Internationalen Düsseldorfer Orgelfestivals

"Die Queen am Rhein": Abschlusskonzert des 18. IDO-Festival

Von Gabriele Schreckenberg |

"Die Queen am Rhein": Abschlusskonzert des 18. IDO-Festival in der Josephskapelle gegenüber von St. Lambertus / Foto: Werner Ott

"Die Queen am Rhein": Abschlusskonzert des 18. IDO-Festival in der Josephskapelle gegenüber von St. Lambertus / Foto: Werner Ott

Dass die Queen die Landeshauptstadt am Rhein häufiger besucht hat, ist Fakt und schöne Erinnerung. So trug das Abschlusskonzert des 18. Internationalen Düsseldorfer Orgelfestivals, kurz: IDO-Festival, den Titel „Die Queen am Rhein“ und war ebenso majestätisch, feierlich und einfach wunderschön in der Josephskapelle gegenüber von St. Lambertus, und die wurde an diesem November-Abend nicht nur von den Lichtern auf dem Rhein hübsch bestrahlt.

Händels Orgelkonzerte an der historischen Samuel-Green-Orgel, das war schon ein Hochgenuss. Dabei thronte die Orgel auf der kleinen überschaubaren Empore und begrenzte den Raum für das Orchester. Und während Markus Belmann an der Orgel virtuos glänzte, begleiteten ihn Martin Schäfer und Futaba Sakaguchi an ihren Violinen, Yuri Bondarev an der Viola und Michael Flock-Reisinger am Violoncello.

Auf dem Programm standen Konzerte für Orgel und Orchester von Georg Friedrich Händel Nr. 4 F-Dur in Allegro, Andante, Adagio und Allegro. Auch die Triosonate in C-Moll begeisterte das Publikum. Bei „Voluntary I“ von William Boyce zeigte Organist Markus Belmann, was in der Orgel aus Mahagoni und vergoldeten Prospektpfeifen, die die Größe eines Kammerinstruments hat, und ihm als erfahrenen Organisten steckte. Furiose Klänge, fulminante Akustik, herrlicher Musikgenuss in der schönen Kapelle am Rhein.

Der Kuckuck und die Nachtigall

Weiter ging es mit dem Konzert für Orgel und Orchester von Händel in 8 A-Dur und schließlich dem Konzert Nr. 13 F-Dur, „Der Kuckuck und die Nachtigall“, bei dem die Tiere die Hauptrolle spielten. „Air and Variations“  mit „The Harmonious Blacksmith“ aus der Suite Nr. 5 . Als das Konzert nach etwa 75 Minuten vorbei war, belohnte tosender Applaus die Musiker*innen des Abends.

Eigentlich findet das IDO-Abschlusskonzert in den ältesten Kirchengemäuern der Stadt Raum, in St. Lambertus statt, doch die Orgel wird derzeit renoviert. So hatten die Organisatoren des IDO-Festivals die glänzende Idee, in die Josephskapelle auszuweichen. Die barocke Klosterkapelle war einst den Düsseldorfer Karmelitinnen vorbehalten und hat die Form eines griechischen Kreuzes. Im zweiten Weltkrieg wurde sie fast vollständig zerstört und in den 50-er Jahren wiederaufgebaut. Wolfram Köhler malte die herrlichen Fresken an der Decke und den Seitenwänden im Neorokoko-Stil.

Und die historische Samuel-Green-Orgel hat ihre Geschichte. Erbaut 1740 für die St. Mary’s Church in Chatham von Samuel Green, der zu Zeiten von King George III. als der wichtigste Orgelbauer seiner Zeit galt. Somit ist die Orgel, die die Empore der Josephskapelle schmückt, ein Zeichen des englischen Spätbarocks. Und genau das richtige Instrument für das diesjährige Abschlusskonzert des 18. IDO-Festivals.

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