Solarwärme : Forschungsprojekt von Stadtwerke, Rheinwohnungsbau und Stadt

Solarwärme : Forschungsprojekt von Stadtwerken, Rheinwohnungsbau und Stadt

Von Jo Achim Geschke |

Solardach / Foto Jo Geschke Archiv NDOZ.de

Auf dem Neubau „RKM 740“ der Wohnungsbaugesellschaft Rheinwohnungsbau in Düsseldorf-Heerdt wird eine Solarhochtemperaturanlage mit 200 Quadratmetern Solarfläche und 108 Kilowatt Leistung gebaut. Die Anlage wird im Frühjahr 2016 in Betrieb genommen und ab dann Fernwärme in das Düsseldorfer Netz einspeisen. Begleitet wird dieses Vorhaben durch das Forschungsprojekt „Solarthermische Einspeisung ins Fernwärmenetz“, welches durch das Bundesministerium für Wirtschaft befürwortet und gefördert wird.

Das Projekt „Solarthermische Einspeisung ins Fernwärmenetz“ : Bisher gibt es in Deutschland noch keine Beispiele für eine Einspeisung dezentral erzeugter Solarwärme in ein großes Fernwärmebestandsnetz. Zum Nachweis der Machbarkeit soll ein Prototyp für die Kombination einer Solaranlage und einer Einspeisestation in das Fernwärmenetz entwickelt werden. Hierbei besteht die besondere Herausforderung, die eingespeiste Wärme bezüglich Druck und Temperatur den wechselnden technischen Bedingungen des Netzes anzupassen. Hierdurch unterscheidet sich das geplante Vorhaben von laufenden Projekten der TU Dresden und der exemplarischen Umsetzung in kleinen  Wärmenetzen (zum Beispiel in Berlin-Adlershof).

Partner des Forschungsprojekts sind neben der Rheinwohnungsbau, den Stadtwerken Düsseldorf und der Landeshauptstadt Düsseldorf die folgenden Unternehmen und Institutionen: - AGFW-Projektgesellschaft für Rationalisierung, Information und Standardisierung mbH - Steinbeis Forschungsinstitut für solare und zukunftsfähige thermische Energiesysteme als Unternehmen der Steinbeis Innovation gGmbH (gemeinnütziges wissenschaftliches Forschungsinstitut).

 Ziel ist die Ermittlung, ob solare Energie für das Fernwärmenetz in Düsseldorf nutzbar ist, um so einen weiteren Beitrag zur Primärenergie- und CO2-Einsparung zu leisten. „Düsseldorf ist eine wachsende Stadt – dies stellt uns vor Herausforderungen beim Aufbau moderner, nachhaltiger Infrastrukturen, insbesondere im Bereich Wärme. Unser Ziel ist es, eine intelligente Wärmeinfrastruktur zu schaffen, die die Potenziale und die Gegebenheiten des Ballungsraums Region Düsseldorf optimal kombiniert. Dazu gehört die Nutzung industrieller Abwärme ebenso wie die Einspeisung von erneuerbar erzeugter Wärme auch durch Dritte. In diesem Sinne hat dieses Forschungsprojekt eine ganz besondere Bedeutung für uns“,  kommentiert Dr. Udo Brockmeier, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke.

Untersucht wird hierbei insbesondere die technische Machbarkeit einer solchen Einbindung am Beispiel einer großen Solarthermieanlage. Die Stadtwerke treiben seit  mehreren Jahren den Ausbau eines klimafreundlichen Wärmesystems in der Landeshauptstadt voran, unter anderem mit dem Bau eines hocheffizienten Erdgaskraftwerks in Kraft-Wärme-Kopplung im Düsseldorfer Hafen und mit dem Ausbau der Fernwärmeversorgung in der Stadt.

Große Anlagen sowie kleinere Anlagen mit und ohne Kraft-Wärme-Kopplung stehen für die Stadtwerke nicht im Widerspruch: „Für uns steht neben dem Eigenbetrieb von Anlagen die Verantwortung für den Betrieb und den Ausbau der Wärmeinfrastruktur ‚insgesamt‘ im Vordergrund. Wir sehen es als unsere Aufgabe, den Ausbau eines intelligenten Wärmesystems auch dadurch zu unterstützen, dass klimafreundlich erzeugte Wärme auch von Dritten eingespeist werden kann“, so Brockmeier weiter.