Parkraumkonzept erneuert und für Anwohner verbessert

Anwohner parken besser, Besucher parken teurer – neues Parkraumkonzept Düsseldorfs

Von Jo Achim Geschke |

OB Thomas Geisel (M.), Verkehrsdezernentin Cornelia Zuschke und Ingo Pähler, Amt für Verkehrsmanagement / Foto (c)Landeshauptstadt Düsseldorf, David Young

Anwohner sollen in Düsseldorf leichter einen Parkplatz in Wohnungsnähe finden. Mit diesem Ziel entwickelt die Landeshauptstadt Düsseldorf ein gesamtstädtisches Parkraumkonzept mit einer deutlichen Ausweitung der Anwohnerparkzonen. Die Anwohnerparkausweise kosten unverändert 30 Euro beziehungsweise bei Online-Antrag nur 25 Euro pro Jahr. Für die Autos von Besuchern von außerhalb werden die Parkkosten in der erweiterten Innenstadt allerdings an das Niveau von Großstädten wie Köln, Stuttgart und Frankfurt angeglichen, im internationalen Vergleich liegen Amsterdam mit 6 Euro pro Stunde oder Stockholm mit über 5 Euro pro Stunde deutlich darüber. Update: Eine Erhöhung des Anwohnerparkens wurde heute in Berlin diskutiert von Bundesminister Scheuer CSU und Länderministern.

Oberbürgermeister Thomas Geisel und Verkehrsdezernentin Cornelia Zuschke haben den Stand der Planungen am Donnerstag, 21. November, vorgestellt.

Update: Eine Erhöhung des Anwohnerparkens wurde heute in Berlin diskutiert von Bundesminister Scheuer CSU und Ländern. Dazu der WDR : „Ähnlich zurückhaltend äußert sich Münster, das sei die Entscheidung der politischen Gremien. Entschieden sind Rheine und Düsseldorf, dort soll es beim Alten bleiben. ..Das bestätigte Oberbürgermeister Thomas Geisel dem WDR. Er begrüße aber den Vorstoß von Scheuer und Städtetag, dass Kommunen mehr Handlungsspielraum haben und die Höhe der Gebühren selbst bestimmen sollen.“

www1.wdr.de/nachrichten/anwohnerparken-nrw-100.html

Gerade Anwohner haben abends oft das Nachsehen im "Run" auf freie Stellplätze: "Der bisherige Anliegerparkausweis hilft nicht weiter, wenn spätestens nach 20 Uhr ohnehin keine Parkgebühren mehr erhoben werden. Abhilfe schafft hier nur ein durchgängiges Parkraumkonzept. Anlieger sollen dabei privilegiert werden, da sie darauf angewiesen sind, wohnungsnah einen Parkplatz zu finden, und sich in der Regel ja auch bereits über Anliegerbeiträge oder die Grundsteuer an den Kosten des öffentlichen Straßenraums beteiligt haben. Wer sich entscheidet, von außen mit dem eigenen Auto in die Innenstadt zu kommen, der soll dafür ein angemessenes Entgelt bezahlen – wie in anderen vergleichbaren Städten", sagte OB Geisel. Darüber hinaus können Besucher auch auf private Parkhäuser ausweichen. Diese haben zum Teil, besonders in den Abendstunden, noch ausreichend freie Kapazitäten.

"Wir müssen den knappen Parkraum gerechter verteilen: Es kann nicht sein, dass Besucher mit dem Auto zum Kneipenbummel in die Stadt fahren und die Parkplätze blockieren, nach denen die Anwohnerinnen und Anwohner nach Rückkehr von der Arbeit dann vergeblich suchen“, sagte Oberbürgermeister Thomas Geisel. "Platz in der Innenstadt ist knapp und dies gilt vor allem für den öffentlichen Straßenraum. Deshalb ist es richtig, hier Vorfahrt für Anwohnerinnen und Anwohner einzuräumen und von den konkurrierenden Besuchern einen angemessenen Preis zu verlangen. Das ist der Hintergrund, weshalb wir die Initiative ergriffen haben, im Bereich der gesamten erweiterten Innenstadt den Parkraum zu bewirtschaften", erklärte der Oberbürgermeister.
Die Umsetzung des Ratsbeschlusses vom 29. August 2019 geht, wie dort bereits angekündigt, mit einer Aktualisierung der Parkgebührenordnung einher. "Zu den maßgeblichen Neuerungen zählen eine Tarifstruktur mit glatten Euro-Beträgen pro Stunde und ausgedehnten Bewirtschaftungszeiten. So wird beispielsweise ein Nachttarif neu eingeführt, den die derzeitige Parkgebührenordnung nicht vorsieht. Genau diese Nachtbewirtschaftung soll Anwohnern und Anwohnerinnen entgegenkommen und ihnen nach Arbeitsende im heimischen Viertel vermehrt freie Park-Kapazitäten zur Verfügung stellen. Die Parkgebühren bewegen sich dabei in gleicher Höhe wie in Stuttgart, Köln, Frankfurt und Berlin und fallen im internationalen Vergleich eher niedriger aus", erläuterte Verkehrsdezernentin Cornelia Zuschke.

Um Bewohnern das Parken zu erleichtern, werden neue Bewohnerparkgebiete ausgewiesen. Die Parkgebührenordnung für die Landeshauptstadt Düsseldorf gilt dort erst ab der Ausweisung dieser Bewohnerparkgebiete. Geplant sind Parkgebühren in der Zone 1 (Altstadt, Carlstadt, Stadtmitte) von Montag bis Samstag von 1,45 Euro pro angefangener halber Stunde auf 2 Euro pro angefangener halber Stunde zu erhöhen. In der Zone 2 (erweiterte Innenstadt mit Hafen, Unterbilk, Friedrichstadt, Pempelfort, Derendorf, Golzheim, Oberkassel) sollen die Gebühren von 1,05 Euro pro angefangener halber Stunde auf 1,50 Euro pro angefangener halber Stunde von Montag bis Samstag steigen. Von 22 bis 9 Uhr sollen in beiden Zonen pauschal fünf Euro fürs Parken anfallen. Im übrigen Stadtgebiet sollen die Gebühren montags bis samstags von 9 bis 22 Uhr von 0,75 Euro pro angefangener halber Stunde auf 0,50 Euro pro angefallener halber Stunde sinken.
Bereits in Bearbeitung sind zwei neue Bewohnerparkgebiete mit besonders hohem Parkdruck in den Bereichen Moorenplatz und Moorenstraße. Dazu werden in Kürze die Gremienvorlagen vorgelegt. Außerdem wird eine Gesamtvorlage für alle Gebiete in der erweiterten Innenstadt vorbereitet, mit der die Gebührensatzung dann in Kraft tritt.
Die verkehrlichen Auswirkungen der Parkraumgebührenordnung als Teil des Gesamtkonzepts sollen evaluiert werden. Sie wurde zuletzt im Jahr 2015 angepasst. Im Städtevergleich erhebt Düsseldorf damit die gleichen Gebühren wie Köln, Frankfurt am Main, Berlin und Stuttgart. Im internationalen Vergleich liegen Amsterdam mit 6 Euro pro Stunde oder Stockholm mit über 5 Euro pro Stunde deutlich darüber.

Anwohnerparkausweise

Anwohner können Anwohnerparkausweise für eine Jahresgebühr von unverändert 30 Euro beziehungsweise bei der Beantragung online für eine Jahresgebühr von nur 25 Euro beantragen.

Näheres siehe service.duesseldorf.de/suche/-/egov-bis-detail/dienstleistung/40/show.