Gesundheit | Über 850 Besucher:innen informierten sich in Düsseldorf über neue Forschung, Ernährung und sichere Bewegung bei Diabetes.

Düsseldorfer Diabetes-Tag: Vier Erkenntnisse gegen Mythen und für bessere Therapien

Der Düsseldorfer Diabetes-Tag fand in der Handwerkskammer Düsseldorf statt. / Foto: Deutsches Diabetes-Zentrum
Der Düsseldorfer Diabetes-Tag fand in der Handwerkskammer Düsseldorf statt. / Foto: Deutsches Diabetes-Zentrum

Der Düsseldorfer Diabetes-Tag fand in der Handwerkskammer Düsseldorf statt. / Foto: Deutsches Diabetes-Zentrum

Am 30. August 2025 strömten mehr als 850 Menschen in die Handwerkskammer Düsseldorf: Der Diabetes-Tag bot fundiertes Wissen rund um die Volkskrankheit – und räumte mit gefährlichen Halbwahrheiten auf. Expert:innen des Deutschen Diabetes-Zentrums (DDZ) präsentierten vier zentrale Erkenntnisse.

1. Gefährliche Mythen in sozialen Medien

„Viele Menschen konsumieren soziale Medien ohne den Inhalt zu hinterfragen, falsche Informationen erkennen sie nicht“, warnte Dr. Maximilian Huttasch (DDZ).

Ob angeblich wirkungslose Medikamente oder „Heilungen“ durch Diäten – solche Inhalte erreichen Millionen. Sein Appell:

„Einfache, schnelle Lösungen für komplexe Krankheitsbilder klingen oft verlockend – müssen aber immer zum kritischen Nachdenken anregen.“

2. Palmöl fördert Entzündungen in der Leber

Prof. Michael Roden (DDZ) machte deutlich, wie Ernährung die Lebergesundheit beeinflusst: „Studien zeigen, dass bereits eine einzige palmölreiche Mahlzeit die Insulinsensitivität vorübergehend um bis zu 30 Prozent senken kann.“

Besonders Fertigprodukte und Süßwaren seien problematisch. Die gute Nachricht: Schon 5–7 % Gewichtsverlust können den Leberfettgehalt deutlich senken.

3. Sport mit Typ-1-Diabetes – möglich, aber mit Planung

„Mit Typ-1-Diabetes erfordert Sport mehr Planung und Beobachtung – doch mit zunehmender Erfahrung lassen sich nahezu alle sportlichen Aktivitäten sicher realisieren“, erklärte Dr. Clara Möser vom Universitätsklinikum Düsseldorf.

Wichtig sei die Anpassung an Blutzucker, Ernährung und Insulin – schnelle Kohlenhydrate sollten beim Training immer griffbereit sein.

4. Präzisionsmedizin für individuelle Therapien

„Dank der Subtyp-Einteilung lässt sich künftig viel präziser entscheiden, wer welche Therapie benötigt“, sagte Prof. Robert Wagner (DDZ).

Neue Medikamente wie GLP-1-Rezeptoragonisten verändern die Behandlung, doch nicht jede:r Patient:in braucht sie. Langfristig könnte die individualisierte Therapie Standard werden.

Mehr Infos: Deutsches Diabetes-Zentrum (DDZ): www.ddz.de