"Aktion Berger Allee" Ausstellungseröffnung

Kampf um alte Häuser Berger Allee: Stadtmuseum zeigt Aktion der Bürger

Von Jo Achim Geschke |

Anwohnerprotest bei Beginn der Abbrucharbeiten vom 6. November 1979,(c)Stadtmuseum Düsseldorf/Archiv Weisser-Klippel

Im März 1973 gab es die ersten Gerüchten darüber, dass die Mannesmannröhren-Werke AG an der Berger Allee den Abriss einiger Jugendstilhäuser plane, um an deren Stelle ein modernes Verwaltungsgebäude zu errichten. Unter dem Namen "Rettet unsere Stadt jetzt - Aktion Berger Allee" formierte sich eine der ersten Düsseldorfer Bürgerinitiativen, um für den Erhalt des Jugendstilensembles und gegen den Verlust von Wohnraum zu kämpfen. Das Stadtmuseum Düsseldorf, Berger Allee 2, lädt dazu zur Eröffnung der Ausstellung "Aktion Berger Allee. Ein bürgerliches Trauerspiel" am Dienstag, 5. September, 18 Uhr in die Projekträume ein.

Die Initiative, die sehr schnell die Unterstützung der Lokalpresse erhielt, mobilisierte nicht nur viele Bürgerinnen und Bürger, sondern zwang auch Kommunalpolitiker aller Parteien zu einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema. Nach jahrelangem zähen Ringen zwischen Bürgerinitiative, Kommunalpolitik und Konzernleitung endet "Das Trauerspiel um Mannesmann" - so ein zeitgenössischer Kommentar - im November 1979 mit dem Abriss von fünf historischen Gebäuden. Vielen Düsseldorfern ist die Auseinandersetzung um die Häuser an der Berger Allee nach wie vor in Erinnerung.

Im Rahmen der Ausstellung werden die Besucher mit wesentlichen gesellschaftlichen Fragen konfrontiert, die auch heute, fast 40 Jahre nach Abbruch der Häuser, nichts an Aktualität eingebüßt haben. Entsprechend dem Verlauf der Ereignisse und der emotionsgeladenen Sprache in der damaligen Auseinandersetzung ist die Präsentation in Anlehnung an das klassische Drama in fünf Akte gegliedert.

Der Eintritt zur Eröffnung ist frei.