Düsseldorf auf der Mipim Cannes 2015

OB Geisel präsentiert Immobilienprojekte

Von Jo Achim Geschke |

Dreischeiben-Haus / Foto Ralph Richter / Stadt / Mipim

Rund 250 Besucher drängten sich auf dem Stand der Landeshauptstadt und ihrer Partner in Cannes auf der weltgrößten Immobilienmesse MIPIM in Cannes, als OB Thomas Geisel - in freier Rede und auf Englisch übrigens - dem internationalen Fachpublikum den Immobilienstandort Düsseldorf in einem 30 Minütigen Vortrag präsentierte. Die Mipim ist ein Muss für alle Städte, die um Investoren für ihre Stadt werben wollen (und müssen).

"Düsseldorf hat aktuell 603.000 Einwohner und wächst beständig weiter. Hinzu kommen bei rund 500.000 Arbeitsplätzen in der Stadt unzählige Einpendler, die in einem der rund 40.000 Unternehmen in der Stadt selbst arbeiten, sowie Besucher und Touristen, die zum Shoppen kommen oder die Stadt mit ihrem vielfältigen Angebot nutzen", stellte OB Thomas Geisel den Investoren vor. "Growth is a pleasant challenge" (Wachstum ist eine angenehme Herausforderung), verwies der Oberbürgermeister auf die sich aus dem Bevölkerungswachstum ergebenden Aufgaben und die gleichzeitig komfortable Situation der Stadt, als attraktive Lebensmetropole ein konstantes Bevölkerungswachstum zu verzeichnen.

Ein wichtiger Baustein für die Attraktivität der Stadt sei dabei die exzellente Infrastruktur und Verkehrsanbindung. Mit dem internationalen Flughafen, der Anbindung an die internationalen Wasserwege über den Rhein, dem dichten Autobahnnetz in Nordrhein-Westfalen sowie dem Schienennetz, sei Düsseldorf über alle logistischen Wege zu erreichen und gleichzeitig mit der Welt verbunden. "Diesen Vorteil wissen auch die vielen Unternehmen in der Stadt zu schätzen", so der Oberbürgermeister weiter. "Düsseldorf hat eine starke wirtschaftliche Basis, die insbesondere durch ihren Branchenmix zu den Stärken der Stadt gehört." Ob Industrieunternehmen, die wie Henkel mit dem Standort verbunden sind, Maschinen- und Anlagenbau, Konsumgüter, Energiebranche, Telekommunikation, Versicherungen und nicht zuletzt die große Kreativ-Branche, sie alle sorgten für die Stärke der Landeshauptstadt Düsseldorf als Wirtschaftsstandort. Gemeinsam mit dem breiten Bildungsangebot in der Stadt, von der Heinrich-Heine-Universität über die Fachhochschule, ein dichtes Netz von privaten Hochschulen und einem breiten Angebot an Schulen, böten sie attraktive Rahmenbedingungen für Investoren. "Diese Rahmenbedingungen bilden eine starke Basis für wirtschaftliche Innovationen und insbesondere auch Start-ups, die hier auf eine Vielzahl von Kunden und möglichen Kooperationspartnern treffen."

Dass Düsseldorf insbesondere auch für ausländische Investoren attraktiv ist, zeige sich eindrucksvoll an den alleine 14.000 ausländischen Firmen, die im Raum Düsseldorf angesiedelt sind. Damit sei der Großraum Düsseldorf nach London und Paris der drittgrößte Standort für ausländische Investitionen in Europa und so gleichzeitig auch der wichtigste in Deutschland.

Stadtteile und Handlungskonzept Wohnen "Dabei ist und bleibt Düsseldorf ein attraktiver Standort, nicht nur zum Arbeiten sondern insbesondere auch zum Leben", betonte OB Thomas Geisel und fuhr fort: "Es ist unsere zentrale Aufgabe, auch den weichen Faktoren, die die Lebensqualität innerhalb der Stadt erhalten und verbessern bei allen Maßnahmen eine zentrale Bedeutung zukommen zu lassen." Hierzu gehöre auch die Stärkung der Stadtteile. "Die Düsseldorfer Stadtteile haben jeder für sich ihren ganz eigenen Charme und zeichnen sich durch bunte und vielfältige Strukturen aus." Mit dem Handlungskonzept Wohnen böte die Stadt einen klar geregelten Rahmen, der insbesondere bei Immobilieninvestoren für Handlungssicherheit sorgt. Der Düsseldorfer Immobilienmarkt zeige sich sowohl im gewerblichen Bereich als auch im Wohnungsbau sehr dynamisch, sagte der Oberbürgermeister weiter. Die Bürobautätigkeit erreichte 2014 einen Höhepunkt mit rund 140.000 Quadratmeter BGF (Brutto-Geschossfläche), ebenso der Markt für gewerbliche Immobilieninvestments, der zum zweiten Mal in Folge das Volumen von 2 Milliarden Euro erreichte. Auch die Zahl der fertiggestellten Wohneinheiten (WE) lag mit gut 2.000 WE (2013) etwa doppelt so hoch wie in den Vorjahren und mit über 2.000 genehmigten WE 2014 bestehe die Aussicht, dass das gestiegene Niveau der Fertigstellungen gehalten wird. Nach der Vorstellung des Standortes, präsentierte OB Thomas Geisel einige exemplarische Immobilienprojekte und warb noch einmal bei den Messebesuchern für das Dreischeibenhaus abzustimmen, das in diesem Jahr für den MIPIM-Award nominiert ist. "Die Architektur-Ikone gehört zu den markantesten Landmarken der Stadt. Die Investoren haben es durch ihre Komplettsanierung geschafft, dieses stilbildende Gebäude aus den 60er-Jahren in die Zukunft zu überführen", lobte Thomas Geisel die gelungene Revitalisierung. Mit den aktuellen Entwicklungen an der Königsallee, dem Kö-Bogen und der Schadowstraße, die er den Investoren präsentierte, verändere die Stadt ihr Gesicht und schaffe mehr Raum für Menschen. Auch der "Central Business District", also der Raum zwischen Kasernenstraße im Westen, Berliner Allee im Osten, Hofgarten im Norden und Graf-Adolf-Straße im Süden, böte alle wichtigen Elemente eines Zentrums auf kompaktem Raum. Handel, Büros, Hotels, Grünflächen und eine exzellente Verkehrsanbindung machten das Gebiet für hochwertige Gewerbeimmobilien anziehend. Dass innerstädtische Entwicklungen und städtisches Wohnen sich nicht ausschließen, zeigte der Oberbürgermeister an den geplanten Wohnbau-projekten "Living Central" auf dem Gelände der ehemaligen Paketpost und der Bebauung auf dem Grundstück des ehemaligen Franziskaner-klosters an der Oststraße. "Wohnen in der City ist auch für Familien überaus attraktiv. Als Vater von fünf Kindern weiß ich, wovon ich spreche", betonte OB Thomas Geisel. Dass auch die innerstädtische Nahversorgung für die Stadtentwicklung von zentraler Bedeutung ist, zeige das Projekt "The Crown" exemplarisch. Das ehemalige Warenhaus in direkter Nähe zur Königsallee wird zu einem Komplex aus Einzelhandel und Hotel. Gemischte Nutzungsformen mit Wohnraum, Büro und Hotelnutzung sieht auch das Entwicklungsgebiet an der Mercedesstraße vor, mit den beiden Hochhäusern UpperNord Tower und Sky View. Ergänzend wird dort noch Wohnbebauung mit einem starken Anteil an Studentenwohnungen in unmittelbarer Nähe zur Fachhochschule gebaut werden. Als Beispiel für die gelungene Umnutzung von leerstehenden Büroflächen zu Wohnobjekten benannte Geisel "Living Circle" im Osten der Stadt. Dort entstünden, ähnlich wie im Grafental, dringend benötigte Wohnflächen in den verschiedenen Preissegmenten. Bei seiner Präsentation des Glasmacherviertels in Gerresheim warb OB Geisel zudem um weitere Investoren, die als Partner der Patrizia Immobilien AG einsteigen können. Es seien rund 1.400 Wohneinheiten auf dem Gelände der ehemaligen Glashütte geplant. Auch im linksrheinischen Stadtgebiet stellte der OB weitere Immobilienprojekte, wie "Rhein 740" und das "Forum Oberkassel" als neues Wohngebiet vor. Neben dem bereits im Bau befindlichen "Float" im Medienhafen wies Oberbürgermeister Geisel die anwesenden Immobilien-Experten insbesondere darauf hin, dass die Stadt aktuell Investoren für Flächen im südlichen Bereich des Hafens suche, die die Stadt möglichst schnell entwickeln wolle. Abschließend wandte sich Oberbürgermeister Thomas Geisel nochmal an das Fachpublikum: "Ich habe Ihnen nun viele Projekte gezeigt, die wir in Düsseldorf schon angepackt haben, aber es gibt immer noch vieles, was wir in Zukunft angehen müssen", was die Zuhörer mit lang anhaltendem Applaus goutierten.