Unterbringung von Flüchtlingen

Neun Wohnmodule mit 1800 Plätzen noch dieses Jahr

Von Jo Achim Geschke |

Miriam Koch (Mitte) mit Birgit Lilienbecker und Sozialdezernent Burkhard Hintzsche / Foto NDOZ.de

90 Tage nach Ernennung der Flüchtlingsbeauftragten kommt Dynamik in die Unterbringung der Flüchtlinge. Bis zum Spätherbst werden an 9 Standorten Wohnmodule mit rund 1800 Plätzen für Flüchtlinge in der der Stadt aufgestellt werden, vier weitere Standorte sind für nächstes Jahr geplant. Die Anlagen, die auch mit Zimmern und Wohnungen für Familien ausgestattet sind, einen kleinen begrünten Innenhof haben und jeweils bis zu 200 Plätze bieten, kosten rund drei bis 3,5 Millionen Euro. Die Preise der Hersteller haben sich laut Stadt in den letzten Monaten um rund 20 Prozent erhöht.

Nach der Sitzung des Runden Tischs Flüchtlinge am Montag stellten die Flüchtlingsbeauftragte Miriam Koch, Sozialdezernent Burkhard Hintzsche und Birgit Lilienbecker die neuen Standorte vor. Lilienbecker ist nun Verantwortlich für das Thema Flüchtlinge beim Gebäudemanagement, so dass Informationen an einem Schreibtisch zusammen laufen.

In den Wohnmodulen sollen sich zwei Personen ein Zimmer teilen, es gibt eine zentrale Küche und pro fünf Menschen eine WC-Dusche-Einheit. Für Familien werden die Grundrisse beispielsweise auf drei Zimmer erhöht. Alle Module haben Zentralheizung, die Anlagen haben eine Wärmedämmung, die Wände sind meist tapeziert, die Fassaden nt aufgelockert.  In den Wohnmodulen sind Verwaltungsbüros integriert. Etwa fünf Einheiten werden jeweils um einen begrünten Innenhof aufgestellt.  

Aktuell leben in der Stadt 2495 Flüchtlinge, davon 823 in Hotels. Seit erstem Januar sind also  350 Flüchtlinge hinzugekommen. Bis Ende des Jahres, so die Prognose, sollen es etwa 4450 sein. Seit dem Januar wurden bereits rund 300 Plätze zusätzlich geschaffen. Insgesamt hält die Stadt 5870 Plätze bis Jahresende vor, in dieser Zahl sind allerdings auch Unterkünfte für Obdachlose enthalten.

Sozialdezernent Hintzsche erinnerte angesichts der nötigen Ausgaben allein für die jetzt neun Wohnanlagen von insgesamt rund 27 bis 32 Millionen Euro daran, dass für die Unterbringung in Hotels auch 1000 Euro pro Kopf und Monat zu zahlen sind – macht zurzeit 9,9 Millionen Euro pro Jahr. Die Hotelplätze sollen daher baldigst ersetzt werden.

Geplant ist zudem, so Hintzsche, die ehemalige Bildungseinrichtung an der Lacombletstraße „freizuziehen“.  Außerdem soll das Personal für die Betreuung, zurzeit vornehmlich von der Diakonie (9 Stellen), aufgestockt und durch geschulte Ehrenamtliche aufgestockt werden.

Die Stadt erhalte zurzeit zudem neue Angebote für Grundstücke und Wohnungen, so Miriam Koch, darunter sollen auch einige Angebote des Landesbaubetriebs (BLB) sein. Die Akzeptanz der Düsseldorfer für die Unterbringung sei „sehr hoch“, so Koch nach ihren Besuchen in den Stadtteilen, dort  ginge es fast immer nur darum, wie die Flüchtlinge untergebracht werden, nicht wo.

Koch wird jetzt alle Stadtbezirke  bei Bürgerinformationen aufsuchen. Wichtig sei ihr, eine Betreuung und Hilfe mit Ansprechpartnern standortnah zu etablieren. „Das Netzwerk wächst täglich,“ so Koch.

Die Standorte der für dieses Jahr geplanten Wohnmodule:

Meinickestraße (Bezirk 1 , d.h. Bezirksvertretung 1 )

Moskauer Straße (BV 3)

Oberlöricker Straße (BV 4, Lörick)

Schimmelpfennigstraße (BV 9)

Karlsbader Straße (BV 7)

Blanckertzstraße (BV 7)

Grünewaldstraße (Stockum, BV 5)

Leuchtenberger Kirchweg (BV5, Kaiserswerth)

Zur Lindung (BV 5, Angermund)

 

 Weitere Standorte für Wohnmodule im kommenden Jahr  geplant:

Duderstädter Straße (Hellerhof BV 10)

Karweg (BV 9)

Völklinger Straße (BV 3)

Höxterweg (BV 6)

 Stadtsparkasse berät zu Konten für Flüchtlinge

Die Stadtsparkasse Düsseldorf wird ab 5. Mai jeweils dienstags und mittwochs von 10 bis 12 Uhr in den nachfolgend genannten Zweigstellen spezielle Servicezeiten für Asylsuchende und Flüchtlinge zur Kontoeröffnung anbieten. Für die Kontoeröffnung sind Unterlagen nötig, detaillierte Informationen gibt es auf der Sete der Flüchtlingsbeauftragten der Stadt unter

www.duesseldorf.de/fluechtlingsbeauftragte/index.shtml


Informationen zur privaten, ehrenamtlichen Hilfe auch unter :

fluechtlinge-willkommen-in-duesseldorf.de/