„Unsere gute wirtschaftliche Situation ermöglicht es uns, die Energiewende in Düsseldorf und der Region mitzugestalten. Diese Chance nutzen wir insbesondere durch die Investition in zukunftsweisende, klimaschonende und effiziente Infrastrukturen. So leisten wir einen wesentlichen Beitrag zur Reduktion der Kohlendioxid (CO2)-Emissionen und sichern gleichzeitig unser Geschäft nachhaltig“, erklärte der Vorstandsvorsitzende Dr. Udo Brockmeier beim Jahrespressegespräch des Unternehmens.
Ab dem Jahr 2016 wird diese Kombination einen Klimaschutzbeitrag von über 600.000 Tonnen CO2 pro Jahr ermöglichen – mit steigender Tendenz: Im Jahr 2025 werden es über 1.000.000 Tonnen sein. Damit leisten die Stadtwerke Düsseldorf einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutzziel der Stadt, bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu sein. Durch den geplanten Fernwärmespeicher am Standort Lausward wird das Düsseldorfer Energiesystem noch effizienter und flexibler werden. Der Speicher mit seinen 35.000 Kubikmetern Fassungsvermögen soll Ende 2016 in Betrieb gehen. Ergänzt wird das zukunftsweisende Wärmesystem durch das Angebot an Investoren für die Schaffung von dezentralen Versorgungsnetzen auf Grundlage von Erneuerbaren Energien und Blockheizkraftwerken.
Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit lag 2014 mit 83,7 Millionen Euro leicht unter dem Vorjahreswert in Höhe von 84,4 Millionen Euro und erreichte damit Planniveau. In diesem Ergebnis enthalten sind diverse Sondereffekte wie Rückstellungsbildungen und -auflösungen, Zuschreibungen auf Beteiligungen und der Verkauf der Anteile an der MEGA Monheim. Im Kerngeschäft verzeichneten die Stadtwerke Düsseldorf im Jahr 2014 witterungsbedingt einen Absatzrückgang in der Sparte Fernwärme. Der negative Einfluss des milden Winters auf den Erdgasverkauf konnte durch erhöhte Handelsaktivitäten im Gaseigenhandel aufgefangen werden.
„Unsere robuste Verfassung ermöglicht es uns, die für die Entwicklung der Stadtwerke Düsseldorf erforderlichen Investitionen zu tätigen. Uns ist gleichzeitig bewusst, dass auch zukünftig die kontinuierliche Optimierung unserer Effizienz und die Nutzung von Kostensenkungspotenzial erforderlich sein werden. Regionalen Kooperationen kommt in diesem Zusammenhang besondere Bedeutung zu“, so Hans-Günther Meier, Vorstand für Finanzen und Beteiligungen der Stadtwerke Düsseldorf.
Von hoher Bedeutung war im Jahr 2014 die Verlängerung der Konzessionsverträge für Strom, Erdgas und Wasser durch die Stadt Düsseldorf. „Das ist ein großer Vertrauensbeweis für uns, gleichzeitig aber auch Ansporn und Verpflichtung, um die Qualität auch weiterhin auf diesem hohen Niveau zu erhalten“, so Rainer Pennekamp, Vorstand Personal und Vertrieb. Die Stadtwerke Düsseldorf betreiben mindestens weitere 20 Jahre die Strom-, Erdgas- und Trinkwassernetze in der Landeshauptstadt.
Fortschritte erzielen die Stadtwerke Düsseldorf weiterhin beim Ausbau der Fernwärme in der Landeshauptstadt: „Der Ausbau läuft nach Plan. Wir stellen sowohl bei Privatkunden als auch bei Investoren ein hohes Interesse an Fernwärme fest. Besonders attraktiv ist die Düsseldorfer Fernwärme durch ihren Primärenergiefaktor ‚Null‘, denn die Energieeinsparverordnung des Bundes gibt vor, dass bei Umbauten von Gebäuden oder Neubauten Anlagen für Erneuerbare Energien eingesetzt werden müssen. Unsere Fernwärme als emissionsfreie Wärmequelle erfüllt diese Vorgaben“, erläutert Pennekamp.
Für das Jahr 2015 ist beispielsweise die Inbetriebnahme des Rheinbahn-Betriebshof in Düsseldorf- Heerdt oder der weitere Anschluss des Neubaugebiets „Grafental“ vorgesehen. Neben dem Fernwärmeausbau hat der Ausbau Erneuerbarer Energien für die Stadtwerke Düsseldorf weiterhin hohe Priorität: Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen mit seiner Tochter „Grünwerke“ Erneuerbare Energien-Anlagen mit 17 Megawatt (MW) errichtet, für 2015 sind 25 bis 30 MW geplant. Im Fokus steht hierbei die Fortsetzung von Energiepartnerschaften, wie beispielsweise beim Erwerb eines Windparks in Stendal gemeinsam mit den Partnern Neue Energien Hilden, MEGA Monheim und Stadtwerke Wesel im Jahr 2014.
Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen das „Eduard Pestel Institut“ aus Hannover mit der Untersuchung beauftragt, welchen wirtschaftlichen Beitrag die Stadtwerke Düsseldorf in der Region leisten. „Dass wir in der Düsseldorf und der Region fest verankert sind, zeigt sich in wenigen Zahlen: Insgesamt kommen rund 420 Millionen Euro durch Güter- und Dienstleistungsbezüge und weitere Wertschöpfungseffekte - wie beispielsweise Löhne und Abgaben - Düsseldorf zugute. Gemeinsam mit unseren Geschäftspartnern, Kundinnen und Kunden liefern wir wichtige Wirtschaftsimpulse für Düsseldorf und die Region. Von jedem Euro, den die Stadtwerke Düsseldorf ausgeben, halten wir 36 Cent in Düsseldorf und sichern jeden 50. Arbeitsplatz hier“, fasst Meier die wichtigsten Ergebnisse der Studie zusammen. „Diese Ergebnisse, die sich auch in unserem Geschäftsbericht wiederfinden, sehen wir als Ergänzung zur klassischen Rechnungslegung“, so Meier weiter.
Netzausbau
Die Anforderungen an die Netzinfrastruktur haben sich in den letzten Jahren erheblich verändert. Verlagerte oder geschlossene Industriebetriebe ändern die Verbrauchsschwerpunkte in ihrem Umfeld. Gleichzeitig entstehen neue Wohnquartiere, um den Bedarf Düsseldorfs als wachsende Stadt zu decken. Hinzu kommt die stetig steigende Anzahl an Energie produzierenden Kunden. Um eine effiziente, sichere und flexible Energieversorgung langfristig gewährleisten zu können, sind in den kommenden Jahren erhebliche Investitionen erforderlich. Dies zeigt sich zum Beispiel bei dem Projekt „Südstadt“: In den südlichen Stadtgebieten - Himmelgeist, Itter, Holthausen, Reisholz, Hassels, Benrath, Urdenbach, Garath und Hellerhof - wird das Stromnetz den neuen Anforderungen angepasst.
Dabei werden durch die Netzgesellschaft Düsseldorf ab Sommer 2015 rund zehn Kilometer Hochspannungskabel verlegt, um die Verbindung des südlichen Netzes mit dem der Innenstadt zu stärken. Gleichzeitig werden fünf nicht mehr notwendige Umspannwerke zurückgebaut sowie zwei Umspannwerke neu errichtet.
Für die Entwicklung der Netze kommt regionalen Kooperationen eine immer stärkere Bedeutung zu. Mit den Netzen Duisburg und der Kölner RheinEnergie läuft bereits seit 2010 das Projekt „Rheinschiene“. „In der Zusammenarbeit tauschen wir Know-how aus und suchen nach Möglichkeiten, Kosten zu senken und die Flexibilität zu erhöhen. Von besonderer Bedeutung ist aber auch die gegenseitige Unterstützung, beispielsweise im Krisenfall“, erläutert Brockmeier. Dass diese Zusammenarbeit gut funktioniert, haben die Partner im Rahmen einer Notfallübung im April gezeigt, als sie drei schwere Störungen in den einzelnen Städten simuliert haben und die gegenseitige Unterstützung, zum Beispiel durch den Austausch von Spezialgeräten, reibungslos funktioniert hat.
Kundengeschäft
Düsseldorf ist im Energiegeschäft ein hart umkämpfter Markt. Ihre Kundenbasis haben die Stadtwerke Düsseldorf dennoch auch im vergangenen Jahr stabil gehalten – mit leicht steigender Tendenz. „Unser hoher Kunden-Marktanteil ist auch der starken Marke ‚Stadtwerke Düsseldorf‘ geschuldet. Die Kunden schreiben uns Merkmale wie Kompetenz, Fortschrittlichkeit, Professionalität und Freundlichkeit zu, dies zeigen unserer Marktbeobachtungen“, so Pennekamp.
Auch von ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern werden die Stadtwerke Düsseldorf positiv bewertet. Dies zeigt eine Untersuchung des Magazins FOCUS: Die Stadtwerke Düsseldorf sind zum zweiten Mal in Folge als „TOP Arbeitgeber“ ausgezeichnet worden. Untersucht wurden 2.000 Unternehmen aus 22 Branchen mit mehr als 500 Beschäftigten. Die befragten Arbeitnehmer beantworteten mehr als 50 Fragen zu konkreten Rahmenbedingungen in ihrem Unternehmen. Die Stadtwerke Düsseldorf konnten den dritten Platz der „TOP Arbeitgeber“ in den Branchen Rohstoffe, Energie, Ver- und Entsorgung unter den Mittelständlern verteidigen.
Betriebswirtschaftliche Kennzahlen 2014
Stromverkauf (Mio. kWh) 15.733
Erdgasverkauf (Mio. kWh) 6.639
Fernwärmeverkauf (Mio. kWh) 1.068
Wasserverkauf (Mio. m3) 56
Umsatzerlöse 1.757 Mio. €
Konzessionsabgabe 49 Mio. €
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 83,7 Mio. €
Cashflow Mio. € 70
Anlagevermögen Mio. € 890
Bilanzsumme 1.207 Mio. €
Personalstand (zum 31.12., einschließlich Netzgesellschaft Düsseldorf und
Grünwerke) Vollzeit und Teilzeit 2.397 Beschäftigte