Smart-City-Modellprojekt mit smarten Laternen

Smart-City Projekt mit smarten Laternen zur Parkplatzsuche und Verkehrsmessung

Schild Verkehrsflussmessung
Verkehrsflussmessung Hinweis Fürstenwall

Verkehrsflussmessung Hinweis Fürstenwall / Foto © Jo Achim Geschke

Modellprojekt Zukunftsviertel "Unterbilk/Friedrichstadt": Am Fürstenwall soll mit Digitalisierung und neuer Technik die Straße der Zukunft entstehen. Tatsächlich ist es ein kleiner LED-Hinweis oben an einer neuen Laterne, der zu freien Parkplätzen führen soll. Und es gibt eine digital gestützte Verkehrsfluss-Zählung. Beteiligt sind Stadtwerke, Vodafone und Stadtverwaltung. Vodafone testet dort eine neuartige 5 G-Antenne.

Auf einem Teilstück des Fürstenwalls, zwischen Neusser- und Elisabethstraße, sind 42 sogenannte smarte Laternen installiert worden. Sie sollen bei der Parkplatzsuche helfen, einige bieten Lademöglichkeiten für E-Autos, und einige erweitern das 5G-Netz. Außerdem liefern sie Verkehrs- und Wetterdaten – und angenehmes warm-weißes Licht spenden sie auch noch, lobt die Stadtverwaltung.

An den Laternen sind auch Sensoren verbaut, die Daten zum Verkehrsfluss sowie Umwelt- und Wetterdaten liefern. An fünf Laternen gibt es so genannte Wallboxen, an denen E-Fahrzeuge Strom tanken können. Und auf einer Laterne erprobt Vodafone eine neuartige 5G-Antenne.

"Dieses Modellprojekt zeigt, wie uns die Digitalisierung helfen kann, Antworten auf die Herausforderungen unserer Zeit zu finden", erklärte Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller.

 "In urbanen Räumen kann die Technik etwa dabei helfen, engmaschige Umwelt-, Wetter- und Verkehrsdaten zu liefern. Die einzelnen Anwendungsfälle sind hier am Fürstenwall installiert – und wir sehen, dass die Technik derzeit in einigen Anwendungsbereichen bereits gut funktioniert. Weitere Erkenntnisse werden wir im Rahmen des Projektes 'umweltsensitive Verkehrssteuerung' VinDUS sammeln. Bei der Luftreinhaltung und dem Klimaschutz setzen wir auf einen Mix aus effektiven Maßnahmen wie zukunftsfähige, intelligente Lösungen zur Steuerung der Verkehre, zügigem Aufbau der Radinfrastruktur, Ausbau des ÖPNV, sowie Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektroantriebe."

Da für alle Projektbeteiligten die gewonnenen Erkenntnisse im Vordergrund stehen, ist dieses Projekt nicht auf eine kommerzielle Nutzung ausgelegt. Jeder Partner trägt die Kosten der eigenen Anteile.

Digitales Parkplatz-Management für Smartphones

Eines der Hauptanwendungsgebiete ist daher das digitale Parkplatz-Management. Auf dem Abschnitt zwischen Neusser- und Elisabethstraße wird bei rund 170 Parkplätzen am Straßenrand mithilfe von Sensoren an den Laternen der Belegungszustand erfasst und in Echtzeit ins Internet übertragen. So können Autofahrende per Smartphone jederzeit erkennen, wo sich freie Parkplätze befinden.

Modellprojekt Zukunftsviertel "Unterbilk/Friedrichstadt"

Für die Stadtwerke Düsseldorf ist der Pilot am Fürstenwall Teil eines größeren Modellprojektes mit dem Titel "Zukunftsviertel Unterbilk/Friedrichstadt".

"Dabei wollen wir erproben, wie wir mit der Weiterentwicklung neuer und vorhandener Infrastrukturen den Klimaschutz voranbringen und gleichzeitig die Lebensqualität der Düsseldorferinnen und Düsseldorfer weiter verbessern können", erklärte Julien Mounier, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Düsseldorf, die im Auftrag der Landeshauptstadt die öffentliche Beleuchtung betreiben.

"Das Zukunftsviertel funktioniert für uns wie eine Art Reallabor, in dem wir verschiedene Anwendungsfälle erproben. Was sich bewährt und auf Nachfrage trifft, könnte auch in anderen Stadtteilen Düsseldorfs angeboten werden.

Am Fürstenwall testen wir verschiedene SmartCity-Anwendungen, wobei die Laternen als Träger der notwendigen Technik dienen. Und ich bin mir sicher, dass wir aus diesen Anwendungsfällen viel lernen werden, was das Leben in der Stadt noch besser machen wird."

Vodafone 5G-Laterne
"5G ist die mobile Zukunftstechnologie und passt perfekt zu diesem Projekt. Deshalb bringen wir mit der 5G Small Cell jetzt noch mehr Bandbreite auf den Kirchplatz in Düsseldorf", sagte Hannes Ametsreiter, CEO von Vodafone Deutschland.

"Dass Düsseldorf gerne Vorreiter für Innovationen ist, hat auch durch die gute Zusammenarbeit zwischen Vodafone und der Stadt schon fast Tradition. Daher war uns klar, dass wir auch bei diesem Projekt gemeinsam mit der Landeshauptstadt und den Stadtwerken anpacken. Mit der 5G Small Cell bringen wir die Bandbreite noch näher zu den Düsseldorferinnen und Düsseldorfern."

Der Digitalisierungskonzern stattet eine der Straßenlaternen in der Nähe des Kirchplatzes mit einer 5G Small Cell aus. Im Inneren der Laterne versteckt sich eine Menge Mobilfunk-Technik, nur die 5G-Antenne und ein technisches Bauteil sind von außen sichtbar.

"Hier in Düsseldorf sind 5G-Zellen erstmalig in Deutschland nicht nur auf Dächern, sondern auch in einer Straßenlaterne verbaut und sorgen für beste Geschwindigkeiten. Das hat Modellcharakter für die gesamte Bundesrepublik", meint Ametsreiter.

Im Vergleich zu 5G-Masten auf Dächern versorgen Small Cells ein kleineres Gebiet, bringen dafür aber mehr Bandbreite und Stabilität in die belebte Stadt. So werden Teile des Kirchplatzes und Fürstenwalls unauffällig, aber effektiv mit 5G ausgestattet.

Die Funktionen der Laternen im Überblick


Digitales Parkplatz-Management: Der Belegungszustand der rund 170 Parkplätze auf dem Fürstenwall (Abschnitt zwischen Neusser- und Elisabethstraße) wird über Sensorik an den Laternen erfasst und an eine Internet-Anwendung übermittelt. Unter der Adresse duesseldorf.cleverciti.com können ab sofort alle Nutzerinnen und Nutzer sehen, wo sich auf dem Fürstenwall freie Parkplätze befinden. Die Daten werden zudem auf ein Display an der Kreuzung Fürstenwall/Kronenstraße eingespielt.

Autofahrende, die aus der Kronenstraße kommen, können auf dem Display sehen, in welcher Richtung des Fürstenwalls sich wie viele freie Parkplätze befinden. Zudem wird der Status der Stellplätze für E-Fahrzeuge an den Ladenpunkten an die gängigen Ladekarten-Provider übermittelt. Dadurch soll verhindert werden, dass E-Mobilisten zukünftig zu Ladepunkten geführt werden, die fälschlich durch parkende PKW belegt werden.

Detektion von Ordnungswidrigkeiten bei Parken in Feuerwehr-Zufahrten und perspektivisch auch bei Zweite-Reihe-Parken.

Verkehrsfluss-Sensorik: Zählung der Verkehrsteilnehmer und Klassifizierung in Zweirad, Auto und Lkw. Hinweis: Die Daten basieren auf Auswertungen zweier Wärmebildkameras. Dabei werden keine Kennzeichen oder Gesichter erkannt. Des Weiteren erfolgt eine Messung der Fließgeschwindigkeit an den Detektionspunkten sowie der Verweildauer zwischen den Punkten. Dies macht Aussagen über die Verkehrsqualität möglich und damit eine intelligente Steuerung des Verkehrs. Hinweis: Die Datenerfassung basiert auf der Erkennung von MAC-Adressen, welche pseudonymisiert aufgenommen und in einen Zeitstempel umgewandelt werden. Vier Schilder mit entsprechenden Datenschutzhinweisen sind am Fürstenwall platziert worden.

5G-Antenne: Auf einer Laterne nahe des Kirchplatzes hat der Düsseldorfer Digitalisierungskonzern Vodafone eine neuartige 5G-Antenne platziert, eine sogenannte Small Cell. Im Vergleich zu 5G-Masten auf Dächern versorgen Small Cell ein kleineres Gebiet, bringen dafür aber mehr Bandbreite und Stabilität in die Stadt.

Wallboxen: An fünf Laternen wurden zur Unterstützung des Ausbaus der Ladeinfrastruktur im Stadtviertel so genannte Wallboxen installiert. Dort können E-Fahrzeuge Strom tanken, der Ladevorgang findet demzufolge an der Laterne statt.

Die Internet-Anwendung, in der die freien Parkplätze am Fürstenwall angezeigt werden, ist hier zu finden: https://duesseldorf.cleverciti.com


Infos zum Projekt "Zukunftsviertel Unterbilk/Friedrichstadt" gibt es hier: www.swd-ag.de/zukunftsviertel


Informationen rund um 5G gibt es hier: www.vodafone.de/unternehmen/5g.html


Informationen des Amts für Verkehrsmanagement: www.duesseldorf.de/leben-in-duesseldorf/verkehr.html