Dieses Lachen, wenn Hannah Joe Huberty als Timm Thaler auf die Bühne läuft – es ist wirklich so ansteckend und mitreißend, spontan fallen die Kinder und auch Eltern im Saal mit ein. Es scheint, als ob diese Fassung von Timm Thaler für Hannah Joe Huberty geschrieben wäre. Timm verkauft dieses Lachen an einen richtig fiesen Teufel, der ihm diese sympathische Lachen abkaufen will, weil er es selbst haben will. Eva Maria Schindele spielt diesen fiesen Teufel sehr überzeugend.
Das Junge Schauspiel bringt zum 100 Geburtstag von Autor James Krüss dessen Roman in der Fassung von Robert Gerloff und Leonie Rohlfing auf die Bühne. Diese Inszenierung lebt von der ungeheuer ansteckenden Spielfreude aller Darsteller*innen. Zudem bekommt das eine zusätzliche Dynamik durch die Songs, die Musik von Imre Lichtenberger Bozoki und die Songtexte von Eva Jantschitsch.
Gebärdendolmetscher auf der Bühne
Das Besondere an dieser Aufführung : Auf der Bühne steht erstmals auch ein Gebärdendolmetscher, der – in einem Kostüm – erstmals die ganze Aufführung übersetzt und so auch Gehörlosen einen inklusiven Theaterabend ermöglicht.
Timm Thaler kann zunächst alle Wette gewinnen, so hat es der Teufel versprochen. Er wettet auf der Rennbahn auf Außenseiter, gewinnt viel, und seine Stiefmutter (Ayla Pechtl) ist begeistert, will immer mehr. Aber Timm merkt, dass ihm das Lachen fehlt. Und so macht er sich mit Freunden auf eine lange Reise mit dem Teufel, der als Baron Lefuet alle möglichen Hindernisse in den Weg legt.
Wie es ausgeht? Das erfahren Kinder, Jugendliche und durchaus auch Eltern in den kommenden Aufführungen im Central an der Worringer Straße. Das Junge Schauspiel: „Einen besonders Dank an die Dolmetscher*innen für deutsche Lautsprache und Deutsche Gebärdensprachen – Lars Grombelka, Rafael-Evitan Grombelka, Konstanze Bustian und Eva Vogel – die die Verdolmetschung der Premiere in Deutsche Gebärdensprache ermöglicht haben. Weitere Vorstellungen mit DGS-Verdolmetschung für »Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen« sind in Planung.“
Weitere Termine und Karten-Bestellung unter
https://www.dhaus.de/home/junges-schauspiel/
Eröffnung des neuen Jungen Schauspiels, neuer Spielort im Central an der Worringer Straße 140
Der Künstlerische Leiter des renommierten Jugend- Theaters begrüßte nach einem stressigen Umzug aus der Münsterstraße und dem ebenso stressigen Umbau viele Gäste und Förderer. Fischer-Fels kam vom Berliner Grips-Theater zurück nach Düsseldorf, als Wilfried Schulz 2016 neuer Intendant wurde. Das Theater in Düsseldorf stand damals, so Schulz, unter dem Motto „Under Construction“ – auch das Schauspielhaus musste noch fertig werden. Eine der ersten Inszenierung fand am Corneliusplatz in einem Zelt statt – es war zwar beeindruckend, aber eben kein Schauspielhaus.
Schulz bedankte sich explizit beim Land, bei der Ministerin Ina Brandes und Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller (CDU), denn Land und OB machten die zusätzlichen Sanierungen am Haus damals möglich.
OB Keller, mitten im Wahlkampf wegen der Stichwahl mit der Grünen Bürgermeisterin Clara Gerlach (die Grüne Kandidatin war ebenfalls anwesend), nahm die Formulierung des Intendanten auf und betonte, das Kultur verbindet und das sie mit dem Theater nun wirklich mitten in der Stadt residiere.
Auch Ministerin Ina Brandes freute sich, dass die „Brücke“ über die Worringer Straße wieder voller Leben ist und dass das Theater nun mitten in der Stadt sei.
Über die Bahnhofsnähe mit den dortigen Problemen war schon viel diskutiert worden. Stefan Fischer Felsdeutete das optimistisch: „Wir sind hier in eine Gegend gezogen, die die lebendig ist, und die rau ist – also genau richtig für ein Kinder- und Jugendtheater“, sagte er.
Das Floß der Medusa
Nach der Aufführung von Timm Thaler kamen noch die jungen Darstellerinnen des „Stadt:Kollektiv“ (ex Bürgerbühne) mit der Aufführung „Das Floß der Medusa“ auf die zweite Bühne. Siehe Extra-Artikel.
Nach den beiden Aufführungen begann dann auf der Brücke mit ihrer ganz eigenen Atmosphäre eine Party mit viel städtischer Prominenz bis spät in die Nacht hinein.
Besetzung Timm Thaler :
Timm Thaler: Hannah Joe Huberty
Baron Lefuet / Rennbahnmitarbeiterin / Matrosin / Funkspruch / Chor Eva Maria Schindele
Stiefmutter / Schaffner / Jenny / Fotograf / Selek Bei / Chor Ayla Pechtl
Erwin / Kreschimir / Direktor Grandizzi / Senhor van der Tholen / Herr Denker / Diener / Taschendieb / Person von der Rennbahn / Messer / Chor Felix Werner-Tutschku
Stadionsprecher / Herr Rickert / Mr. Penny / Kapitän / Radio / Hoteldirektor / Margarine / Kellner / Stimme am Telefon / Chor Cem Bingöl
Regie Robert Gerloff
Bühne Maximilian Lindner
Kostüm Lara Hohmann
Musik Imre Lichtenberger Bozoki
Songtexte Eva Jantschitsch
Choreografie Zoë Knights
Licht Christian Schmidt
Dramaturgie Leonie Rohlfing
Theaterpädagogik Patricia Pfisterer
Einen besonders Dank an die Dolmetscher:innen für deutsche Lautsprache und Deutsche Gebärdensprachen – Lars Grombelka, Rafael-Evitan Grombelka, Konstanze Bustian und Eva Vogel – die die Verdolmetschung der Premiere in Deutsche Gebärdensprache ermöglicht haben. Weitere Vorstellungen mit DGS-Verdolmetschung für »Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen« sind in Planung.



