Open Air Figaros Hochzeit vor dem Schauspielhaus ab Mai

Open Air: „Figaros Hochzeit oder Der tolle Tag“ vor dem Schauspielhaus

Von Jo Achim Geschke |

Figaros Hochzeit Szene Pressekonferenz

„Figaro Hochzeit“ Pressekonferenz mit Schauspieler:innen Pauline Kästner und Florian Claudius Steffens, im Hintergrund Julien Mounier (Vorstandsvorsitzender Stadtwerke), Wilfried Schulz (Intendant Schauspielhaus), Regisseur Andreas Kriegenburg/ Foto © Jo Geschke

Ein kleiner Teich vor dem Schauspielhaus, über den ein hölzerner Steg führt, Bänke zum Ausruhen, Liegestühle mit Sonnenschirm, und sogar grüne Hecken rahmen den Gründgens-Platz ein. So wirds aussehen – im Mai, wenn das Bühnenbild fertig ist für die dritte „Open Air“ Inszenierung „Figaros Hochzeit oder ein toller Tag“. Gesponsert von den Stadtwerken, wegen der hohen Kosten, unter der Lenkung des renommierten Regisseurs Andreas Kriegenburg, der allerdings Beaumarchais „Figaro“ ein wenig umschreibt.

Zur Vorstellung des Projekts bei einer Pressekonferenz traten schon mal Pauline Kästner und Florian Claudius Steffens mit einer Szene im Foyer auf.  Und zeigten, wie dieses Werk Beaumarchais, entstanden etwa 1784 im Vorfeld der Französischen Revolution,  in die heutige Zeit transponiert wird.

Sie ist nämlich „Head of Development“ die alle „kurz vor dem Release und dem Upgrade“ von einer neuen App der Firma begrüßt und er ist „Leader of Communication und Publication“, der darüber redet, „wie hoch der attractive level“  einer App ist – kurzum: Es ist der verquaste Marketing- und Neufirma-Sprech, der einem heutzutage schon am Telefon zur Begrüßung entgegen quirlt und oft die Inhaltsleere übertüncht. Kästner und Steffens kommen aber rasant und gekonnt aufs Persönlich-eifersüchtige in ihrer 5-Minuten-Szene.

Regisseur Kriegenburg, der in Düsseldorf bereits die beliebte „Dreigroschenoper“ und die hochgelobte „Minna von Barnhelm“ inszenierte, umriss lächelnd die Hintergründe zum aufmüpfigen Werk.

Beaumarchais hatte „La folle journée ou Le mariage de Figaro“ als Komödie in fünf Akten geschrieben und musste deftige Tricks anwenden, um das Werk an der Zensur und sogar an  König Ludwig dem XVI. vorbei zur Aufführung zu bekommen. Schließlich wurde da der Adel veralbert. Das Stück wurde schon damals ein Publikumserfolg und diente unter anderem als Grundlage für Mozarts Oper.

Open Air Vergnügen

Open Air-Vergnügen bereitete bereits im vorigen Jahr der „Diener zweier Herren“ – auch der von den Stadtwerken mitfinanziert.  In der Zeit der Pandemie eine sehr gute Möglichkeit, dass die Düsseldorfer:innen im Freien Kultur genießen konnten, und den Schauspieler:innen trotz Viren und Maskenpflicht damit Auftrittsmöglichkeiten und Arbeit zu bieten. Die Gesellschaft braucht Kultur, Gemeinsamkeit, betonte Intendant Schulz.

Die Idee die letzte Produktion der Spielzeit auf den Platz vor dem Haus zu verlegen, entstand zudem "aus dem Wunsch der Offenheit und der Öffnung des Schauspielhauses im Zentrum der Stadt."

 Julien Mounier, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke, war von der vorigen Open Air-Inszenierung begeistert, und so kamen er und Intendant Wilfried Schulz schon früh zusammen auf die Idee: Noch einmal eine Inszenierung vor dem Schauspielhaus. Und Mounier verwies auf die Vorstellungsbesuche von Kinder und Jugendlichen. Schulz ergänzte, dass viele Jugendliche die Vorstellungen besuchten, allein 180 Schüler:innen hätten an den Theaterpädagogischen Workshops teil genommen.

Kriegenburg machte klar, dass die Bühne im Mai der ganze Platz wird, 30 mal 50 Meter groß. Die Angestellten der offenbar erfolgreichen Firma „Tomorrow“ könnten im Stück also nach draußen gehen in der Pause und sich dort erholen. Und die Zuschauer:innen können sie dort belauschen. Damit, ergänzte Intendant Schulz, wird die Bühne zu einer Verlängerung des Hofgartens, der ja hinter dem Schauspielhaus im Mai aufblühen wird.

Die letzte Vorstellung zu Beginn der Ferien

Die Bühne entsteht übrigens erst eine Woche vor der Premiere am 20. Mai. Insgesamt, so Schulz, wird 18 Mal vor etwa 500 Menschen auf der Tribüne gespielt, wenn das Wetter mitmacht.  Am 2. Juli zur letzten Vorstellung werden die Ferien gerade begonnen haben.

Kriegenburg versichert, die Aufführung verträgt Regen. Nur die Zschauer müssten halt einen Schirm benutzen…

Premiere am 20.Mai, Termine und Kartenbestellungen unter

www.dhaus.de