SPD und Grüne gegen Verkauf Schloss Kalkum

SPD und Grüne gegen Verkauf von Schloss Kalkum – Keine Luxuswohnungen im Grünen

Von Jo Achim Geschke |

Schloss Kalkum / Foto Archiv ( C) Jo Achim Geschke

Gegen den Verkauf von Schloss Kalkum an einen Investor werden am Donnerstag SPD und Grüne im Haushaltsausschuss des Landtags NRW stimmen. Mit dem Verkauf des Wasserschlosses an einen Investor sollen von der Landesregierung auch Grundstücke vor dem Park verkauft werden. Der Investor will im Schloss eine Musikakademie einrichten, aber auf den Grünflächen vor dem Schloss Luxuswohnungen bauen, kritisieren Markus-Herbert Weske SPD und die Grünen Monika Düker und Stefan Engstfeld.

„Die SPD-Landtagsfraktion wird die Vorlage zum Verkauf des Schloss Kalkum und angrenzender Grundstücke ablehnen“, so MdL Markus-Herbert Weske. Das habe aber „ausdrücklich“ nichts mit der Idee des Investors zu tun, das Schloss zur Heimat einer Musikakademie zu machen. „Der Hintergrund ist ein anderer: In der vergangenen Legislaturperiode haben wir in der SPD-geführten Koalition bei der Veräußerung von Grundstücken des Landes stets den Käufer verpflichtet, mindestens in Teilen – in der Regel auf 30 bis 40 Prozent der Bruttogrundfläche – geförderten Wohnraum zu schaffen, der mindestens 25 Jahre ab Bezugsfertigkeit entsprechend genutzt werden muss. Dieses Prinzip hatte bis dato auch die schwarz-gelbe Landesregierung fortgeführt und dementsprechend haben wir als SPD-Opposition den Grundstücksverkäufen auch weiterhin zugestimmt.

 

Historie

Leider hat sich die Landesregierung offensichtlich um entschieden und will bei Veräußerungen von Grundstücken, auf denen der Investor eine Wohnbebauung plant, diese Verpflichtung nicht mehr auferlegen. Wir halten das für falsch und lehnen solche Grundstücksverkäufe grundsätzlich ab. Wir brauchen Wohnungen für jeden Geldbeutel“, so Weske.

„Nur wenn der Ausschuss zustimmt, tritt der Kaufvertrag über das Schloss, den Schlosspark und die angrenzenden Ackerflächen in Kraft. Dieser sieht ein Bebauungsrecht für die Ackerflächen vor dem Schlosspark vor. Hier sollen Luxuswohnungen entstehen“, so die Grünen Mitglieder im Haushalts- und Finanzausschusses, Monika Düker, und Stefan Engstfeld. „Die Grünen im Landtag werden dem Verkauf nicht zustimmen. „Den mit dem Verkauf verbundenen Bau von Luxuswohnungen auf den Ackerflächen vor dem Schlosspark können wir nicht hinnehmen. Der Schlosspark und die Ackerflächen sind Teil eines Landschaftsschutzgebietes, die Ackerflächen liegen in einer Wasserschutzzone. Hier kann nicht einfach eine Bebauung geplant werden, ohne die ökologischen Folgen zu bedenken.“

Im alten Wasserschloss sollen Künstler und Kreative sowie in Kooperation mit Kulturinstituten eine Kunst und Musik-Akademie entstehen. Der Schlosspark soll allerdings für die Öffentlichkeit erhalten bleiben.

Auf den Äckern zwischen Schlosspark und den Wohnhäusern in Kaiserswerth will der Investor teure Wohnungen bauen lassen, um die notwendigen Sanierungen im Schloss zu finanzieren. Gegen die Bebauung der Grünflächen hat sich eine Bürgerinitiative von Anrainern gebildet.

Das Wasserschloss Kalkum aus dem 12. Jahrhundert gehörte ab dem 18. Jahrhundert den Grafen Hatzfeld. Bekannt ist es auch durch Gräfin Sophie von Hatzfeld (gestorben 1881), die nach ihrer aufsehenerregenden, sechs Jahre dauernden Scheidung von ihrem ersten Mann von 1848 bis 1856 mit Ferdinand Lasalle in Düsseldorf zusammen lebte. Lasalle gilt als einer der Gründerväter der SPD.

Das Schloss diente zur Zeit der obigen Fotos (2004) dem Hauptstaatsarchiv NRW als Sitz. Es hat allerdings enormen Sanierungsbedarf.

(Autor Jo Achim Geschke)

Google- Maps Karte unter

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Innenhof Schloss Kalkum / Foto Archiv (C) Jo Achim Geschke