ADFC befürchtet: "Wird die Innenstadt künftig zwei Monate für den Radverkehr gesperrt?"

Düsseldorf: Zwischen Weihnachtszauber und Radverkehr – Planung für Roncallis Nostalgiemarkt in der Kritik

Kein Durchkommen mehr für den Radverkehr von Mitte November bis Mitte Januar? / Foto (c) Phil Hearing,unsplash

Kein Durchkommen mehr für den Radverkehr von Mitte November bis Mitte Januar? / Foto (c) Phil Hearing,unsplash

Die Ankündigung, dass die bekannte Kölner Firma Circus Roncalli GmbH erstmals einen Nostalgiemarkt am Rheinufer in Düsseldorf veranstalten wird, hat für Aufsehen und viel Zustimmung gesorgt. Während sich die Stadt auf eine einzigartige Weihnachtsatmosphäre freut, äußert der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen auf den Radverkehr. Der ADFC befürchtet, dass die Veranstaltung die wichtigste Radroute der Stadt blockieren könnte. Dies wirft wichtige Fragen zur Mobilität und zum Zugang in der Innenstadt während der Weihnachtszeit auf.

Matthias Arkenstette vom ADFC äußerte sich besorgt: "Aus den Medien haben wir erfahren, dass der diesjährige Weihnachtsmarkt auch am Rheinufer aufgebaut werden soll, und zwar von Roncalli. Die Sperrung soll vom Burgplatz bis zur Holzbrücke am Alten Hafen verlaufen. Wir schätzen den Roncalli-Zirkus sehr. Aber was heißt das für den Radverkehr?"

Die Freude über die Ankunft des Roncalli-Weihnachtsmarktes in Düsseldorf ist groß, doch sie wird von der Sorge um die Mobilität der Radfahrenden überschattet. Der ADFC hat seine Bedenken geäußert, dass die Veranstaltung, die sich von Mitte November bis Januar erstrecken soll, eine der meistgenutzten Radstrecken entlang des Rheinufers blockieren wird. Diese Route ist nicht nur eine zentrale Verbindung für den täglichen Pendelverkehr, sondern auch ein beliebter Weg für Freizeitradfahrer.

"Der ADFC befürchtet, dass Radfahrerinnen und Radfahrer künftig zwei Monate im Jahr nicht mehr sicher durch die Innenstadt fahren können. So wird auf der Heinrich-Heine-Allee, auf der Kö, am Corneliusplatz, auf der Schadowstraße und nun auch am Rheinufer kein Radverkehr mehr möglich sein," fügt Arkenstette hinzu.

Die Stadt Düsseldorf und Roncalli haben bisher noch keine detaillierten Pläne zur Integration des Radverkehrs während des Weihnachtsmarktes vorgelegt. Der ADFC fordert, dass diese Pläne umgehend entwickelt und kommuniziert werden, um sicherzustellen, dass Radfahrer nicht von einem der lebhaftesten Teile der Stadt ausgeschlossen werden.

Besonders kritisch sieht der ADFC die langfristige Vertragsbindung an den Standort, ohne dabei die Konsequenzen für die Radmobilität vollständig zu berücksichtigen.

Die Stadtverwaltung wird aufgefordert, ein Gesamtkonzept für den Radverkehr während der Weihnachtsmarktperiode zu erarbeiten. Dieses Konzept sollte nicht nur alternative Routen aufzeigen, sondern auch die Sicherheit und Zugänglichkeit für Radfahrende garantieren. Der ADFC betont, dass eine frühzeitige und umfassende Planung entscheidend ist, um Konflikte zwischen Veranstaltungen und der Mobilität der Stadtbewohner zu vermeiden.

Abschließend stellt der ADFC mehrere Fragen an die Stadtverwaltung und die Veranstalter, die von der Entscheidungsfindung für den Standort des Weihnachtsmarktes bis hin zu den Überlegungen zur Radverkehrsführung reichen. Diese Fragen zielen darauf ab, eine transparente Diskussion über die Zukunft der städtischen Mobilität und die Auswirkungen von Großveranstaltungen auf dieselbe anzuregen.

Während der Roncalli-Weihnachtsmarkt zweifellos eine Bereicherung für Düsseldorf darstellt, unterstreicht die Reaktion des ADFC die Notwendigkeit einer sorgfältigen Planung und Berücksichtigung aller Verkehrsteilnehmer.

unsere Artikel: Neuer Weihnachtsmarkt für Düsseldorf: Roncalli kommt 2024 erstmals mit Nostalgiemarkt an den Rhein