Angela Merkel und Chimamanda Ngozi Adichie im Gespräch mit Miriam Meckel & Léa Steinacker

Angela Merkel: „Ja, wir sollten alle Feministen sein“

Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, Chimamanda Ngozi Adichie / Foto © Melanie Zanin

Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, Chimamanda Ngozi Adichie / Foto © Melanie Zanin

Am 08. September war Angela Merkel zu Gast im Schauspielhaus Düsseldorf. Im Rahmen eines Podiumsgespräches diskutierte die Kanzlerin sichtlich entspannt über Demokratie und Feminismus und gab dabei ungewohnt offen Einblicke in Ihre Arbeit Ihr Privatleben und Ihr Denken.

Bundeskanzlerin Angela Merkel bezeichnete sich im Gespräch am vergangenen Mittwoch, als "Feministin" und sagte, sie habe sich in der Frage der Gleichstellung von Männern und Frauen weiterentwickelt.

„In diesem Sinne kann ich heute bejahend sagen: Dann bin ich Feministin. Das habe ich damals auf der Bühne (2017 bei einem Frauengipfel) schon etwas schüchtern vorgebracht. Heute ist das besser durchdacht. In diesem Sinne kann ich sagen: Ja, wir sollten alle Feministen sein.“ Großer Beifall im D’haus.

Vermutlich auch weil sie nach 16 Jahren im Kanzleramt nach den Wahlen am 26. September die Macht abgeben wird, spricht sie zum ersten Mal so offen zu dieser und anderen Fragen, denen sie bisher womöglich aus strategischen Erwägungen heraus eher ausgewichen ist. Angela Merkel wurde von der deutschen Journalistin Miriam Meckel interviewt, die ihr einige Jahre zuvor dieselbe Frage gestellt hatte, ohne dass sie eine so klare Antwort gab. Merkel sprach auch über Ihre Kindheit und Jugend und über prägende Momente in Ihrem Leben.

Ihrer Zukunft sieht Merkel offenbar sehr entspannt entgegen:

„Möchte ich schreiben? Möchte ich reden? Möchte ich wandern? Möchte ich zu Hause sein? Möchte ich in die Welt fahren? Und dazu, hab ich mir vorgenommen, mache ich eben erst mal nichts und warte mal, was so kommt. Und das, finde ich, ist sehr faszinierend.“

Eine Aufzeichnung des Podiumsgespräches wird ab Montag, 13.09.2021 auf der D‘Haus-Website zu sehen sein.