Reformationsjahr: Programm bis Oktober

Kirche erinnert an 500 Jahre Reformation

Von Jo Achim Geschke |

Superintendentin Henrike Tetz und eine der Lutherfiguren des Künstlers Ottmar Hörl. © Foto: Ulrich Erker-Sonnabend

Das Jahr 2017 ist ein Jubiläumsjahr: 500 Jahre Reformation. „Wir wollen das wahrnehmen, ohne nur zurückzublicken“, sagt Superintendentin Henrike Tetz. „Denn es gibt eine stete geistliche Erneuerung der Kirche.“ Das ist 2017 genauso aktuell wie im Jahr 1517. Und: „Die Hilfe Gottes ist unser weiter Raum, der uns frei und fröhlich macht“, so sagte es Luther. Daran sei sich zu erinnern. Das Erinnern an die Reformation und der Blick nach vorne – beides gibt dem Programm Kontur, das Tetz zum Reformationsjahr jetzt vorgestellt hat.

Rosenmontag im Zug

Ein allererstes Highlight dürfte wohl die erste Beteiligung der Evangelischen Kirche in Düsseldorf am Rosenmontagszug sein. Der Kirchenkreis hat einen Wagen im Zug und auch gibt es eine Fußgruppe der Diakonie und der Kirchengemeinden.

Lebensmut und Lebensfreude

Ein umfangreiches Programmheft versammelt auf über 80 Seiten Veranstaltungen der Düsseldorfer Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen zum Reformationsgedenken – Tag für Tag, wie ein Kalender. Das Angebot macht klar: „Es geht um Lebensmut und Lebensfreude in christlicher Freiheit“, so die Superintendentin des Düsseldorfer Kirchenkreises.

Tetz weist dabei auch auf den wichtigen Beitrag der Evangelischen Kirche zum Stadtleben hin. Die Kirche mache Bildungsangebote, die zur persönlichen Freiheit beitragen. Mit der Reformation sei der Gedanke deutlich geworden, dass „ich frei bin, für andere einzutreten und auch mein eigenes Leben zu gestalten. Wir sind nicht auf das Gestern festgelegt und können immer wieder neu in unserem Leben beginnen.“

Leben aus biblischer Quelle

Christen leben aus der biblischen Quelle, das sei für sie ein Lebensmittel, so Tetz. So nimmt es nicht Wunder, dass sich eine Reihe der Angebote für das Jahr 2017 mit der Bibel und der Auseinandersetzung mit ihr widmet. Da gibt es Predigtreihen – wie etwas in Oberkassel – die sich mit den aus der Bibellektüre gewonnene Grundaussagen der Reformation Martin Luthers befassen. In Wersten gibt es im Herbst ein Gemeindeseminar, das die Grundgedanken der Reformation thematisiert. Für Kinder ist eine Bibelwoche im Herbst des Jahres im Angebot.

Zu den musikalischen Wurzeln

Naturgemäß versammelt das Programm zu Jahr 2017 viele Musikveranstaltungen, gehört zum Düsseldorfer protestantischen Profil doch die Kirchenmusik mit den vielen Kantoreien und hervorragenden Kirchenmusikern. Wolfgang Abendroth, Kantor der Johanneskirche – um nur ein Beispiel zu nennen – befragt Bachs Kantaten nach ihrer Affinität zu den 95 Thesen Luthers (Konzert am 23. September).Der Johanneskantor hat ein Óratorium aus verschiedenen Kantatensätzen zusammengestellt.

Johannesfest im Sommer

Highlights des Reformationsjahres 2017 sind das Johannesfest am 24. Juni, zuvor die ökumenischen Gottesdienste am Pfingstmontag, dann natürlich am 31. Oktober das eigentliche Reformationsfest.

Uraufführungen im Reformationsjahr

Auch gibt es eine Reihe von Uraufführungen, auf die das Jahresprogramm des Kirchenkreises aufmerksam macht. Am 17. Februar steht die Urraufführung eines Theaterstückes über Martin Luther an: „Ich fürchte nichts...“ (in der Johanneskirche) Am 18. und 19. November ist die Uraufführung der Reformationsoper „In exitibus“ (deutsch etwa: in Aufregung) in der Kaiserswerther Mutterhauskirche zu erleben. Diese Oper ist ein Auftragswerk der Kaiserswerther Kirchengemeinde zum Reformationsjahr.

Viele Kooperationspartner

Das Reformationsjahr 2017 hat in Düsseldorf viele Kooperationspartner, die ebenfalls zum Programm beisteuern: das Goethe-Museum etwa mit einer Ausstellung zu Goethe und Luther, das Heinrich-Heine-Institut, das Stadtmuseum, das derzeit eine Reformationsausstellung vorbereitet (Eröffnung im September). Im April öffnet die große Cranachausstellung im Museum Ehrenhof seine Pforten. Gemeinsam mit der Abteilung Bildung des Düsseldorfer Kirchenkreises werden dort dann besondere Gesprächsrunden angeboten.

Ganz groß wird das Reformationsjubiläum dann am 31. Oktober gefeiert. Der Kirchenkreis schenkt der Stadt ein Reformationsfest in der Tonhalle. Hier gibt es Auftritte der Kirchenmusik, Oskar Gottlieb Blarr (früherer Neanderkantor und bekannter zeitgenössischer Komponist) komponiert zum Fest einen Kyrieruf. Auch gibt es ein „Lied für Düsseldorf“, das im März schon bekanntgegeben wird. Dann können Sangesfreudige aus der ganzen Stadt sich Liedtext und Melodie aus dem Internet runterladen und einstudieren. Und wer dann ein Selfie-Video mit seinem Gesang aufnimmt, kann es an den Kirchenkreis schicken. Am Abend des Reformationstages wird es dann in der Tonhalle zu sehen und zu hören sein. Sämtliche, eingeschickten Videos werden zu einem großen Videochor zusammengefasst.

Programmheft im Internet

Das Programmheft zum Reformationsjahr 2017 ist in den Kirchengemeinden der Landeshauptstadt zu bekommen. Auch im Haus der Kirche, Bastionstraße 6, in der Carlstadt liegt es aus. Im Internet gibt es das 43-Seitige Programmheft zum Download (pdf).

LINK:www.evdus.de/fileadmin/user_upload/pdf/Reformation2017/ref500-i.pdf