Unvergessen der Moment, als sich 2016 das provisorische Theaterzelt am Corneliusplatz zum Inszenierungsende zur Kö hin öffnete und die teuren Boliden vorbei brummelten. Schulz musste zu Beginn seiner Amtszeit mit der verlängerten Sanierung des Schauspielhauses arbeiten, mit Inszenierungen im „Central am Hauptbahnhof. Einziger Lichtblick: Die gläserne Brücke über der Straße mit der Bar brachte einen gewissen Charme und die Nähe zu den Darsteller*innen mit sich. Demnächst residiert das „Junge Schauspiel“ im Central, ebenso wie die Bürgerbühne, jetzt Stadt:Kollektiv.
Schulz und sein Vize, Chef-Dramaturg Robert Koall, brachten zudem erfolgreich das Theater mitten in die Stadt, mit sogenannten „to go“- Aufführungen, etwa dem „Faust to go“ in einer Bilker Kirche oder „Johanna to go“ nach Schiller. Das setzte sich fort mit den “Open Air“ Inszenierungen auf dem Gründgens-Platz, dem ansonsten öd-leeren Platz vor dem Schauspielhaus . Zum Ender der dies jährigen Spielzeit gibt es dort den „Sommernachtstraum“. In der kommenden Spielzeit läuft dort die „Unendliche Geschichte“
Mit einem gekonnten Mix aus populären Stücken, Publikumsrennern wie zuletzt dem „Moby Dick“ und Klassikern wie Shakespeare, Kleist und Brecht bedienten Schulz und sein Team sowohl ein breites Publikum wie das Bildungsbürgertum. Die Auslastungszahlen, die viele andere Theater gerne hätten, machte das Düsseldorfer Schauspielhaus zu einem der erfolgreichsten Häuser in Deutschland. Er habe, sagte er einmal in einer kleinen Runde, schließlich Verantwortung für mehr als 400 Menschen.
Jetzt bekannte Schulz doch mit anfangs belegter Stimmer, dass es ihm schwerfalle, die Inszenierungen seiner letzten Spielzeit darzustellen.
Die Spielzeit 2025 / 26
Schulz hatte immer auch einen Bezug zur politischen Entwicklung in Deutschland und den gesellschaftlichen Debatten, was sich teils in den Spielplänen zeigte. Die Inszenierungen der neuen Spielzeit sind durch aus noch von ihm und Vize Koall geprägt.
Ein großes Ausrufezeichen setzt Schulz mit einer Zusammenarbeit mit den Salzburger Festspielen, aufgeführt wird „Der Schneesturm“ des russischen Autors Vladimir Sorokin, in einer Inszenierung des von Putin verfolgten Starregisseurs Kirill Serebrennikov . Vordergründig eine Parabel, geht der Text und die Inszenierung doch eindeutig auch auf die Putin-Zeit ein.
Premiere ist in Salzburg am 16. August, in Düsseldorf im Großen Haus am 12. September.
Die Düsseldorfer Hausregisseurin (Oberspielleiterin) Bernadette Sonnenbichler bringt am 27. Sepztember laut Sonnenbichler die „Leichtfüßige Komik und tiefsinnige Befragung der Welt“ in Shakespeares Komödie „Was ihr Wollt“ auf die Bühne. Die Regisseurin, die seit 10Jahren in Düsseldorf wirkte, wird in der folgenden Spielzeit Intendantin in Heidelberg.
Molières „Menschenfeind“ kommt am 25. Oktober auf die Bühne des großen Hauses.
Im großen Haus hat ein inzwischen selten gespieltes, aber mit Blick auf das Erstarken der Neurechten Ideologien durchaus aktuelles Stück am 12. Dezember Premiere: Eugène Ionescos „Die Nashörner“.
Eine weitere Besonderheit: Fernando Pessoas „Das Buch der Unruhe“, das im März 2026 Premiere feiert.
Den Grantler Thomas Bernhard bringt Schulz auf die Bühne des Kleinen Hauses im April 2026 mit „Der Theatermacher“.
Der bekannte und gefeierte André Kaczmarczyk bringt mit den Studierenden des Schauspielhauses im Februar 2026“Tyll“ von Daniel Kemelmann auf die Bühne des Kleinen Hauses.
Fußball und Schauspiel bringt der ehemalige Kicker und sogar Weltmeister mit der Nationalmannschaft Christoph Kramer zusammen. Bekannt ist er wohl eher als Fußball-Kommentator im Fernsehen. Sein teils autobiographisches Stück „Das Leben fing im Sommer an“ hat mit der Uraufführung am 21. November Premiere.
Im Großen Haus hat Erich Kästners „Emil und die drei Zwillinge“ unter der Regie von Robert Gerloff am 16. November Premiere. Eine Produktion zusammen mit dem Jungen Schauspiel.
Das Junge Schauspiel
Sichtlich erfreut stellte der Leiter des Jungen Schauspiels Stefan Fischer-Fels die Premiere eines Klassikers vor: „Tim Thaler“ von James Krüss hat am 19. September Premiere – im neuen Spielort Central am Hauptbahnhof.
Am 5. Dezember feiert dort „The Drop“ der bekannten Theatermacher Lutz Hübner und Sarah Nemitz Premiere in einer Zusammenarbeit mit der Deutschen Oper am Rhein, Regie Lisbeth Coltof.
Stadt:Kollektiv
Am 19.Seotember kommt „Das Floß der Medusa“ auf die Bühne des Central. „Die drei Schwestern“ von Tschechow hat im Januar 2026 Premiere.
Zu Gast: Das Asphalt Festival
Das Asphalt Festival mit seinem unermüdlichen Motor Christof Seeger-Zurmühlen und dem Komponisten Bojan Vuletić ist mit seinen Produktionen nun in den nächsten jahren auch im Schauspielhaus zu Gast. https://www.asphalt-festival.de/
Spielzeiteröffnun g ist mit einem großen Fest vor und im Schauspielhaus am 6. September am 15Uhr, mit Lesungen und Führungen für die ganze Familie.
Im Schauspielhaus liegt das ausgezeichnete Programmheft für 2025/ 26 mit phantastischen Fotos unter dem Titel „D Haus move“ aus, das wir ausdrücklich empfehlen.
Weitere Informationen sowie Karten Vorverkauf für die neue Spielzeit unter