Die Grenzen von Sandsäcken und die Notwendigkeit neuer Lösungen

Neues Schlauchsystem als mobiler Hochwasserschutz: Stadtrat investiert eine Million Euro in innovative Lösung

Die kurze Vorwarnzeit (maximal zwei Stunden) macht es unmöglich, einen Schutz durch Sandsäcke zu errichten. Daher ist es notwendig, alternative Systeme anzuschaffen, wie es bereits in der Ostparksiedlung der Fall ist /Foto: Düssel-Ostpark 15.07.2021 © Arthur H.C. Scholz

Die kurze Vorwarnzeit (maximal zwei Stunden) macht es unmöglich, einen Schutz durch Sandsäcke zu errichten. Daher ist es notwendig, alternative Systeme anzuschaffen, wie es bereits in der Ostparksiedlung der Fall ist /Foto: Düssel-Ostpark 15.07.2021 © Arthur H.C. Scholz

In Düsseldorf soll zukünftig ein Schlauchsystem bei drohenden Überflutungen durch innerstädtische Gewässer zum Einsatz kommen. Die Anschaffung des mobilen Hochwasserschutzes für drei Stellen im Stadtgebiet hat der Rat der Landeshauptstadt in seiner Sitzung am Donnerstag, 2. Februar, beschlossen. Die Kosten betragen rund eine Million Euro für einen Kilometer Schlauchsystem.

Stadtkämmerin Dorothée Schneider resümiert rückblickend: "Das Juli-Hochwasser 2021 hat gezeigt, dass die Gefahr von Überschwemmungen an den innerstädtischen Gewässern sehr kurzfristig auftreten kann. Die kurze Vorwarnzeit von maximal zwei Stunden führt dazu, dass die Verteidigung mittels Sandsäcken nicht möglich ist. Daher ist die Anschaffung von Ersatzsystemen erforderlich - so wie an der Ostparksiedlung, die bereits durch eine provisorische Hochwasserschutzmauer gesichert wurde."

Für drei Stellen in der Stadt soll nun das Schlauchsystem mit einer Länge von 1.000 Metern und einer Höhe von einem Meter als mobiler Hochwasserschutz dienen:

an der Altenbergstraße in Höhe der Graf-Recke-Stiftung an der Düssel, an der Grashofstraße am Kittelbach und am Mühlenbroicher Weg am Schwarzbach.

Das System kann innerhalb einer kurzen Zeit und mit nur wenig Personal aufgebaut werden. Dazu werden die auf Spindeln gelagerten Schläuche bei Hochwasser ausgerollt und über Hydranten oder mittels Pumpen aus dem umliegenden Gewässer mit Wasser gefüllt. Sobald es nicht mehr benötigt wird, kann es entleert und aufgerollt werden und steht damit für beliebig viele Einsätze erneut zur Verfügung.

Das Schlauchsystem wird voraussichtlich im kommenden Winter geliefert werden.