Gezeigt werden künstlerische Positionen, die sich mit Asien als kulturellem Raum auseinandersetzen – als geografischer, gesellschaftlicher und individueller Bezugspunkt. Im Zentrum stehen Fragen nach Identität, kultureller Prägung und dem Verhältnis von Kunst und Gesellschaft. Die ausgestellten Werke eröffnen vielfältige Perspektiven auf persönliche wie kollektive Erfahrungsräume. Teilnehmende Künstler sind Karn Karnjanamai, Eunjeong Kim, Schirin Kouhzad, Tahmineh Mirmotahari, Hyesug Park, Jae Jin Park, Yi Sun, Karin Templin-Glees, Qunyuan Wang, Linge Xiao, Gaoyi Yin und Jiayi Zhao. Ihre Arbeiten umfassen unterschiedliche Medien und Ausdrucksformen – von Malerei, Zeichnung und Installation bis hin zu Fotografie und skulpturalen Ansätzen.
Karn Karnjanamai verbindet in seinen Textilarbeiten das Innenfutter westlicher Herrensakkos mit dem Obermaterial japanischer Obi-Gürtel. Seine Werke thematisieren Fragen nach Geschlecht, Herkunft und kultureller Zugehörigkeit. Mit sichtbaren Nähten, offenen Kanten und widerständigen Volumen erschafft er textile Objekte, die sich eindeutigen Zuschreibungen entziehen.
Eunjeong Kim erforscht die Schnittstellen zwischen Malerei und digitalen Medien. In ihren Arbeiten verbinden sich persönliche Alltagsbeobachtungen mit VR, 3D-Animation und digitaler Collage. Sie schafft immersive Bildräume, in denen sich kulturelle Einflüsse, Identität und Erinnerung überlagern und neu formulieren.
Schirin Kouhzad arbeitet poetisch mit Erinnerung, Sprache und Symbolen. Ihre Collage „Die Stille des Osten im Westen“ verbindet persönliche Erzählungen mit Motiven aus dem persischen und europäischen Kulturraum. Ihre Arbeit schlägt eine Brücke zwischen Herkunft und Gegenwart.
Tahmineh Mirmotahari bezieht sich auf einen historischen Moment der Zensur in der persischen Kunstgeschichte: die Zerstörung figürlicher Malerei durch Schah Tahmasb I. Ihre Arbeit reflektiert, wie Bilder kontrolliert, ausgelöscht oder umgedeutet werden – und wie sich kollektives Gedächtnis dadurch verändert.
In ihrer Serie Gomusul überträgt Hyesug Park die Elastizität eines Gummirings auf das starre Material Ton. Sie untersucht Gegensätze wie Weichheit und Härte, Bewegung und Stillstand. Ihre Keramiken machen sichtbar, wie nah Flexibilität und Starre visuell beieinander liegen können.
Jae Jin Park verwandelt ausgediente Verpackungsschachteln in lichtempfindliche Raumobjekte. In ihrer Arbeit „Lichtraum (Kokon)“ steht Licht für Lebendigkeit, Zeit und inneres Erleben. Die Installation reagiert auf Tageslicht und verändert sich mit ihm – wie ein atmender Kokon.
Yi Sun verankert ihre Zeichnungen und Malereien in der Stille und Weite des Meeres – einer prägenden Erinnerung aus ihrer Kindheit in Qingdao. Ihre Arbeiten entstehen langsam und meditativ, wie eine visuelle Spurensuche durch Erinnerung und Zeit. Das Meer wird zum Symbol innerer Freiheit und universeller Verbundenheit.
Karin Templin-Glees lässt sich in ihrer Arbeit von der chinesischen Tuschemalerei inspirieren. Reduktion, Gegensätzlichkeit und der Dialog zwischen Ich und Wir stehen im Zentrum ihrer Malerei. Mit linearen Elementen und seriellen Strukturen thematisiert sie kulturelle Prozesse und Transformationen.
Qunyuan Wang setzt sich mit Künstlicher Intelligenz und ihren visuellen Klischees auseinander. In der Bildserie Whale Circus lässt er KI absurde Szenerien erzeugen, die stereotype Vorstellungen über Kultur sichtbar machen. Seine Arbeit reflektiert kritisch den Umgang mit Bildarchiven und Datensystemen
Linge Xiao beschäftigt sich mit transkultureller Erinnerung und hybriden Identitäten. Ihre Arbeiten stellen Fragen nach echter Integration und kultureller Repräsentation chinesischer Migration in Europa. Dabei untersucht sie auch, wie traditionelle chinesische Malerei im westlichen Kunstkontext wahrgenommen wird.
Gaoyi Yin arbeitet zwischen China und Deutschland. Ihre Arbeiten befassen sich mit Übergängen, Wahrnehmung und Transformation – sowohl materiell als auch symbolisch. Sie verbindet Erfahrungen aus beiden Kulturräumen zu einer offenen künstlerischen Sprache.
Jiayi Zhao macht in ihren Bildern die Spuren sichtbar, die Zeit und Emotionen im Leben hinterlassen. Mit dem Malmesser erzeugt sie Strukturen, die wie Erinnerungen oder Narben wirken. Ihre Arbeiten bewegen sich zwischen Figuration und Abstraktion und verbinden persönliche Erfahrung mit kultureller Tiefe.
Das BBK Kunstforum wurde 1971 als Kulturwerk des BBK Düsseldorf gegründet. Der gemeinnützige Verein ist Ausstellungsort für seine Mitglieder und pflegt darüber hinaus den Austausch mit überregionalen Kunstvereinen und BBK-Verbänden. Zudem dient das BBK Kunstforum der Erwachsenenbildung und der Nachwuchsförderung auf dem Gebiet der bildenden Künste. Der BBK Düsseldorf ist die regionale Berufsvertretung des BBK Bundesverbandes und vertritt die berufsständischen Interessen freischaffender bildender Künstlerinnen und Künstler gegenüber Politik und Verwaltung in der Landeshauptstadt Düsseldorf.
Kultur Raum Asien
Ort: BBK Kunstforum Düsseldorf, Birkenstraße 47, 40233 Düsseldorf
Eröffnung: Donnerstag 17. Juli 2025, 19:00 Uhr
Öffnungszeiten:
freitags von 17.00 - 20.00 Uhr
samstags von 15.00 - 18.00 Uhr
sonntags von 15.00 - 18.00 Uhr
Der Eintritt ist frei!