Feuerwehr warnt vor Kerzenbrand

Wenn im Advent mehr als die Kerzen brennen

Von Jo Achim Geschke |

brennender Adventskranz / Fotos Jo Achim Geschke NDOZ.de

Advent, Advent – die Wohnung brennt ... Manche glauben ja, mir passiert es nicht. Aber gerade zur Weihnachtszeit, wenn die Adventskränze und Gestecke wochenlang ausgetrocknet sind, können sich die Gestecke blitzschnell entzünden und zu Bränden führen. Die Feuerwehr warnt jetzt nochmals davor, denn allein in den vergangenen Tagen mussten wieder mehrere Weihnachtsbrände gelöscht werden. Eine Frau aus Friedrichstadt musste vor fünf Tagen mit 20 % verbrannter Haut in eine Spezialklinik eingeliefert werden, Ursache waren angezündete Kerzen.

Feuerwehrsprecher Tobias Schülpen warnte deshalb jetzt noch einmal davor, brennende Kerzen, Adventsgestecke oder auch einen Baum mit Kerzen ohne Aufsicht zu lassen. Auch Kinder sollten nie mit brennenden Adventskränzen oder dem Tannebaum allein gelassen werden. Wie schnell – innerhalb von wenigen Sekunden -  ein trockenes Adventsgesteck in Brand gerät, zeigte er im Hof der Feuerwehr.

„Wenn ein Weihnachtsbaum n Flammen steht, nützt auch der Eimer Wasser nichts mehr, der daneben steht“, warnt Schülpen. Dann muss die Feuerwehr alarmiert werden.

Aber auch beim Anzünden der Advents- und Wiehnachtskerzen ist Vorsicht angebracht, mahnt der Feuerwehrmann:  Die Frau aus Friedrichstadt hatte eine Kerze am Adventskranz angesteckt. Dabei entzündete sich ihr Schal, der offensichtlich aus Kunststoffgewebe bestand. „Das brennt so schnell, da können Sie nichts mehr ausziehen“, warnt Schülpen.   

Wie gefährlich Adventsgestecke und Weihnachtsbäume – besonders mit echten Kerzen – sein können, belegen die Zahlen der Feuerwehr. In diesem Jahr gab es bereits mehrere Brände im Zusammenhang mit brennenden Kerzen. So löste zum Beispiel eine Kerze am Montag, 14. Dezember, gegen 14 Uhr am Krahkampweg in Volmerswerth einen ausgedehnten Zimmerbrand aus. Die Feuerwehr rückte mit zwei Zügen zum Löschen an. Ein 14-jähriger Junge, der Brandrauch eingeatmet hatte, musste zur weiteren Untersuchung ins Krankenhaus. Der Sachschaden beträgt geschätzt 100.000 Euro.


"Wer seine Umgebung mit brennenden Kerzen schmückt, sollte diese niemals aus dem Auge verlieren und Respekt vor dem offenen Feuer haben", appelliert Feuerwehrchef Peter Albers. Und er mahnt, Rauchmelder in der Wohnung anzubringen, die Leben retten können.

Silvesterböller – nicht nur der Knaller

Albers und Schülpen verweisen auf die Verletzungen, die auf Silvesterböller oder  Raketen entstehen : Es gibt immer wieder Menschen, die unverantwortlich Raketen aus leeren Flaschen zünden, die beim Start der Rakete umfallen und Menschen gefährden. Raketen auf Balkonen, die Brände verursachen,  sind für die Feuerwehr allzu bekannte Einsätze. Und wer Böller in eine Menschenmenge wirft, etwa am Burgplatz, handelt kriminell: „Das ist für mich wie vorsätzliche Körperverletzng“, sagt Feuerwehrsprecher Schülpen.

Tipps der Feuerwehr für die Advents- und Weihnachtszeit

Unter den Kerzen am Gesteck gehört ein Tropffang aus Metall mit Steckdorn, damit die Kerzen sicher befestigt werden können.

Auf hinreichend Abstand zwischen Tannengrün und Accessoires zu den Kerzen muss geachtet werden.
Vertrocknetes Grün aus den Gestecken entfernen.
Standorte in unmittelbarer Umgebung von brennbaren Gegenständen wie Gardinen sollten vermieden werden.

Bei echten Wachskerzen im Baum gilt: Kerzenhalter mit nicht brennbarem Tropffang verwenden. Fest, standsicher und nicht zu nah an benachbarten Ästen platzieren. Möglichst schwer entflammbaren Weihnachtsschmuck anbringen, Kerzen nicht zu weit herab brennen lassen, Kerzen immer von oben nach unten anzünden und niemals unbeaufsichtigt brennen lassen.

Menschen, die einen Baum mit echten Kerzen bevorzugen, sollten ein Löschmittel bereitstellen. Für Gestecke und Kränze reicht ein Blumensprüher aus. Für Tannenbäume sollte ein Wasserlöscher oder ein mit Wasser gefüllter Eimer bereitstehen.

Tipps zu Fondue oder Tischgrill

Rechaud des Tischgrills/Fondues nicht in heißem Zustand nachfüllen.

Fett oder Öl niemals überhitzen – ansonsten kann es sich entzünden.

Überhitztes und brennendes Fett/Öl nie mit Wasser löschen, denn dann besteht die Gefahr einer Fettexplosion. Die Flammen sollten mit einem passenden Topfdeckel, Backblech oder ähnlichem Gerät erstickt werden.