Kultureller Auftakt zur Städtepartnerschaft

Czernowitz in concert: Musik mit Freunden

Bürgermeister Josef Hinkel hielt ein Grußwort, das konsekutiv von einer Dolmetscherin ins Ukrainische übersetzt wurde

Bürgermeister Josef Hinkel hielt ein Grußwort, das konsekutiv von einer Dolmetscherin ins Ukrainische übersetzt wurde © Landeshauptstadt Düsseldorf - Uwe Schaffmeister

Das Sinfonieorchesters Czernowitz hat auf Einladung der Landeshauptstadt Düsseldorf am Dienstag, 28. Juni, im Kunstpalast, Robert-Schumann-Saal, gespielt. Das Konzert in Kooperation mit der Tonhalle Düsseldorf und dem Robert-Schumann-Saal bildet den kulturellen Auftakt zur Städtepartnerschaft mit der im Westen der Ukraine gelegenen Stadt. Neben vielen ehrenamtlichen Helfern aus der Arbeit mit Geflüchteten waren auch Bürgermeister Josef Hinkel und Miriam Koch, Beigeordnete für Kultur und Integration, unter den Besuchern.

Die Sinfoniker aus Czernowitz spielten unter Leitung ihres Chefdirigenten Josyp Sozansky die Egmont-Ouvertüre von Ludwig van Beethoven und Werke verschiedener ukrainischer Komponisten. Darunter die symphonische Ballade "Grazhyna" von Borys Lyatoshynsky, der als "Vater" der zeitgenössischen ukrainischen Musik gilt. Die symphonische Ballade "Grazhyna" schrieb er anlässlich des 100. Todestages des polnischen Dichters Adam Mickiewicz. Die Ballade steht für Lyatoschynskys großes Gespür für Klangfarben und eine wirkungsvolle Dramaturgie.

Bürgermeister Josef Hinkel: "Seit einigen Jahren pflegen wir als Landeshauptstadt Düsseldorf enge und freundschaftliche Beziehungen zur Stadt Czernowitz. Mit dem Aufbau der offiziellen Städtepartnerschaft knüpfen wir die Bande zwischen unseren Städten nun noch enger. Dabei möchten wir auch der ukrainischen Kultur Raum zur Entfaltung geben. Heute ist es leider nicht mehr selbstverständlich, dass ukrainische Kulturschaffende Gelegenheit haben, ihre Kunst zu zeigen oder zu Gehör zu bringen. Dem setzen wir in Düsseldorf etwas entgegen. Denn Kultur trägt ganz wesentlich zur Identität eines Volkes bei."

Seit 2000 ist Josyp Sozansky Künstlerischer Direktor und Chefdirigent des Orchesters. Mit ihm hat es erfolgreiche Tourneen in der Ukraine und im Ausland (Italien, Spanien, Portugal, Rumänien, Kroatien, Deutschland, Polen, Österreich, Niederlande, Südkorea) absolviert und an einigen internationalen Festivals für zeitgenössische Musik teilgenommen.

Dass das Sinfonieorchesters Czernowitz jetzt in Düsseldorf zu Gast war, unterstreicht die enge Verbindung beider Städte, die schon seit Jahren besteht. Im Zuge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine hatte die Landeshauptstadt in den vergangenen Wochen bereits zahlreiche Hilfsaktionen für Czernowitz initiiert. So wurden beispielsweise Mitte Mai mehr als 60 Tonnen dringend benötigter Hilfsgüter an die neue Partnerstadt geschickt. Mit Unterstützung der Düsseldorfer Bürgerinnen und Bürger wurden darüber hinaus in einer gemeinsamen Aktion von Landeshauptstadt Düsseldorf und Caritasverband Düsseldorf im Juni rund 10.000 Hilfspakete für die Düsseldorfer Partnerstadt in der Ukraine gepackt und per Lkw auf den Weg gebracht.

Hintergrund

Der Rat der Landeshauptstadt Düsseldorf hat am 10. März einstimmig dem Vorschlag von Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller für eine Städtepartnerschaft mit der ukrainischen Stadt Czernowitz zugestimmt.

Seit 2015 gibt es zahlreiche zivilgesellschaftliche Projekte zwischen Düsseldorf und Czernowitz. So wurde beispielsweise das Projekt "Erinnerung lernen" von Olga Rosow, Leiterin der Sozialabteilung der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, initiiert und fortentwickelt. Das Albert-Einstein-Gymnasium Düsseldorf pflegt eine Schulpartnerschaft mit dem Gymnasium Nr. 1 von Czernowitz. Zudem herrscht ein reger Austausch an Projekten, vor allem mit dem Jüdischen Museum in Czernowitz.