auf eine feuerfeste Unterlage stellen.
      • Niemals Spiritus in das Rechaud des Fondues nachgießen, wenn der Behälter noch heiß ist.
      • Generell ist Brennpaste wesentlich sicherer als der leichtentzündliche Spiritus.
      • Niemals Benzin, Feuerzeugbenzin oder ähnliche Brennflüssigkeiten verwenden: Dabei besteht Explosionsgefahr.
      • Fett oder Öl niemals überhitzen – ansonsten kann es sich entzünden.
      • Überhitztes und brennendes Fett/Öl nie mit Wasser löschen, denn dann besteht die Gefahr einer Fettexplosion. Die Flammen sollten mit einem passenden Topfdeckel oder ähnlichem erstickt werden.