Aquazoo Sanierung jetzt bei knapp 21 Millionen €

Aquazoo wird nochmals teurer – Eröffnung im September

Von Jo Achim Geschke |

Aquazoo neue Räume / Foto Michael Gstettenbauer Stadt Düsseldorf

Der neue Aquazoo wird wieder teurer, weil Heizungs- und Lüftungsanlagen und die Mess-Steuer-Regelungs-Technik (MSR-Technik) weitere Kosten von 2,1 Millionen Euro verursacht haben. Der Haupt- und Finanzausschuss hat die Verwaltungsvorlage nun an den Rat passieren lassen. Im Juli 2013 fiel der Beschluss zu Modernisierung und Umbau des Aquazoo Löbbecke Museums. Seit dem Start des Umbaus im März 2014 wurden immer wieder Komponenten in der Technik entdeckt, die den Kostenrahmen erweiterten. Damit sind die im Jahr 2013 vorgeschlagenen Kosten von 12,88 Millionen auf zunächst 18,8 Millionen und nun auf knapp 21 Millionen Euro gestiegen. Der sanierte und modernisierte Aquazoo soll statt im Sommer erst im September diesen Jahres eröffnet werden.

Die nun im Detail vorliegenden, bezifferten Mehrkosten liegen bei 2.115.000 Euro. Die zusätzlichen Kosten fallen hauptsächlich in den Bereichen der Mess-Steuer-Regelungs-Technik (MSR-Technik), der Heizungs- und Lüftungsanlagen sowie bei den Abdichtungsarbeiten an, so die Stadtverwaltung.

Kulturdezernent Hans-Georg Lohe: "Die zusätzlichen Kosten sind für notwenige Arbeiten dringend erforderlich, wie zum Beispiel im Bereich der MSR-Technik. Diese Anlage ist das Herzstück des Aquazoos. Sie regelt die gesamte Wassertechnik und ermöglicht, dass die Becken an die spezifischen empfindlichen Lebensanforderungen der Tiere angepasst werden können. Ein einwandfreies Funktionieren der Anlage ist Grundbedingung für den Betrieb des Aquazoos."

Während der Sanierung des komplexen Gebäudes mit der komplizierten Haustechnik mussten insbesondere in den Bereichen Heizung-, Lüftung-, Wasser- und MSR-Technik immer wieder zusätzlich Komponenten ausgetauscht werden, die ursprünglich weiter verwendet werden sollten.

Hauptgründe für die Mehrkosten

Insbesondere in dem Bereich der Mess-Steuer-Regelungs-Technik, der Heizungs- und Lüftungsanlagen sowie der Abdichtungsarbeiten kam es zu vermehrten Kosten: So fielen im Bereich der Mess-, Steuer- und Regelungstechnik (MSR) aufgrund der nicht vollständigen Planung des beauftragten Ingenieurbüros zusätzliche Arbeiten an. Regressansprüche werden derzeit geprüft. Zudem konnten weitere Teile der Bestandsanlagen (Schaltschränke, Kabel, Ventile) nicht wie geplant wiederverwendet werden. Im weiteren Verlauf stellte sich heraus, dass sämtliche Altverkabelungen und Schränke erneuert werden mussten. Ein externer Fachplaner bestätigte die Notwendigkeit dieser Arbeiten. Es wird zudem eine zusätzliche Lüftungsanlage für das Haibecken benötigt. Diese ist erforderlich, um die notwendigen Voraussetzungen für den Einzug der Tiere in das Becken zu schaffen. Nach Inbetriebnahme einiger Anlagen, die während der Bauzeit außer Betrieb gesetzt wurden, sind zudem verschiedene Bauteile ausgefallen und mussten repariert oder erneuert werden.

Zeitplan bis zur Wiedereröffnung

Bis auf die neuen Gehege für Papageitaucher und Pinguine ist das Landrevier vollständig. Die Salz- und Süßwasserreviere werden nach und nach in Betrieb genommen und eingerichtet.Die Planung der Wassertechnik sah vor, dass die verschiedenen MSR-Bereiche (Messen-Steuern-Regeln) und Anlagen des Wasserreviers sowie Großanlagen des Landreviers zu gestaffelten Terminen in Betrieb genommen werden. Aufgrund der komplexen Zusammenhänge muss jedoch zur Einrichtung der Wassertechnik, in jedem Einzelbereich eine vollständige Gebäude- und MSR-Technik vorhanden sein. Vor Umzug der empfindlichen Aquarienbewohner in die neuen Becken müssen absolut stabile Lebensverhältnisse hergestellt sein.

Sämtliche Filteranlagen und Pumpen werden durch die MSR- und Gebäude-Technik gesteuert und sind ohne diese nicht zu betreiben. Die MSR besteht aus rund 3.000 Mess- und Regelpunkten, die die verschiedenen Anlagen ansteuern. Stimmen die technischen Voraussetzungen, können die Aquarien schrittweise vom Team des Aquazoo Löbbecke Museum eingerichtet werden.

Das Aquazoo Löbbecke Museum hat mit Unterstützung eines externen Beratungsbüros einen detaillierten Wiedereinrichtungsplan erstellt. Auf Grundlage des Planes wurde der Termin zur Wiederöffnung bestimmt, der 22. September.

Hintergrund

Den Ausführungs- und Finanzierungsbeschluss zur Sanierung des Aquazoo Löbbecke Museum hat der Stadtrat am 11. Juli 2013 gefasst. Das Volumen: 12.880.000 Euro. In diesem Betrag ist eine Zuwendung des Freundeskreises Löbbecke-Museum und Aquazoo, Gesellschaft der Zoofreunde e.V. in Höhe von 1,8 Millionen Euro enthalten. Der Zoo wurde am 4. November 2013 für die Öffentlichkeit geschlossen, Beginn der Arbeit war im März 2014 - nach zum Teil europaweiter Auslagerung von 15 Prozent des Tierbestandes in andere Zoologische Einrichtungen und Baustelleneinrichtung mit Containerdorf für die Mitarbeiter zur Aufrechterhaltung des verbliebenen Tierbestandes. Der erste Änderungsbeschluss mit Mehrkosten von 2,62 Millionen Euro wurde am 25. Juni 2015 vom Stadtrat beschlossen, den zweiten Änderungsbeschluss fasste der Rat am 10. März 2016. Die bereitgestellten Mittel wurden von 15.500.000 Euro auf 18.800.000 Euro erhöht.