Dank einer Spende der Elterninitiative Kinderkrebsklinik wurde in der UKD-Kinder- und Jugendradiologie ein besonderer Fernseher angeschafft

Mit Zeichentrickfilmen gegen die Angst: Spezieller Fernseher erleichtert Emil die MRT-Untersuchung

„Wir haben in der Kinderradiologie verschiedene Möglichkeiten mit denen wir die Untersuchung angenehmer gestalten können. Dazu gehört unser Fernseher auf dem wir Zeichentrickfilme, Bastelanleitungen und andere Arten von Videos abspielen können“, erklärt Dr. Dirk Klee Leiter der Kinder- und Jugendradiologie an der Uniklinik Düsseldorf /Foto Dr. Dirk Klee mit Emil ©UKD

„Wir haben in der Kinderradiologie verschiedene Möglichkeiten mit denen wir die Untersuchung angenehmer gestalten können. Dazu gehört unser Fernseher auf dem wir Zeichentrickfilme, Bastelanleitungen und andere Arten von Videos abspielen können“, erklärt Dr. Dirk Klee Leiter der Kinder- und Jugendradiologie an der Uniklinik Düsseldorf /Foto Dr. Dirk Klee mit Emil ©UKD

Aufnahmen aus der Magnetresonanztomographie (MRT) sind in der Medizin unentbehrlich. Gerade für Menschen mit Platzangst oder Kinder und Jugendliche kann die Untersuchung in der vermeintlich engen Röhre des MRTs aber auch mit Stress und Verunsicherung verbunden sein. In der Kinder- und Jugendradiologie des Universitätsklinikums Düsseldorf (UKD) gibt es verschiedene Möglichkeiten, um Kindern und Jugendlichen einen Teil dieser Verunsicherung und Ängste zu nehmen. Eine Möglichkeit ist ein besonderer Fernseher, der auch in der Nähe des großen MRT-Magneten genutzt werden kann und auf dem insbesondere die Kinder während der Untersuchung Filme oder auch Malkurse zur Ablenkung schauen können. Möglich wurde die Anschaffung dank einer Spende der Elterninitiative Kinderkrebsklinik e.V. über eine Firmenspende.

Mit Zeichentrick und Kuschltier: Fernseher lenkt Emil während der MRT-Untersuchung ab

Wenn es um MRT-Aufnahmen geht ist Emil, Erstklässler, schon fast ein Voll-Profi. Schon mehrfach war er in der UKD-Kinderradiologie in der magnetischen Röhre. Die Enge und das laute Geräusch, dass die Apparatur macht, findet er aber trotzdem nicht gut, sie machen ihm ein wenig Angst. Damit er dennoch ruhig genug im MRT liegt und die Bilder scharf genug werden, hat er früher eine leichte Narkose bekommen. Dieses Mal ist das aber anders: Stattdessen schaut er mit dem Kuscheltier im Arm seine Lieblings-Zeichentrickserie. Sein Vater sitz neben dem MRT-Gerät und kann mit ihm reden.

 

„MRT-Aufnahmen eignen sich besonders gut zur Darstellung von Weichteilgewebe im Körper, wie zum Beispiel dem Gehirn, Bändern oder auch der inneren Organe. Da die Technik mit Hilfe eines starken Magnetfelds und nicht mit Röntgenstrahlen arbeitet, ist sie zudem schonend für den Körper“, erklärt Dr. Dirk Klee, Kinderradiologe, Facharzt für diagnostische Radiologie sowie für Kinder- und Jugendmedizin und leitender Arzt der UKD-Kinderradiologie. „Viele Kinder ängstigen sich vor dem Gerät, dass ja auch sehr laut werden kann. Wir haben in der Kinderradiologie verschiedene Möglichkeiten mit denen wir die Untersuchung angenehmer gestalten können. Dazu gehört unser Fernseher auf dem wir Zeichentrickfilme, Bastelanleitungen und andere Arten von Videos abspielen können.“

Dr. Juliane Tautz, Neonatologin, Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin und Oberärztin im Bereich Neonatologie und pädiatrische Intensivstation, führt am UKD leichte Narkosen bei Kindern durch, wenn diese für eine MRT- Untersuchung nötig sind. Zusammen mit Dr. Klee hatte sie die Idee zur Beschaffung des MRT-Fernseher undfreut sich, dass jetzt weitere Untersuchungen mit einer leichten Narkose reduziert werden können: „So erreichen wir eine weitere Reduzierung der Belastung für die Kinder.“

Die Kinder und Jugendlichen haben einen speziellen Helm auf, der es erlaubt, über einen Spiegel aus dem MRT raus, auf dem Fernseher zu schauen. Statt sich auf das medizinische Gerät über ihnen und die lauten Geräusche zu konzentrieren, gibt es Zeichentrickhelden. So kann die Anzahl der Kinder und Jugendlichen, die eine Narkose im MRT benötigen, reduziert werden.

Dr. Dirk Klee ergänzt schmunzelnd: „Wir hatten auch schon Kinder, die fast ein bisschen traurig waren, weil am Ende der Behandlung die Serienfolge noch nicht vorbei war – die kann dann aber natürlich zuhause weitergeschaut werden.“

Magnetresonanztomographen sind im Grunde genommen große Magneten, die ein elektromagnetisches Feld aufbauen, dass elektronische Geräte beschädigen kann. Damit ein Fernseher in der Nähe eines MRTs funktioniert, muss er daher ganz besondere Vorgaben erfüllen. Angeschafft werden konnte der Fernseher durch eine Spende der Elterninitiative Kinderkrebsklinik und die Unterstützung durch einen Großspender.

„In einem Krankenhaus haben wir ganz besondere Anforderungen an Geräte. Wir können für ein MRT nicht einfach in den nächsten Elektromarkt fahren und einen Fernseher mit Gestell kaufen. Um solche Projekte realisieren zu können, brauchen wir Unterstützung. Mein herzlicher Dank gebührt daher der Elterninitiative Kinderkrebsklinik, dass man uns und unsere Patientinnen und Patienten hier einmal mehr unterstützt hat“, erklärt UKD-Pflegedirektor Torsten Rantzsch.

Auch Emil gefällt der Fernseher. Während seiner Untersuchung hat er sich für eine Superhelden-Geschichte und die Unterstützung durch seinen Papa und das Lieblingskuscheltier entschieden. Nach der Untersuchung ist er zwar noch ein bisschen müde, eine Narkose hat er nicht gebraucht. Beim nächsten Mal möchte er dann die nächste Folge schauen.