Ergebnisse aus Forschungsprojekt ausgestellt - bis 12. Februar 2023

Ausstellungseröffnung "Viral Theatres: Pandemic Past/Hybrid Futures" im Theatermuseum

Projektleiterin und Kuratorin Ramona Mosse und der Leiter des Theatermuseums Sascha Förster stellten die Ausstellung "Viral Theatres" vor © Landeshauptstadt Düsseldorf/Wilfried Meyer

Projektleiterin und Kuratorin Ramona Mosse und der Leiter des Theatermuseums Sascha Förster stellten die Ausstellung "Viral Theatres" vor © Landeshauptstadt Düsseldorf/Wilfried Meyer

Das Theatermuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf, Jägerhofstraße 1, feiert am Samstag, 10. September, mit einer ganztägigen Eröffnung und bei kostenfreiem Eintritt den Start der neuen Sonderausstellung "Viral Theatres: Pandemic Past/Hybrid Futures". Die Ausstellung ist das künstlerische Ergebnis des gleichnamigen und in Berlin ansässigen Forschungsprojekts und wird bis 12. Februar 2023 in Düsseldorf zu sehen sein.

Im Fokus der Ausstellung stehen die digitalen Theaterexperimente von Theatermacherinnen und -machern während der Corona-Pandemie. Es geht hierbei allerdings nicht um einen melancholischen Blick auf Lockdowns und Theaterschließungen, sondern um eine positive und hoffnungsfrohe Aussicht auf das unerschöpfliche kreative Potenzial der Kunstform Theater.

Bei der Ausstellung "Viral Theatres" handelt es sich um die Ergebnisse einer Archivierung des Jetzt-Zustandes, in dem das Dokumentieren selbst zu einem offenen Prozess wurde.

Denn während des Prozesses der Dokumentation hatte das Theater immer wieder schon Neues erprobt und digital zur Aufführung gebracht. Im Mittelpunkt des von der VolkswagenStiftung geförderten Projekts stand die Kreation eines lebendigen Archivs, eines "Living Archive". Dieses "Living Archive" ist multimedial und beinhaltet sowohl Audio-Installationen und Videodokumentationen als auch interaktive Dokumentationsformate und Virtual-Reality-Experimente. Im Theatermuseum Düsseldorf werden zudem in der Landeshauptstadt entstandene Projekte vorgestellt, die Zeugnis einer inspirierten und experimentierfreudigen Theaterszene zwischen Oper und dem Forum Freien Theater sind.

Drei Ausstellungsräume veranschaulichen verschiedene Perspektiven

Die Ausstellung zeigt die gesammelten Materialien in drei Räumen, die auch für den Alltag während der Corona-Pandemie stehen: das Homeoffice, das Heimkino sowie das Archiv selbst. Jeder der Räume verweist auf den radikal reduzierten Erlebnisraum, den das Leben in einem globalen Ausnahmezustand zwischen 2020 und 2022 bot.

Im Heimkino-Raum sind kurze Videodokumentationen zu sehen, für die drei Berliner Theaterprojekte während der Pandemie begleitet wurden. Zwischen diesen Filmen werden Positionen der Düsseldorfer Theaterszene in Trailern und kurzen Videos vorgestellt. Die Audioinstallation "Pandemic Voices" gibt Einblick in das breite Spektrum von Perspektiven einzelner Theatermacherinnen und -machern und Kritikerinnen und Kritikern über ihre Erfahrungen mit der Pandemie und ihre Visionen für die Zukunft des Theaters.

Das Homeoffice der Ausstellung bietet verschiedene Perspektiven auf die Idee, im und mit dem Theater zu arbeiten:

Studierende des Bard College aus Berlin und New York zeigen ihre künstlerischen Dokumente von digitalen Performance-Erlebnissen in der Pandemie, die sie in einem Hybrid-Seminar im Herbst 2021 entwickelt haben. Außerdem können die Besucherinnen und Besucher die digitale Bühne von "Harte Arbeit" erkunden, die auf der Plattform gather.town entstanden ist und auf der ein Performance-Projekt über das Arbeitsleben eines Jugendclubs am Berliner "GRIPS-Theater" zu erleben ist. Mithilfe eines Tablets können die Tänzerinnen des Balletts am Rhein als Feen zum Tanzen gebracht werden.

Der Flur im ersten Stock des Museums verwandelt sich in ein Archiv der Zukunft. Hier gibt es eine Aufnahme des von "Viral Theatres" entwickelten Virtual-Reality-Experimentes Marionettentheater 3.0 zu sehen, einem 360-Grad-VR-Film, der eine hybride interaktive Tanz-Performance aufzeichnet, die während der ersten Station der Ausstellung in Berlin im Frühjahr 2022 ihre Premiere hatte.

Partnerprojekte komplettieren Programm

Dazu kommen zwei Partnerprojekte: Einen Blick auf den globalen Kontext pandemischer Theatererfahrungen bieten die Theaterbriefe aus vierzehn verschiedenen Ländern, die zusammen mit dem Internetportal "nachtkritik.de" entstanden sind. Schließlich zeigt das "FutureStage"-Manifest seine Vision einer digitalen Zukunft des Theaters.

Im Foyer des Hofgärtnerhauses sind die Besucherinnen und Besucher zum Abschluss eingeladen, Teil des "Viral Theatres"-Forschungsprojekts zu werden, indem sie ihre eigenen Theatererlebnisse der Pandemie in einer "Publikums-Box" schildern; per digitaler Umfrage lassen sich kurze Eindrücke per Video oder Textnachricht beisteuern. So werden die verschiedenen Publikumserfahrungen der letzten zwei Jahre für zukünftige Forschungen gesammelt.

Rahmenprogramm

Sonntag, 18. September, 11 bis 14.30 Uhr: Test Drive "Artvisity" für Familien und Jugendliche ab 13 Jahren (Workshop für eine Augmented-Reality-App des Theatermuseums anlässlich des Jubiläums "75 Jahre Dumont-Lindemann-Archiv")
Donnerstag, 13. Oktober, 19 Uhr: Vortrag von Ramona Mosse (Projektleiterin "Viral Theatres")
Donnerstag, 1. Dezember, 19 Uhr: Roundtable zu digitalen Theaterexperimenten mit dem Team von "Viral Theatres" und Theatermacherinnen und -machern aus Düsseldorf