Fiftyfifty-Aktion gegen Vorurteile

Fiftyfifty provoziert mit Plakaten

Von Jo Achim Geschke |

provokantes Plakat von Fiftyfifty

Erstaunte Anrufer bei fiftyfifty. “Wieso beleidigt ihr euch selbst?”, fragt ein treuer Leser. Ein anderer empört sich: “Das ist Diskriminierung und politisch völlig unkorrekt.” Stein des Anstoßes: eine Kampagne der Agentur “HAVAS worldwide” nach einer Vorgabe von fiftyfifty-Gründer Hubert Ostendorf. Die Idee: Sprechblasen in drei verschiedenen Signalfarben mit Vorurteilen in fetten Lettern, die Verkäufern der Straßenzeitung immer wieder entgegengebracht werden - Junkieheft, Zigeunerzeitung und Pennerblatt.

Doch unter den Sprechblasen steht die Auflösung. In seiner 20-jährigen Geschichte hat fiftyfifty 200 Drogenkranke in Therapie vermittelt, 200 Romafamilien integriert und insgesamt 5.000 Obdachlose von der Straße geholt.

Noch immer gibt es Diskriminierungen und Vorurteile gegenüber Obdachlosen, die ihre Zeitung auf der Straße verkaufen.  Martin Breuer, Kreativ-Direktor bei HAVAS, zur Kapagne gegen die Diskriminierungen und Vorurtele: “Brav kann jeder. Wir wollten mit provokanten Slogans eine kleine Hilfsbilanz von fiftyfifty vermitteln.”

Die Kampagne wird unterstützt von den Außenwerbungsfirmen “Franke Dauerwerbung” und “Citybillboard”, die insgesamt über 500 Plakate in Düsseldorf kostenlos geschaltet haben. Zusätzlich werden Anzeigen mit gleichen Motiven kreiert, die verschiedenen Magazinen und Zeitungen zum kostenlosen Abdruck angeboten werden.

Erst vor wenigen Tagen erhielt die Werbeagentur einen Preis für eine Kampagne für Fiftyfifty – Werbekampagne für Fifyfifty ausgezeichnet

  Hinter dem Namen Fiftyfifty verbergen sich inzwischen insgesamt fünf Hilfsaktion, darunter auch „ east west: Beratung und Unterstützung für ArmutsmigrantInnen aus Osteuropa“. Außerdem : fiftyfifty: Straßenmagazin und Galerie, underdog: erste Hilfe für den besten Freund der Obdachlosen, und der „gutenachtbus“: mobile Hilfe für Menschen auf der Straße.