Frühjahrsblumenpflanzung: Gärtner setzen Tausende blühende Blumen

Frühjahrsblumen : Es blüht und blüht 400-Tausendfach

Von Jo Achim Geschke |

Sabrina Fischer und Heike Rogmann (v.l.) im Nordpark/ Foto (c)Landeshauptstadt Düsseldorf, Ingo Lammert

Blüten über Blüten … Düsseldorf ist eine grüne Stadt – also biologisch, nicht politisch gesehen. Ob im Nordpark, im Hofgarten oder den kleinen Gärtchen: Es blüht nicht nur blau-weiß-rot, überall leuchten jetzt Tulpen, Narzissen, Traubenhyazinthen oder Hornveilchen in allen ihren Farben. Die StadtgärtnerInnen haben wegen des schönen Wetters jetzt begonnen, rund 400.000 blühende Pflanzen zu setzen.

Im Nordpark zum Beispiel wurden 100.000 Blumen im Blumenring, im Sommerblumengarten und im Kanalgarten eingesetzt. Dort wird die Bepflanzung in dieser Woche abgeschlossen. Aber auch im Schlosspark Benrath, im Hofgarten und auf den Friedhöfen sind die Gärtner gut in der Zeit und die leuchtenden Farben der von ihnen gesetzten Blütenpflanzen vertreiben inzwischen das Grau des Winters. Stiefmütterchen und Hornveilchen in über 60 Sorten, Vergissmeinnicht mit weißen, rosa und blauen Blüten, Tulpen in mehr als 70 Sorten, Primeln und zehn verschiedene Bellis - auch Tausendschön oder Gänseblümchen genannt - erblühen in vielen verschiedenen Farbnuancen. Neben den bekannten Frühjahrsblumen werden auch spezielle Sorten bereitgestellt: zum Beispiel Goldlack, Akeleien und Schachbrettblume. Eine solche Vielfalt gibt es sonst kaum zu bewundern.

Zusätzlich wurden auch die Blumenkübel im Stadtgebiet mit Stiefmütterchen, Primeln und Bellis bepflanzt. Die Friedhöfe wurden mit insgesamt 58.000 Frühlingspflanzen bestückt.

Neben Primeln, Vergissmeinnicht, Violen, Bellis und Hornveilchen zählt der Goldlack zum Frühjahrsblüher-Sortiment des Gartenamtes. Die Farbenvielfalt der unterschiedlichen Sorten und der teils kräftige Duft dieser Pflanzen erfreut die Besucher der Parkanlagen.

Besonders auffällig ist in diesem Jahr die Pflanzung vor der großen Brunnenanlage im Nordpark, der so genannte Kanalgarten. Zwei große Augen blicken den Parkbesuchern dort entgegen. Insgesamt 13.000 Blumen haben die Gärtner in dieses Beet eingesetzt. Allein schon die Namen der Tulpen sind vielversprechend: "Dreaming Maid", "Purple Prince", "Queen of Night" und "Mistress" lauten die klangvollen Bezeichnungen. Zarte Tulpen-Blüten in verschiedenen Farbtönen von Rosa bis Pink, dazu Vergissmeinnicht in weiß und blau, die Persische Kaiserkrone (Fritillaria persica "Ivory Bells") und einige Narzissen der Sorte Stainless mit einer besonders schön geformten Blütenkrone, vervollständigen das Pflanzenbild.

Die Frühjahrspflanzen werden in der Stadtgärtnerei an den Stockumer Höfen von Gärtnern und Auszubildenden des Gartenamtes herangezogen. Bereits im vergangenen Sommer wurde mit der Anzucht der Beetpflanzen begonnen. Die Pflanzen überwintern frostfrei in den Gewächshäusern. Gegen Ende der Anzucht werden die Pflanzen kaum noch beheizt und dadurch "abgehärtet", ehe sie dann in die Beete und Kübel wandern.

Vor der Pflanzung müssen die Gärtner die Beete vorbereiten. Die Böden werden gefräst und es werden die einzelnen Segmente der Beete genau eingemessen. Welche Blume an welche Stelle gesetzt wird, gibt ein Pflanzplan vor. Sowohl die Wüchsigkeit der Pflanzen gilt es zu bedenken, als auch die Farbabstimmung. Das ist schon eine Kunst und erfordert langjährige Erfahrung, solch große Beetanlagen zu planen.

Auch die Blumenzwiebeln Tulpe, Narzisse, Kaiserkrone und Traubenhyazinthen wurden in der Stadtgärtnerei vorgezogen. Das ist neu, denn ursprünglich haben die städtischen Gärtner die Blumenzwiebeln bereits im Herbst in die Beete gesetzt. Für die Arbeit im Park ist es aber einfacher, denn die Beete können komplett gefräst werden, es muss nicht auf die Blumenzwiebeln Rücksicht genommen werden. Oft wurden die Blumenzwiebeln auch von Nagetieren aufgefressen.

Der Schlosspark Benrath wurde mit insgesamt 96.000 Pflanzen bepflanzt. Küchengarten, Französischer Garten, Blumengarten, Bartschüssel und der Parterregarten wurden bereits mit Blumenschmuck versehen. Durch die sonnige und vor allem trockene Witterung der letzten Wochen konnten die Arbeiten ohne Unterbrechungen ausgeführt werden.

Die Bartschüssel - das Wechselbeet zwischen Schloss und Spiegelweiher - mutet in diesem Jahr wie ein kleiner Weiher an. Die Pflanzung ist wellenförmig angelegt mit Tulpen und Stiefmütterchen in unterschiedlichen Blautönen.

Aber auch in die anderen Anlagen zieht der Frühling ein. Im Ehrenhof werden bald 27.000 Tulpen erblühen. Die verschiedenen Sorten hat der zuständige Gärtnermeister so arrangiert, dass früh- und spätblühende Tulpen, für eine möglichst lange anhaltende Blütenpracht sorgen. Auch im Rheingärtchen dürfen sich die Besucher auf die Tulpenblüte freuen. Über 10.000 Tulpen in verschiedenen Rosatönen werden dort erblühen. Lilienblütige Tulpen, Papageitulpen, gefüllte und einfache Tulpen, das Spektrum ist unglaublich vielfältig. Das Kö-Gärtchen erstrahlt in rosa und weißen Blüten, im Goltsteinparterre herrschen eher Blautöne vor.