Vernissage Samstag, 2. Juli 2022 von 16.00 – 20.00 Uhr - Galerie Bengelsträter, Flingern

Erste Einzelausstellung in Deutschland: Die amerikanische Künstlerin Jenny Day – half light

Jenny Day, A jarring machine (typewriter), 2022, Steinzeug, Epoxidharz, Glas, 46 x 27 x 36 cm / Foto @ Bengelsträter

Jenny Day, A jarring machine (typewriter), 2022, Steinzeug, Epoxidharz, Glas, 46 x 27 x 36 cm / Foto @ Bengelsträter

Das Werk von Jenny Day suggeriert, dass Magie möglich ist, und verankert sich gleichzeitig im Grotesken. Es gibt eine glückselige, fast psychedelische Ehrfurcht vor der Natur, aber die Ursprünge der Fantasie sickern in den Details und Verzerrungen durch. Die Vernissage mit der Künstlerin aus New Mexico, USA findet am Samstag, 02. Juli 2022, von 16 bis 20 Uhr statt im Galerie Bengelsträter. Die Künstlerin ist zur Eröffnung anwesend. Die Ausstellung "half light " geht bis zum 04.September 2022

Jenny Day

Jenny Day (geb 1981) lebt und arbeitet als Malerin und Bildhauerin in Santa Fe , New Mexico (USA). Sie hat einen MFA in Malerei an der University of Arizona, einen BFA in Malerei an der University of Alaska Fairbanks und einen BA in Umweltstudien an der University of California Santa Cruz erworben. Zu ihren jüngsten Ausstellungen zählen die Arte Laguna in Venedig, Czong Institute in Südkorea sowie Museen in Phoenix / Arizona, San Antonio und Chicago.

Auf der Flucht vor dem Stress und dem Chaos der letzten Jahre durch Coronavirus, Klimawandel und politische Spaltung hat sich die Malerin eine ganz eigene, neue Landschaft geschaffen, die von einer Armee freundlicher Kreaturen bevölkert wird. Pinkfarbene Kätzchen fliegen anmutig durch Meteoritenschauer, Eulen vergraben sich in Narzissen Beeten. Das Apokalyptische wird durch das Surreale und das Allegorische verdrängt.

Auch in ihnen Keramikarbeiten gliedert sie mit ihrer eigenen Handschrift Figuren und Formen, die sie unmittelbar aus Ihrer näheren Umgebung nimmt und so verschlingt als haben Natur und Kreatur keine Luft mehr zum Atmen. Tiere, die fast an Fabelwesen erinnern, erobern sich die Relikte der menschlichen Existenz zurück.

Das Werk von Jenny Day suggeriert, dass Magie möglich ist, und verankert sich gleichzeitig im Grotesken.

Es gibt eine glückselige, fast psychedelische Ehrfurcht vor der Natur, aber die Ursprünge der Fantasie sickern in den Details und Verzerrungen durch.  Die Natur bleibt bestehen, wuchert und verwandelt sich. Unerbittliche Blumen drängen sich an die Ränder der Gemälde, Tiere und Menschen nehmen keine Bedrohung mehr wahr; die Bedrohung ist dennoch immer präsent. Daraus entstehen farbintensive surreale Phantasienaturen mit magischer Anziehung.

Statement der Künstlerin zu ihrer Ausstellung bei Bengelsträter in Düsseldorf

 

„Ich laufe im Halbdunkel. Es ist Sommer. Es ist heiß und trocken, Motten treiben umher, durchstöbern Büschel von violettem Eisenkraut, eine Maus huscht, ein Rascheln im Gras, ich strenge mich an, um nach Klapperschlangen Ausschau zu halten. Ich laufe mitten im Winter, mondbeschienene Schneeflecken, klare Nachtluft, große Eulen, die sich in den buschigen Kiefern niederlassen. Eine Dämmerung setzt sich fest. Formen verändern sich, ein großer Felsen verwandelt sich in einen ausgestreckten Berglöwen, ein Wacholderbestand, ein Mann, irgendetwas dazwischen. Als ich näher komme, nehmen die Schatten schnell wieder ihre ursprüngliche Form an. Mein Verstand spielt mir Streiche und greift nach einer sinnstiftenden Erzählung.

Im Halbdunkel präsentiert die Landschaft unvollständige Informationen, reif für die Erfindung fantastischer Erzählungen, imaginärer Bedrohungen, nicht vorhandener Verbündeter, einer Welt, die auf einem Gerüst aus schwach beleuchteten Fragmenten aufgebaut ist.

Das vorliegende Werk ist in dieser Landschaft angesiedelt, in dem unbeeinflussten Geist, wenn die Sonne untergeht und eine andere Welt beginnt. Zwischenräume, in denen sich Licht, Tag und Realität verschieben.  Ephemere Momente, die in die Nacht gehüllt sind. Erinnerungen werden überprüft und die Nostalgie der Kindheit taucht auf, gespenstisch, zerstört und geheimnisvoll. Hier bin ich gezwungen, zum Instinkt zurückzukehren. Ich spekuliere über die Unendlichkeit. Der Himmel, die Dunkelheit, die so groß ist, ein höhlenartiger Mund, der bereit ist, mich zu verschlingen. Ich versuche, dieses Gefühl so oft wie möglich nachzubilden, mich klein zu fühlen, eingebunden in die Weite.“

Galerie Bengelsträter
Hermannstrasse 23 / Ecke Ackerstrasse
40233 Düsseldorf