Neue Bäume nach Sturm Ela

20 neue Linden für die Weyhe-Allee

Von Jo Achim Geschke |

OB Thomas Geisel mit Jonges-Baas Wolfgang Rolfshoven (3.v.r.), Gründezernentin Helga Stulgies und Christian Diedrich, ERGO, mit Bündniss "Blickwinkel Ela". Foto Stadt /M. Gstettenbauer

Zum 240. Geburtstag von Maximilian Friedrich Weyhe, dem großen Gartenbaumeister wurde ein Meilensteinprojekt realisiert: Die Neupflanzung von insgesamt über 20 Linden an der Maximilian-Weyhe-Allee als Ersatz für die Bäume, die beim Pfingststurm "Ela" dort umgestürzt sind. 17 Bäume werden vom Bündnis "Blickwinkel Ela", einer Kooperation der Düsseldorfer Jonges und Unternehmen gespendet. Zwei Baumpatenschaften übernehmen Christiane Oxenfort und Andreas Dahmen, die beim "düsseldorf-festival!" Spenden für neue Bäume sammelten.

 

Als Hofgärtner und königlicher  Gartendirektor prägte Weyhe das grüne Gesicht der Stadt – Anlagen wie der Hofgarten, Schlosspark Mickeln, Schlosspark Benrath bis hin zur Königsallee wurden nach seinen Plänen gestaltet.  

Die Baumpflanzungen an der Allee, die durch den Hofgarten führt, begleitet das Bündnis "Blickwinkel Ela" mit einer Kunstaktion – den sprechenden Bäumen. Dabei wenden sich die jungen Linden mit plakativen Botschaften an die Bürgerinnen und Bürger der Gartenstadt Düsseldorf.

"Der 240. Geburtstag ist ein perfekter Anlass, um die Allee zu Ehren des großen Düsseldorfer Gartenbaumeisters Maximilian Friedrich Weyhe, wieder neu entstehen zu lassen. Besonders schön ist, dass wir dank des von den Düsseldorfer Jonges initiierten Bündnisses 'Blickwinkel Ela' dies e Neupflanzungen als Gemeinschaftsprojekt verschiedener Unternehmen im Herzen der Stadt realisieren können. Dank auch an die Macher des 'düsseldorf-festival!, die bei ihren Veranstaltungen Spenden für Bäume an dieser Stelle gesammelt haben", so der Oberbürgermeister.
Die Wiederherstellung der Maximilien-Weyhe-Allee

Durch den Pfingsturm "Ela" gingen allein 24 Lindenbäume am Rande des vom Sturm sehr schwer getroffenen Hofgartens verloren. Diese Bäume werden nun ersetzt und die Nachfolger punktgenau an die vorherigen Standorte eingepflanzt. Die dafür notwendige so genannte "tachymetrische Absteckung" der Pflanzstandorte (Mittelpunkt des jeweiligen Baumstandortes) erfolgte Aschermittwoch, unmittelbar danach begannen die Pflanzungen. Ersetzt werden zwei Linden in den beiden nördlichen Reihen und 17 Linden in den beiden südlichen Reihen. Die vier östlichen Linden in den südlichen Reihen werden zunächst nicht eingesetzt, da dort eine Baustellenzufahrt für das Projekt 'Kö-Bogen II' errichtet werden soll. Diese vier Bäume und noch ein weiterer Baum werden nach Abschluss der Kö-Bogen-Arbeiten gepflanzt und bis dahin in einer Baumschule gepflegt. Gepflanzt werden Linden (Tilia x intermedia) mit einem Stammumfang von 30 bis 35 Zentimetern.

Die Maximilian-Weyhe-Allee begleiten heute vier Baumreihen, jeweils zwei auf der nördlichen Straßenseite und zwei auf der südlichen Straßenseite. Sie stehen in Rasenflächen, die Fußwege sind außen an den Alleereihen vorbeigeführt.

Die Maximilian-Weyhe-Allee wurde in der Nachkriegszeit im Zuge der umfangreichen Straßenbaumaßnahmen 1963 bepflanzt, das heißt die heute vorhandenen Bäume haben ein Alter von rund 50 Jahren. Bei dem Sturm "Ela" im Juni 2014 sind im nördlichen Alleekörper zwei Bäume verloren gegangen, die südlichen beiden Alleereihen wurden fast vollständig zerstört. Dort standen von ehemals 25 Bäumen nur noch vier am westlichen Endpunkt Richtung Ratinger Tor.

Der Gartenbaumeister und seine Alleen

Alleen spielten bei den Planungen des von Maximilian Friedrich Weyhe eine große Rolle. Er sah sie als gestalterisch verbindendes Element zwischen einzelnen Bauten, Parkbereichen oder Stadtbezirken und ihren Nutzen als Promenade/Begegnungsraum, Reit- und Fahrweg und auch als Schattenzonen.



Der gegenwärtige (vor "Ela") vorhandene Bestand der Maximilian-Weyhe-Allee entspricht weitgehend den Neubaumaßnahmen der Nachkriegszeit Anfang der 1960er-Jahre. Diese Planungen hatten die grundsätzlichen gestalterischen Absichten aus dem 19. Jahrhundert von Weyhe beibehalten, das heißt eine vierreihige Allee als regelmäßige nördliche Raumkante des westlichen Hofgartens beziehungsweise südliche Raumkante des nördlichen Hofgartens mit verbindender Funktion der jeweiligen Endpunkte Ratinger Tor und Hofgärtnerhaus.

Allerdings entspricht die in der Nachkriegszeit geplante und ausgeführte Anordnung der Alleebäume nicht mehr den Planungen und vermutlichen Ausführungen Weyhes. Beim Vergleich der Pläne zeigt sich, dass die nördlichen und südlichen Baumreihen in der M.-Weyhe-Allee vermutlich durch eine breiter ausgebaute Straßenfahrbahn um 1963 heute weiter auseinander stehen, als im 19. Jahrhundert geplant.