Wie gefährlich ist das Betreten gefrorener Gewässer?

Lebensgefahr auf dünnem Eis: Die Feuerwehr Düsseldorf warnt vor Risiken

Von Alexandra Scholz-Marcovich |

E-Scooter auf Eis - IHZ-Park, Oberbilk / Foto: NDOZ

E-Scooter auf Eis - IHZ-Park, Oberbilk / Foto: NDOZ

Wie gefährlich es sein kann, bei -3 Grad Celsius auf einem gefrorenen See herumzulaufen, kann man nicht oft genug betonen. Nach einer Woche mit strahlendem Sonnenschein und Temperaturen um die -7 Grad Celsius, die ideale Bedingungen für das Entstehen von Eisflächen boten, zeigt sich nun ein sorgloser Umgang mit dieser gefährlichen Schönheit.

Kinder, die unter den Augen ihrer Mutter auf dem Eis schlit­tern, mitten auf dem See ein achtlos abgestellter E-Scooter – wer hat ihn dort hingestellt und wer wird ihn wieder "retten", wenn das Eis schmilzt?

Diese Szenen machen deutlich, wie wichtig es ist, sich der Gefahren bewusst zu sein, die von zugefrorenen Gewässern ausgehen.

In der heutigen Gesellschaft, in der das Streben nach dem perfekten Social-Media-Foto oder dem Nervenkitzel oft Vorrang vor der Sicherheit hat, sind solche Erinnerungen an die Risiken und die richtige Vorsichtsmaßnahmen unerlässlich. Nun, da die Temperaturen steigen und Tauwetter einsetzt, erhöht sich das Risiko einer plötzlichen und unbemerkten Schwäche der Eisdecke. Die Feuerwehr Düsseldorf mahnt daher zur erhöhten Vorsicht und informiert über die gestiegenen Gefahren, die mit dem Betreten von Eisflächen verbunden sind.

Die aktuelle Winterperiode hat zahlreiche Teiche und Seen in Düsseldorf in verführerische Eisflächen verwandelt. Doch die Feuerwehr warnt: Dieser Schein trügt. Die Eisdecken sind oft viel zu dünn und können das Gewicht einer Person nicht tragen. Besonders gefährdet sind Kinder, die das Risiko einer dünnen Eisdecke leicht unterschätzen. Selbst wenn das Eis in Ufernähe fest erscheint, kann es nur wenige Meter weiter schon gefährlich dünn sein.

Ein Einbruch ins Eis führt unweigerlich zum Sturz ins eiskalte Wasser, mit lebensgefährlichen Unterkühlungen als Folge. Kinder haben in solchen Situationen bereits nach zwei Minuten kaum noch Überlebenschancen.

Ein Vorfall am Karnevalswochenende 2020 im IHZ-Park verdeutlicht die Gefahr: Ein Mann brach nachts ins Eis ein und konnte nur durch das schnelle Eingreifen zweier Polizisten gerettet werden. Er musste anschließend wegen starker Unterkühlungen ins Krankenhaus.

Im Ernstfall ist daher sofort die Feuerwehr unter 112 zu alarmieren.

Feuerwehr probt regelmäßig den Ernstfall

Die Feuerwehr Düsseldorf nimmt diese Gefahren sehr ernst und trainiert regelmäßig für den Ernstfall. Schon zu Beginn der Winterzeit werden die Einsatzkräfte, besonders die Taucherstaffel, auf Eisrettungseinsätze vorbereitet. Diese Vorbereitung umfasst sowohl theoretischen Unterricht an den Feuerwachen als auch praktische Übungen auf zugefrorenen Teichen und Seen.

Die Feuerwehr verfügt über Schnelleinsatzboote, spezielle Überlebensanzüge und Rettungsleinen, die es ermöglichen, Personen aus kalten Gewässern zu retten, ohne dass die Einsatzkräfte selbst unterkühlen. Die Taucherstaffel ergänzt mit ihrem Know-how und Spezialausrüstung, einschließlich des Eisretters, die professionelle Hilfe.

Die Sicherheit der Bürger in Düsseldorf ist oberstes Gebot. Die Warnungen der Feuerwehr sollten ernst genommen werden, auch wenn man sie zum x-ten Mal hört oder liest. Die Einsatzkräfte sind stets bereits im Notfall schnell einzugreifen und müssen dabei unter Umständen auch die eigene Unversehrtheit riskieren. Das macht die Prävention die regelmäßige Erinnerung an die Gefahren zugefrorener Gewässer umso wichtiger. Es kann Leben retten, die Warnungen ernst zu nehmen und vor allem Kinder und Jugendliche ruhig mehrfach darauf hinzuweisen.