Neue Technik im U-Bahntunnel

Rheinbahn: Neue Technik im Tunnel, Busse statt Bahnen bei Umstellung

Von Jo Achim Geschke |

Eröffnung Wehrhahnlinie 2016 / Archivfoto Jo Geschke

Die alte Technik in den U-Bahntunneln wird durch Elektronik ersetzt. Um die alte Technik aus den 1980er-Jahren abzuschalten, die Signale auszutauschen und alles auf die moderne Version umzustelllen, ist eine nächtliche Vollsperrung des alten Tunnels nötig – und zwar am Sonntag, 7. April, ab etwa 18 Uhr, bis zum nächsten Morgen gegen 4 Uhr. Einige U-Bahn-Linien können schon ab 17 Uhr nicht mehr durch den Tunnel fahren. In den letzten über drei Jahren hat die Rheinbahn gemeinsam mit Siemens die komplette Innen- und Außenanlage unter „rollendem Rad“ und in der zweistündigen Betriebsruhe nachts neu montiert und getestet. Das Stellwerk, das noch in Relais-Technik aufgebaut ist, wird durch ein elektronisches ersetzt. Investitionen: rund 32 Millionen Euro.

Die Rheinbahn hat das Stellwerk und die Zugsicherungstechnik im alten Tunnel erneuert und auf den gleichen Stand gebracht wie im Wehrhahn-Tunnel. Um die Technik aus den 1980er-Jahren abzuschalten, die Signale auszutauschen und alles auf die moderne Version umzuswitchen, ist eine nächtliche Vollsperrung des alten Tunnels nötig – am Sonntag, 7. April, ab etwa 18 Uhr, bis Montag, 8. April, gegen 4 Uhr. Einige U-Bahn-Linien können schon ab 17 Uhr nicht mehr durch den Tunnel fahren. Auf den Linien U74 bis U79 sind in diesem Bereich Busse statt Bahnen im Einsatz. Der Wehrhahn-Tunnel (Linien U71, U72, U73 und U83) ist von der Sperrung nicht betroffen. Alle Änderungen im Detail:

Linien U74 und U76

Die Bahnen enden ab etwa 18 Uhr, von Lörick und Krefeld kommend, bereits an der Haltestelle „Belsenplatz“, wenden und fahren wieder zurück. Von Holthausen kommend, fahren die Bahnen ab der Haltestelle „Werstener Dorfstraße“ über die Strecke der Linie U79 und enden an der Haltestelle „Universität Ost/Botanischer Garten“. Von dort fahren sie auch wieder zurück in Richtung Holthausen. Ab der Haltestelle „Südpark“ können die Fahrgäste die Linien U71, U73 oder 704 nutzen, um in die Innenstadt zu fahren. Auf dem gesperrten Abschnitt zwischen den Haltestellen „Belsenplatz“ und „Werstener Dorfstraße“ sind Busse statt Bahnen im Einsatz. Die Ersatzbusse sind für beide Linien als Linie U74 gekennzeichnet und halten in der Regel an den Stadtbahn-Haltestellen oder an einer Ersatzhaltestelle am rechten Rand der Fahrbahn.

Linie U75

Die Bahnen enden ab etwa 18 Uhr, aus Neuss kommend, bereits an der Haltestelle „Belsenplatz“, wenden und fahren wieder zurück. Von Eller kommend, enden die Bahnen bereits an der Haltestelle „Lierenfeld Betriebshof“, wenden und fahren wieder zurück.

Auf dem gesperrten Abschnitt zwischen den Haltestellen „Belsenplatz“ und „Lierenfeld Betriebshof“ sind Busse statt Bahnen im Einsatz. Die Ersatzbusse halten in der Regel an den Stadtbahn-Haltestellen oder an einer Ersatzhaltestelle am rechten Rand der Fahrbahn.

Linie U78

Die Bahnen können ab 20 Uhr auf der gesamten Strecke nicht mehr fahren und werden durch Busse ersetzt. Die Ersatzbusse sind als Linie E gekennzeichnet fahren auf dem kompletten Linienweg zwischen den Haltestellen „Hauptbahnhof“ und „ARENA/Messe Nord“. Sie halten in der Regel an den Stadtbahn-Haltestellen oder an einer Ersatzhaltestelle am rechten Rand der Fahrbahn.

Linie U79

Die Bahnen fahren ab 20 Uhr, aus Duisburg kommend, ab der Haltestelle „Freiligrathplatz“ eine Umleitung über die Strecke der Linie U78 und enden an der Haltestelle „ARENA/Messe Nord“. Von dort aus fahren sie auch wieder zurück in Richtung Duisburg. Auf dem Abschnitt zwischen den Haltestellen „ARENA/Messe Nord“ und „Hauptbahnhof“ sind Busse statt Bahnen im Einsatz. Die Ersatzbusse sind als Linie E gekennzeichnet fahren auf dem kompletten Linienweg der Linie U78 zwischen den Haltestellen „Hauptbahnhof“ und „ARENA/Messe Nord“. Sie halten in der Regel an den Stadtbahn-Haltestellen oder an einer Ersatzhaltestelle am rechten Rand der Fahrbahn.

Sperrung in Duisburg beachten:

Wegen Bauarbeiten in Duisburg von Freitag, 5. April, 20 Uhr, bis Montag, 8. April, 4 Uhr, sind auf der Linie U79 zwischen den Haltestellen „Duisburg Hauptbahnhof“ und „Düsseldorf Wittlaer“ Busse statt Bahnen im Einsatz.

Alternativen

Alternativ können die Fahrgäste für Fahrten zwischen Neuss, Duisburg, Meerbusch oder Krefeld und Düsseldorf Hauptbahnhof auch die S-Bahnen nutzen, für Fahrten aus und nach Eller außerdem die Linien 705, 721 und 722. Für Fahrten zwischen Hauptbahnhof und Belsenplatz ist die Linie 834 eine mögliche Alternative.

Information

Die Rheinbahn legt rund 2.000 Handzettel mit allen wichtigen Informationen in den KundenCentern und an der DB-Info im Hauptbahnhof aus, online sind die Informationen als pdf-Datei unter www.rheinbahn.dezu finden. Zusätzlich sorgen rund 40 verschiedene Durchsagen in den Bahnhöfen und Fahrzeugen sowie 120 Aufkleber an den Ausgängen der U-Bahnhöfe für die richtige Orientierung. An den Knotenpunkten „Heinrich-Heine-Allee“ und „Hauptbahnhof“ sind 15 Mitarbeiter als Ansprechpartner für die Fahrgäste im Einsatz.

Dadurch, dass Busse statt Bahnen im Einsatz sind, kann es zu Verspätungen und Wartezeiten kommen. Im Bereich der Tunneleinfahrten und Rampen in Höhe Kennedydamm, Tonhalle, Ronsdorfer Straße und Kaiserslauterner Straße kann es durch die nächtlichen Arbeiten zum Abbau der alten Komponenten kurzzeitig laut werden. Die Rheinbahn bittet um Verständnis.

170 Kilometer Kabel für ein neues Zugsicherungssystem samt Stellwerk

Das Stellwerk verbirgt sich hier, das die Fahrstraßen und Weichen für die U-Bahnen im alten Tunnel legt, stammt, genau wie die gesamte Zugsicherungstechnik, im Wesentlichen aus den 1980er-Jahren; die Hardware konnte seit damals fast gar nicht weiterentwickelt werden. Das hat sich in den letzten gut drei Jahren geändert: Seither arbeitet die Rheinbahn gemeinsam mit Siemens im Hintergrund an der Migration des komplexen Systems und hat rund 31,5 Millionen Euro investiert.

Aus alt mach neu

Über die letzten 30 Jahre gab es (fast) keine Weiterentwicklung und Migration auf neue Hardware. „Die letzte große Innovation war der Austausch der Diskettenlaufwerke vor rund zehn Jahren. Seit einiger Zeit ist die Versorgung mit Ersatzteilen problematisch, meist sind nur noch Reparaturen möglich, Neubeschaffungen schon seit Jahren nicht mehr“, berichtet Projektleiter Uwe Kietzmann. Deswegen hat die Rheinbahn sich entschieden, das Stellwerk und die Zugsicherungstechnik im alten Tunnel auszutauschen und auf den gleichen Stand zu bringen wie im Wehrhahn-Tunnel.

Mammutprojekt unter „rollendem Rad“ abgewickelt

In den letzten über drei Jahren hat die Rheinbahn gemeinsam mit Siemens die komplette Innen- und Außenanlage unter „rollendem Rad“ und in der zweistündigen Betriebsruhe nachts neu montiert und getestet. Das Stellwerk, das noch in Relais-Technik aufgebaut ist, wird durch ein elektronisches ersetzt. Damit können die Mitarbeiter in Zukunft die Anlage von verschiedenen Orten aus bedienen; die große Stelltafel in der Leistelle wird überflüssig. Natürlich müssen auch die Fahrzeuge die entsprechende Technik bekommen, damit sie mit dem System „kommunizieren“ können. Auch am Fahrerarbeitsplatz kommt ein neues Bedienteil zum Einsatz, die Fahrer müssen entsprechend geschult werden – ein Mammutprojekt mit beeindruckenden Zahlen: Signale: 230 - Weichen: 78 - Verlegte Kabel: 170 Kilometer

Da die Umrüstung der Fahrzeuge und die Schulungen vor Kurzem erst begonnen haben, müssen das alte und das neue System erstmal parallel laufen – bis etwa 2024. Bis dahin soll auch in Duisburg die Zugsicherung umgestellt sein. Die neuen HF6-Fahrzeuge sind bereits mit der neuen Technik ausgestattet.