Herausforderungen und Chancen auf dem Arbeitsmarkt

Die Arbeitslosigkeit in Düsseldorf steigt weiter an

Rheinturm Düsseldorf / Foto © Alexandra Scholz-Marcovich

Rheinturm Düsseldorf / Foto © Alexandra Scholz-Marcovich

Die Wirtschaft in Düsseldorf zeigt erste Anzeichen von Veränderungen, die sich auf den Arbeitsmarkt auswirken. Die steigende Arbeitslosigkeit und die positive Entwicklung im Ausbildungsbereich prägen das aktuelle Bild.

„Seit Beginn der Sommerpause steigt die Arbeitslosigkeit in Düsseldorf kontinuierlich und vergleichsweise stark an“, kommentiert die Leiterin der Agentur für Arbeit Düsseldorf, Birgitta Kubsch-von Harten, die heute frisch veröffentlichten Arbeitsmarktzahlen. „Dabei beobachten wir, dass auch die Unterbeschäftigung zunimmt und sich die Arbeitskräftenachfrage zunehmend verhalten zeigt. Die konjunkturelle Entwicklung hinterlässt erste Spuren am Düsseldorfer Arbeitsmarkt. Wir investieren daher intensiv in Qualifikation, um die Menschen für zukünftige Tätigkeiten fit zu machen.“

Vertiefter Blick Arbeitslosigkeit Düsseldorf

25.363 Arbeitslose wurden im August 2023 in der Agentur für Arbeit Düsseldorf registriert. Das entspricht einem Anstieg von 285 Personen im Vergleich zum Vormonat, was einem Plus von 1,1 Prozent entspricht. Im August waren 1.380 Personen mehr als im Vorjahresmonat arbeitslos gemeldet (+5,8 Prozent). Im Vergleich zum Vormonat stieg die Zahl der arbeitslosen Männer um 235 (+1,8 Prozent) an, die der Frauen um 50 (+0,4 Prozent).

Im August meldeten sich 1.955 zuvor erwerbstätige Personen arbeitslos. Das sind 32 Personen oder -1,6 Prozent weniger als im Vormonat und 301 Personen oder 18,2 Prozent mehr als zum Vorjahreszeitpunkt. 1.543 arbeitslose Menschen fanden im August 2023 eine neue Erwerbstätigkeit, was einem Anstieg von 152 Personen im Vergleich zum Juli (+10,9 Prozent) und 52 Personen im Vergleich zum August des Vorjahres (+3,5 Prozent) entspricht.

Die Arbeitslosenquote stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 7,2 Prozent an. Im August 2022 lag die Arbeitslosenquote bei 6,9 Prozent.

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen stieg gegenüber Juli 2023 um 84 Personen (+1,0 Prozent) auf 8.575 Personen an. Im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichneten die Langzeitarbeitslosen einen Rückgang von 1.002 Personen (-10,5 Prozent).

Die Unterbeschäftigung, einschließlich der gemeldeten Arbeitslosen, betrug im August 33.858 Personen, ein Anstieg von 168 Personen (+0,5 Prozent). Die Unterbeschäftigungsquote, die auch Personen in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen einschließt, lag bei 9,5 Prozent. Im August des Vorjahres betrug sie 9,0 Prozent.

Seit Anfang 2023 meldeten die Düsseldorfer Unternehmen 9.126 Arbeitsstellen dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit und des Jobcenters zur Besetzung. Das sind 1.398 Stellen weniger im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (-13,3 Prozent). Aktuell gibt es 6.217 offene Arbeitsstellen, die arbeitslosen Menschen in Düsseldorf angeboten werden können. Dies bedeutet einen Anstieg von 157 Stellen im Vergleich zum Vormonat (+2,6 Prozent) und einen Rückgang von 365 Stellen im Vergleich zu August 2022 (-5,5 Prozent).

Der Arbeits- und Ausbildungsmarkt für junge Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger

„Noch im August haben sich Jugendliche nach der Beendigung einer weiterführenden Schule oder einer Ausbildung übergangsweise bei uns arbeitslos gemeldet“, erklärte Birgitta Kubsch-von Harten den Anstieg der Arbeitslosigkeit bei den jungen Düsseldorferinnen und Düsseldorfern. „Dies ist saisontypisch, fällt jedoch in diesem Jahr etwas stärker aus.“

Die Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahren stieg im August 2023 um 60 junge Frauen und Männer (+3,6 Prozent) auf 1.713 Personen an. Verglichen mit August 2022 bedeutet das ein Plus von 93 Personen (+5,7 Prozent). Die Arbeitslosenquote für diese Altersgruppe stieg im aktuellen Berichtsmonat um 0,1 Prozentpunkte auf 5,5 Prozent an. Im August des Vorjahres lag sie bei 5,6 Prozent.

Düsseldorfer Ausbildungsmarkt

„Glücklicherweise haben wir in Düsseldorf wieder mehr Bewerberinnen und Bewerber für Ausbildungsstellen. Auch die Düsseldorfer Unternehmen meldeten wieder mehr Ausbildungsstellen“, freut sich Birgitta Kubsch-von Harten über die positive Entwicklung am Düsseldorfer Ausbildungsmarkt.

Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen unter 25 Jahren stieg im August um 60 auf 1.713 an, was einer Zunahme von 3,6 Prozent entspricht. Die Arbeitslosenquote für diese Altersgruppe stieg um 0,1 Prozentpunkte auf 5,5 Prozent an.

Seit Oktober 2022 haben sich 3.263 Bewerberinnen und Bewerber gemeldet, ein Anstieg um 2,3 Prozent. Die gemeldeten Berufsausbildungsstellen seit Oktober 2022 betrugen 3.943, was einer Steigerung um 5,4 Prozent entspricht. Von den Jugendlichen wurden 2.520 erfolgreich mit einer Ausbildungsstelle oder einer Alternative versorgt, während 743 Jugendliche noch auf der Suche nach einer solchen Möglichkeit sind. Aktuell gibt es 1.258 offene Ausbildungsstellen.

„Auch nach dem offiziellen Ausbildungsstart werben wir dafür, nicht aufzugeben. Für alle, die jetzt noch in die Ausbildung einsteigen möchten, werden wir eine gute Lösung finden“, ermutigt Birgitta Kubsch-von Harten die Berufsberatung zu kontaktieren und mit deren Unterstützung einen Ausbildungsvertrag abzuschließen.

Die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber hat sich im August 2023 gegenüber dem Vorjahresmonat um 74 auf 3.263 gesteigert (+2,3 Prozent). Bereits mit einer Ausbildungsstelle oder einer Alternative versorgt sind in Düsseldorf 2.250 junge Menschen. Das sind 332 Personen mehr als vor einem Monat und 77 mehr als zum Vorjahreszeitpunkt. 743 junge Menschen sind noch auf der Suche nach einer Ausbildung, einem Studium oder einer Alternative. Seit Beginn des Ausbildungsvermittlungsjahres am 1. Oktober 2022 wurden inzwischen 3.943 Ausbildungsstellen gemeldet. Das sind 201 Stellen mehr als zum Vorjahreszeitpunkt (+5,4 Prozent).

„Sowohl für die Jugendlichen, die aktuell noch keine Ausbildungsstelle oder Alternative gefunden haben, als auch für die Betriebe, die ihre Ausbildungsstellen noch nicht besetzen konnten, kann die Einstiegsqualifizierung eine weitere Möglichkeit bieten“, rät Birgitta Kubsch-von Harten.

Bei einer Einstiegsqualifizierung handelt es sich um ein längeres Praktikum mit geregelten Lerninhalten. In vielen Fällen kann die Einstiegsqualifizierung (EQ) auf eine anschließende Ausbildung im Unternehmen angerechnet werden. Interessierte Jugendliche können sich bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit über diese Möglichkeit erkundigen. Betriebe erhalten Informationen über die Einstiegsqualifizierung (EQ) und weitere Unterstützungsmöglichkeiten bei ihrem Arbeitgeber-Service.

Die Berufs- und Studienberatung der Agentur für Arbeit berät zu:

  • Ausbildung
  • Studium
  • Praktika und Einstiegsqualifizierung (EQ)
  • Überbrückungsmöglichkeiten und
  • Unterstützungsleistungen bei der Aufnahme einer Ausbildung

Jugendliche, junge Erwachsene oder deren Eltern, die sich über die Chancen auf dem Ausbildungsmarkt und über Berufseinstiegswege in Düsseldorf beraten lassen möchten, können bei der Berufsberatung einen Termin vereinbaren:

Zum Beispiel online auf der Internetseite www.arbeitsagentur.de oder per E-Mail: Duesseldorf.Berufsberatung@arbeitsagentur.de