Kunstpalast, NRW-Forum Düsseldorf | Aufbau gestartet – Mediale Vielfalt, neue Materialien und starke Porträts in Düsseldorfs wichtigster Verkaufsausstellung.

DIE GROSSE 2025: Es geht los

Emmanuel Mir / Foto: Morgaine Prinz
Emmanuel Mir / Foto: Morgaine Prinz

Emmanuel Mir / Foto: Morgaine Prinz

Wenn „Big Willi“ im Januar die Yachten für die boot Düsseldorf aus dem Rhein hievt, weiß jeder: In Düsseldorf bewegt sich was. Jetzt, mitten im Sommer, hebt ein ganz anderer Kraftakt an: Am Samstag haben die ersten Künstler*innen ihre Werke für DIE GROSSE 2025 angeliefert, darunter auch großformatige Bilder, Fotos und Skulpturen.

Mitten im Getümmel vor dem Kunstpalast steht Emmanuel Mir, im zweiten Jahr Ausstellungsleiter der Kunstausstellung. Sein Ziel: Alte Techniken, neue Medien und verschiedene Generationen so zusammenzubringen, dass sie miteinander und mit dem Publikum in einen Dialog treten.

Mediale Vielfalt, neu interpretiert

Was ist neu in diesem Jahr? „Junge Künstler*innen unter 40 Jahren greifen vermehrt zu Materialien, die lange Zeit als ‚angewandte Kunst‘, Dekoration oder gar ‚Hausfrauenkunst‘ belächelt wurden“, hat Mir bei den eingereichten Arbeiten beobachtet. Keramiken, Tapeten, Stoff und selbst gewebte Textilien sind zurück im Ausstellungsraum. Dabei geht es nicht um Nostalgie, sondern um eine bewusste Neubewertung: Das vermeintlich Dekorative wird politisch, experimentell und trägt dazu bei, die Grenze zwischen angewandter und autonomer Kunst zu verschieben. Emmanuel Mir sieht sich beim Aufbau und bei der Hängung in der Rolle eines Moderators. Statt kuratorischer Konzepte sind ihm die Korrespondenzen zwischen den Kunstwerken wichtig. Fotos neben Malerei, Installationen mit Zeichnungen oder Abstraktes und Gegenständliches treten in einen fruchtbaren Dialog. So entstehen mediale Reibungsflächen, die Lust auf Entdeckung machen.

Auch thematisch greift DIE GROSSE aktuelle Diskurse auf.

„Viele Werke kreisen um Fragen von Identität und Selbstinszenierung. Porträts sind stark vertreten und zeigen, wie differenziert heute Identität verhandelt wird: zwischen Selbstbestimmung, sozialer Rolle und künstlerischem Kommentar“, erklärt der Ausstellungsleiter.

Seit 1902 ist DIE GROSSE die bedeutendste von Künstlerinnen selbst organisierte Verkaufsausstellung im deutschsprachigen Raum. In diesem Jahr werden rund 184 Künstler*innen mit insgesamt ca. 350 Arbeiten aus Malerei, Fotografie, Grafik, Bildhauerei, Installation und Video vertreten sein. Ein Teil der Werke wird im Außenbereich des Ehrenhofs präsentiert.

Die Eröffnungsfeier von DIE GROSSE findet am 28. Juni 2025 vor dem Eingang des Kunstpalastes Düsseldorf statt. Geführte Rundgänge für Unternehmen, Vereine und private Gruppen können unter www.diegrosse.de/fuehrungen gebucht werden.

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