Umwelt & Stadtentwicklung | Auf 750 Metern wurde das Bachbett renaturiert – mit neuen Lebensräumen, besseren Wasserwegen und Schutz vor Starkregen
Südliche Düssel in Vennhausen: Zweiter Bauabschnitt abgeschlossen – mehr Hochwasserschutz und Natur
Abschluss des 2. Bauabschnitts zum naturnahen Ausbau der Südlichen Düssel in Vennhausen / Foto: Landeshauptstadt Düsseldorf / David Young
Abschluss des 2. Bauabschnitts zum naturnahen Ausbau der Südlichen Düssel in Vennhausen / Foto: Landeshauptstadt Düsseldorf / David Young
Ein grüner Flusslauf für Vennhausen. Ein geschwungener Bach statt Betonrinne, mehr Platz für Wasser und neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen: Der zweite Bauabschnitt an der Südlichen Düssel in Düsseldorf-Vennhausen ist abgeschlossen. Was heute idyllisch wirkt, ist das Ergebnis monatelanger Bauarbeiten entlang des Reichenbacher Wegs. Oberbürgermeister Stephan Keller pflanzte symbolisch den ersten Baum – ein Zeichen für die neue Nähe zwischen Stadt und Natur. Doch was wurde genau umgesetzt? Und wie profitieren Umwelt und Anwohnende davon?
Lebensräume statt Beton
Im Rahmen der EU-Wasserrahmenrichtlinie wurde das alte Betonsohlbett der Südlichen Düssel entfernt und durch ein naturnah geschwungenes Bachbett ersetzt. Auf rund 750 Metern Länge entstanden Flachwasserzonen, eine sogenannte Niedrigwasserrinne sowie Steilufer an ausgewählten Stellen. Eingesetzte Baumstämme und Wurzeln – sogenanntes Totholz – fördern die ökologische Vielfalt im Wasserlauf.
„Mit dem naturnahen Ausbau der Südlichen Düssel schaffen wir nicht nur wichtigen Lebensraum für Tiere und Pflanzen, sondern stärken auch den Hochwasserschutz für die Menschen in Vennhausen.“ — Dr. Stephan Keller, Oberbürgermeister von Düsseldorf
Pflanzten einen symbolischen Baum für die weiteren im Herbst: V.l.: OB Dr. Stephan Keller (m.) mit Frank Heuner, technischer Leiter des Stadtentwässerungsbetriebs / Foto: Landeshauptstadt Düsseldorf / David Young
Pflanzten einen symbolischen Baum für die weiteren im Herbst: V.l.: OB Dr. Stephan Keller (m.) mit Frank Heuner, technischer Leiter des Stadtentwässerungsbetriebs / Foto: Landeshauptstadt Düsseldorf / David Young
Schutz vor Starkregen und Hochwasser
Besonders nach den Starkregenereignissen von 2021 ist der Hochwasserschutz ein zentrales Thema. Mit dem Ausbau wurden Überflutungsflächen erweitert und neue Hochwasserschutzwände errichtet – dezent verklinkert und teilweise begrünt, damit sie sich ins Stadtbild einfügen. Insgesamt wurden rund 12.000 Kubikmeter Bodenmaterial abgetragen, um mehr Rückhalteraum für Wasser zu schaffen.
„Dieses Projekt zeigt, wie wir ökologische Verantwortung und städtische Entwicklung nachhaltig miteinander verbinden.“ — Dorothée Schneider, Stadtkämmerin der Landeshauptstadt Düsseldorf
Erholung am Wasser – mitten in Vennhausen
Neben ökologischen und sicherheitsrelevanten Vorteilen wird die Südliche Düssel künftig auch als Naherholungsort erlebbar: Ein begleitender Fuß- und Radweg lädt Anwohnende zum Spaziergang oder zur Fahrradtour entlang des neugestalteten Gewässers ein. Im Herbst sollen zusätzlich Weiden, Eichen, Ulmen und Kirschbäume gepflanzt werden.
Fakten zum Umbau der Südlichen Düssel (2. Bauabschnitt)
Ort: Düsseldorf-Vennhausen, Reichenbacher Weg bis Mündrathweg
Länge: ca. 750 Meter
Maßnahmen:
– Geschwungenes Bachbett statt Betonsohle
– Flachwasserzonen, Totholz, neue Uferstrukturen
– Hochwasserschutzwände mit Überflutungsflächen
Ziel:
– Verbesserung des ökologischen Zustands
– Mehr Lebensraum für Tiere & Pflanzen
– Sicherung vor 100-jährlichem Hochwasser
Kosten: ca. 3 Millionen Euro
– 80 % Land NRW
– 20 % Landeshauptstadt Düsseldorf
Bauzeit: bis Mitte 2025 (trotz Regen planmäßig abgeschlossen)
Nächster Schritt:
Dritter Bauabschnitt ab Ende 2027 (Kamper Weg bis Bahnlinie Eller)