Protest gegen AfD Versammlung im Stadtmuseum

Protest gegen AfD im Stadtmuseum: Der Schöpfer des Stadtmuseums war entsetzt

Von Jo Achim Geschke |

Niklaus Fritschi, Schöpfer des Stadtmuseum, bei der Demo gegen die AfD im Ibach-Saal / Foto (C) Jo Achim Geschke

Gegen die Versammlung der rechtsextremen AfD im Stadtmuseum demonstrierten am Montagabend 250 bis 300 Düsseldorfer lautstark und eindeutig. Für rassistische, menschenfeindliche und undemokratische Hetze ist in Düsseldorf kein Platz. Auch der Architekt und Schöpfer von Stadtmuseum und Ibach-Saal, Niklaus Fritschi (74), stand am Montag entsetzt und betrübt vor dem Stadtmuseum (siehe Foto). Die Stadt habe keine rechtliche Handhabe gesehen, die Versammlung der AfD im Stadtmuseum zu verbieten. Die Partei ist mit eindeutigen Aussagen zwar durch Wahlen demokratisch legitimiert, aber nicht demokratisch, das zeigte neben eindeutigen Aussagen von Mitgliedern auch, dass keine Presse im Saal zugelassen wurde.

Architekt Fritschi ist nicht nur Schöpfer des Anbaus des Stadtmuseums, er hat außerdem die Rheinuferpromenade entwickelt und das Apollo-Varietee. Er war nicht der einzige Prominente: Neben Bürgermeister Wolfgang Scheffler (Grüne) und Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke SPD nahmen Monika Düker, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Landtag, Stefan Engstfeld MdL Grüne, sowie Sigrid Wolf, Vorsitzende des DGB Düsseldorf als Sprecherin des Düsseldorfer Appell an der Demonstration teil. Außerdem etliche Ratsfrauen und Ratsmitglieder der SPD und der Grünen, Jusos Düsseldorf, Junge Grüne, etliche SPD-Mitglieder und auch der Linken. Alle sind Mitglied in DSSQ (Düsseldorf stellt sich quer), die u.a. zur Demo aufgerufen hatten. Auf einem Balkon von Anwohnern der Berger Allee sah man das in Düsseldorf bekannte Transparent „Humanität, Respekt und Vielfalt“.

 

Die AfD hatte zu einer Wahlkampfveranstaltung im EU-Wahlkampf aufgerufen. Unter den Rednern u.a. Martin Schiller vom Landesvorstand NRW der AfD. Er hatte auf seiner Facebook-Seite mit einer Fotomontage Greta Thunberg und die Bewegung Friday for Future mit dem „Bund deutscher Mädel“, also der weiblichen Hitlerjugend, verglichen. Allerdings gehören AfD-Mitglieder und Funktionsträger nachweislich zu den Leugnern eines menschengemachten Klimawandels.

Mitglieder der AfD haben sich mit menschenverachtenden Angriffen auf Geflüchtete und Migrant*innen bereits mehrfach außerhalb der demokratischen Werte gestellt. Leider hat sich dafür der falsche Begriff „Ausländerfeindlich“ oder „Fremdenfeindlich“ eingebürgert, der aber recht eigentlich Angriffe gegen Mitbürger, also als menschenfeindlich, bezeichnet werden sollte.

Die AfD hat sich vor dem Europa-Wahlkampf zudem mit der rechten, nationalistischen italienischen Lega und der Partei des europafeindlichen Victor Orban verbündet, die gegen Europa arbeiten. Laut Medienberichten gibt es allerdings noch kein Programm für dieses rechte Bündnis.

Die friedliche Demonstration endete gegen 19:30 Uhr.

Im Stadtmuseum läuft zur zeit die Ausstellung „Düsseldorf – Haifa / Urbane Parallelen“ im Rahmen der Jüdischen Kulturtage (bis 28.4.).

(Text Jo Achim Geschke)

Foto 2: Niklaus Fritschi im Gespräch mit Cornelia Mohrs (SPD) und Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke (SPD) / Foto (C) Jo Achim Geschke