OB Geisel: Aufruf zu Spenden für neue Bäume

Von Jo Achim Geschke |

Geisel mit Taktstock

Mit einem Aufruf zu einer Gemeinschaftsaktion für die Wiederaufforstung der Bäume in Düsseldorf startete gestern OB Geisel in einer ersten Pressekonferenz den öffentlichen Teil seiner Amtszeit, die gestern begann. Geisel rief dazu auf, das Aufbauprogramm “Neue Bäume für Düsseldorf” mit Spenden zu unterstützen. Damit startete Geisel eine breit angelegte, vielfältige Hilfsaktion für alle Parks, Gärten und Wälder der Stadt. Außerdem sollen auch alle Helfer, die nach dem Pfingst-Orkan beim Aufräumen der ersten Schäden halfen, mit einem Fest geehrt werden.

Bisher seien etwa 200.000 Euro an Spenden zusammen gekommen, so Geisel. Die Stadtspitze geht mit dem Gartenamt von einem Gesamtschaden von rund 65 Millionen € aus, nach anderen Berechnungen sollen es rund 94 Millionen Euro sein. Rund 40.000 Bäume wurden durch den Orkan zerstört. Die Aufforstung, so Geisel, „wird bestimmt fünf Jahre dauern. Es ist eine außerordentliche Herausforderung und wird in erheblichem Umfang Mittel in Anspruch nehmen“, betonte Geisel. Schon bisher habe es eine „große Welle der Hilfsbereitschaft gegeben“. Aber mit einer Plakataktion und einem Benefiz-Konzert (Datum noch unbekannt), mit Aufrufen in den Medien wolle die Stadt nun Düsseldorfer aufrufen, für die Wiederaufforstung zu spenden und sich zu beteiligen. „Für alle, denen diese wunderbare Stadt am Herzen liegt, ist es eine große Chance, an dieser gemeinsamen Kraftanstrengung von Anfang an mitzuwirken. Sie wird unser großes Gemeinschaftswerk für die nächsten Generationen.”

Zugleich wolle die Stadt klarmachen, wohin die Spenden gehen, geprüft werde auch, ob für einzelne Bäume gespendet werden kann und wie man die Spender würdige, etwa durch Tafeln an Bäumen in den Parks. Am 16. September werden bei einem „Runden Tisch“ zu neuen Bäumen genaue Information über Schäden und neue Bäume bekannt gegeben.

Am Sonntag, 28. September, werden 2300 Helfer in die Rheinterrassen eingeladen zu einem Dankeschön-Fest mit Musik auf zwei Bühnen von hiesigen Bands, Party und Grillen, die Einladungen werden gerade verschickt, sagte Helma Wassenhoven aus dem OB-Büro, die das Dankesfest organisiert.

 

Geisel, bekannt auch als Interpret klassischer Stücke auf der Querflöte, bekam vom Kämmerer Manfred Abrahams in der ersten Verwaltungskonferenz mit den Dezernenten  einen Taktstock geschenkt. Der soll angeblich schon bei einem Dirigenten in Bayreuth als Wegweiser fürs Orchester gedient haben. Geisel, der im Wahlkampf und auch danach eine Fülle von Terminen jeden Tag bewältigte, meinte dazu lachend: “Ich bin ja mehr fürs Allegro als für‘s Andante“ also mehr für die schnellen Tempovorgaben für Musiker.

Ein Zeichen fürs Schauspielhaus

OB Geisel und die Dezernenten wollen zudem ein Zeichen setzen zur Unterstützung des gebeutelten Schauspielhauses: Am 20. September werden sie mit allen drei Bürgermeistern die Premiere von Shakespeare’s „Sommernachtstraum“ besuchen.

Neue Stellenbesetzungen

Themen in der (nicht öffentlichen) Konferenz der Verwaltungsspitzen: Die Besetzung von acht offenen Stellen etwa bei den Amtsleitern, wie Sportamt, der VHS, dem Vize im Jobcenter und im Umweltamt. Die bisherige Chefin im Presseamt, Natalia Fedessenko, ist zurzeit freigestellt, die Stelle wird neu ausgeschrieben. Fedessenko war überregional dafür kritisiert worden, dass sie über das städtische Presseamt einseitig für den damalige OB Elbers Werbung gemacht habe.

Bei den Umstrukturierungen in seinem Büro setzt Geisel erfreulicherweise auf junge Mitarbeiter, so ist etwa Fabian Zachel (SPD) aus Gerresheim sein persönlicher Referent. Neuer Leiter des OB-Büros ist Jochen Wirtz, bisher Fraktionsgeschäftsführer der SPD im Rat. „Ansonsten stütze ich mich auf das bewährte Personal“, so der neue OB. Helma Wassenhofen ist nicht nur Beauftragte für das Ehrenamt im OB-Büro, sie organisiert auch das Fest zur Ehrung der Helfer nach dem Orkan Ela. Auch den Kontakt zu den Nachbargemeinden wird Geisel intensivieren, der ehemalige Regierungspräsident Jürgen Büssow (SPD) wird Beauftragter für die Region.

Geisel ging am ersten Amtstag zudem in den Landtag – die Landtagspräsidenten hatte ihn eingeladen. Auch bei Ministerpräsidentin Hannelore Kraft werde er einen Antrittsbesuch machen, kündigte er an. Die Beziehungen zum Land, unter Dirk Elbers nicht die besten, sollen ausgebaut werden.

Seine erste Dienstreise wird ihn nach München zur Expo-Real führen, danach geht es nach China, „ich werde aber auch nach Haifa und Moskau fliegen“ (beides Partnerstädte), kündigte Geisel an.

Fotos: © Jo Achim Geschke

Zu Geisels Beginn der Amtszeit im K 21 Ständehaus um Mitternacht siehe auch

www.youtube.com/watch?v=UZPSb0vs02U#t=74