Gesundheit & Forschung: Die Elterninitiative Kinderkrebsklinik e.V. verleiht den mit 10.000 Euro dotierten Forschungspreis an zwei Nachwuchswissenschaftler:innen am UKD.

Düsseldorfer Forschungspreis für Kinder- und Jugendmedizin 2025: Auszeichnung für Selene Lickfett und Pawel Stachura am Universitätsklinikum Düsseldorf

Auf dem Bild (v.l.): Prof. Dr. Ertan Mayatepek (Direktor der UKD-Klinik für Allgemeine Pädiatrie, Neonatologie und Kinderkardiologie), Gabriele Hänsel (Elterninitiative Kinderkrebsklinik e.V.), Selene Lickfett, Dr. rer. nat. Pawel Stachura und André Zappey (Geschäftsführung Elterninitiative Kinderkrebsklinik e.V.) / Foto: UKD / Elterninitiative Kinderkrebsklinik e.V.
Auf dem Bild (v.l.): Prof. Dr. Ertan Mayatepek, Gabriele Hänsel, Selene Lickfett, Dr. Pawel Stachura und André Zappey / Foto: UKD / Elterninitiative Kinderkrebsklinik e.V.

Auf dem Bild (v.l.): Prof. Dr. Ertan Mayatepek (Direktor der UKD-Klinik für Allgemeine Pädiatrie, Neonatologie und Kinderkardiologie), Gabriele Hänsel (Elterninitiative Kinderkrebsklinik e.V.), Selene Lickfett, Dr. rer. nat. Pawel Stachura und André Zappey (Geschäftsführung Elterninitiative Kinderkrebsklinik e.V.) / Foto: UKD / Elterninitiative Kinderkrebsklinik e.V.

Wenn Forschung direkt Kindern in Düsseldorf zugutekommt. Wer mit seinem Kind in der Uniklinik Düsseldorf unterwegs ist, erlebt vor allem den Klinikalltag: Stationen, Wartezimmer, Untersuchungen. Dabei passiert im Hintergrund viel, was man nicht sieht – Forschung, die darüber entscheidet, wie gut Diagnostik und Therapien in Zukunft sein werden.

Mit dem Düsseldorfer Forschungspreis für Kinder- und Jugendmedizin 2025 rücken jetzt zwei Menschen in den Fokus, die genau daran arbeiten: Selene Lickfett und Dr. Pawel Stachura. Beide forschen am Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD), beide beschäftigen sich mit schweren Erkrankungen im Kindesalter – und wurden nun von der Elterninitiative Kinderkrebsklinik e.V. ausgezeichnet. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wurde in diesem Jahr zu gleichen Teilen an die beiden Nachwuchswissenschaftler:innen vergeben.

Ein Preis von Eltern – für Forschung an der Kinder- und Jugendmedizin

Der Düsseldorfer Forschungspreis wird von der Elterninitiative Kinderkrebsklinik e.V. gestiftet, einem Verein, der seit vielen Jahren Familien mit krebskranken Kindern unterstützt und zugleich kliniknahe Projekte fördert.

Für viele Eltern ist der Preis ein wichtiges Signal: Die Forschung für ihre Kinder läuft – und sie findet direkt hier in Düsseldorf statt, dort, wo die jungen Patient:innen behandelt werden.

Die Elterninitiative Kinderkrebsklinik e.V. engagiert sich damit nicht nur für die Forschung, sondern auch dafür, dass die Kinderklinik selbst ein freundlicherer Ort wird – zum Beispiel mit farbenfrohen Wandgestaltungen in den Fluren.

Selene Lickfett: Huntington bei Kindern besser verstehen

Selene Lickfett ist Doktorandin im Fach Biologie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und Mitglied der Arbeitsgruppe Stammzell-Metabolismus an der Klinik für Allgemeine Pädiatrie, Neonatologie und Kinderkardiologie des UKD (Leitung: Prof. Dr. Alessandro Prigione).

Ihre ausgezeichnete Arbeit beschäftigt sich mit der Huntington-Krankheit (HD) – einer erblich bedingten neurodegenerativen Erkrankung, die in seltenen Fällen auch schon im Kindes- oder Jugendalter auftritt. Diese juvenile Form verläuft besonders aggressiv und stört die Entwicklung des Gehirns, was die Versorgung in der Pädiatrie vor besondere Herausforderungen stellt.

Die Studie untersucht, wie sich das mutierte Huntingtin-Protein (mHTT) auf die frühe menschliche Hirnentwicklung auswirkt. Mit Hilfe moderner Stammzellmodelle lässt sich im Labor nachvollziehen, was im sich entwickelnden Gehirn passiert, lange bevor erste Symptome sichtbar werden.

Veröffentlicht wurde die Arbeit im renommierten Fachjournal „Nature Communications“ – ein Hinweis darauf, dass hier Forschung aus Düsseldorf international Beachtung findet.

Dr. Pawel Stachura: Neue Therapieansätze bei Blutkrebs im Kindesalter

Dr. rer. nat. Pawel Stachura arbeitet im Labor für Kinderonkologie an der Klinik für Kinder-Onkologie, -Hämatologie und Klinische Immunologie des UKD, in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Arndt Borkhardt und Prof. Dr. Aleksandra Pandyra.

Der studierte Biotechnologe (Universität Wroclaw) promovierte an der HHU Düsseldorf und konzentriert sich heute auf hämatologische Malignome, also Blutkrebserkrankungen. Er entwickelt und charakterisiert Tier- und Zellmodelle, in denen neue Behandlungsansätze getestet werden können, bevor sie in Studien mit Kindern zum Einsatz kommen.

Ein Schwerpunkt liegt auf immunmodulierenden Therapien: Behandlungen, die das Immunsystem gezielt stärken oder steuern, damit es Krebszellen besser bekämpfen kann. Unterstützt wird die Arbeit durch künstliche Intelligenz, die hilft, große Datenmengen auszuwerten und vielversprechende Ansatzpunkte schneller zu erkennen.

Die ausgezeichnete Studie erschien im Fachjournal „Cell Death and Disease“.

Warum dieser Preis für Düsseldorf wichtig ist

Der Blick auf die beiden Preisträger:innen zeigt: In Düsseldorf wird nicht nur behandelt, sondern auch an der Medizin von morgen gearbeitet – unmittelbar dort, wo Kinder und Jugendliche mit schweren Diagnosen versorgt werden.

Langfristig tragen Projekte wie die von Selene Lickfett und Pawel Stachura dazu bei, dass Diagnostik und Therapie für junge Patient:innen präziser, wirksamer und sicherer werden – in Düsseldorf und darüber hinaus.

 

Düsseldorfer Forschungspreis für Kinder- und Jugendmedizin 2025

  • Preisgeber: Elterninitiative Kinderkrebsklinik e.V.
  • Preisgeld: 10.000 Euro (2025 zu gleichen Teilen vergeben)
  • Preisträger:innen 2025:
    • Selene Lickfett, PhD-Studentin, Arbeitsgruppe Stammzell-Metabolismus, Klinik für Allgemeine Pädiatrie, Neonatologie und Kinderkardiologie, Universitätsklinikum Düsseldorf
    • Dr. rer. nat. Pawel Stachura, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Klinik für Kinder-Onkologie, -Hämatologie und Klinische Immunologie, Universitätsklinikum Düsseldorf
  • Forschungsschwerpunkte:
    • Auswirkungen des mutierten Huntingtin-Proteins (mHTT) auf die frühe Hirnentwicklung, juvenile Huntington-Krankheit (Publikation in Nature Communications)
    • Modelle hämatologischer Malignome, immunmodulierende Krebstherapien unter Einsatz von KI (Publikation in Cell Death and Disease)