Demonstration gegen das Sterben im Mittelmeer in Düsseldorf, #Seebrücke

#Seebrücke an der Kö – Aufruf zum Protest gegen das inhumane Sterbenlassen im Mittelmeer

Von Jo Achim Geschke |

Fotos von Aktionen der #Seebrücke Düsseldorf / Fotos Jo Achim Geschke

Es ist eine Bewegung, ein Aufstehen der aufgeklärten und der demokratischen Mitte:
#Seebrücke - 66 Veranstaltungen allein im September in deutschen Städten sowie Zürich etc., weitere #Seebrücken sind bereits bis Dezember geplant. Zehntausende sind bereits auf die Straße gegangen. Am Samstag, 1. September, stehen Menschen von 11bis 14 Uhr auch in Düsseldorf in einem Schlauchboot und zeigen unmissverständlich, dass Seenotrettung eine Pflicht ist, will man Grundsätze der Humanität nicht aufgeben. Mit Fotos von Rettungsaktionen, von Geflüchteten auf überfüllten Schlauchbooten und Menschen, die verzweifelt im Mittelmeer auf die Seenotretter zu schwimmen, werden die unmenschlichen Bedingungen im Mittelmeer deutlich. Die überparteilichen Bewegung #Seebrücke in Düsseldorf, getragen von unterschiedlichen Gruppen und Vereinen, setzt damit auch ein Zeichen, dass Seenotrettung der privaten Schiffe nicht verhindert werden darf, dass die Seenotretter von Iuventa, Aquarius, Sea Life und andere nicht angeklagt werden dürfen, die Schiffe nicht in den Häfen festgesetzt werden dürfen. Und dass es eine Abschottung von EU Grenzen nicht auf Kosten von Menschenleben geben darf.

Mehr als 1500 Frauen, Kinder, Jugendliche, sind allein bis Juli zwischen Libyen und Malta im Mittelmeer ertrunken. Doch die Schiffe der privaten Seenotretter, die teils wie die „Iuventa“ schon mehr als 14.000 Menschen aus dem Meer gerettet haben, werden von Italien und Malta in den Häfen festgehalten. Die Rettung Schiffbrüchiger wird verhindert, in Kauf genommen wird, das Menschen an den EU-Außengrenzen ertrinken. Sogar die deutsche Marine beschwert sind inzwischen, dass die italienische Seenot-Leitstelle den Marine-Schiffe keine Informationen und Aufträge zuweist, statt dessen der Libyschen Küstenwache, die Gerettete zurück in libysche Lager bringt. Deren brutalen Methoden und die Zustände in libyschen Lagern sind bekannt.

OB Thomas Geisel, Miriam Koch (Amt für Integration) und Stadtdirektor Burkhard Hintzsche haben bereits deutlich gemacht, dass es ein unabdingbarer Akt der Humanität ist, Menschen vor dem Ertrinken zu retten. Düsseldorf, Köln und Bonn hatten sich in einem Schreiben bereit erklärt, Geflüchtete aus Mittelmeerhäfen aufzunehmen, etliche Städte haben sich dem Schreiben an Bundeskanzlerin Merkel angeschlossen, zuletzt vor zwei Tagen Osnabrück. (Eine Antwort war bis Redaktionsschluss noch nicht bekannt.)

Inzwischen sind nicht nur die umgebauten Kutter der privaten Seenotretter an die Kette gelegt worden – Mitglieder der Besatzungen werden sogar unter fadenscheinigen, keineswegs rechtsstaatlichen Begründungen angeklagt.

Die Aktion #Seebrücke Düsseldorf beginnt am Samstag, 11 Uhr, bis 14 Uhr, nahe Corneliusplatz, am verlängerten Kö-Graben neben dem Kö-Bogen.

Außerdem wird es am Samstag eine #Seebrücke geben beim Edelweißpiratenfest im Zakk, Fichtenstraße, ab 15 Uhr.

Eine Übersicht über die Aktionen zur #Seebrücke unter

www.facebook.com/seebrueckeDus/?fb_dtsg_ag=Adz0CQ4pnF3qidDpn47VXg2j3q9YU5M47Bhysi_vJ0llVA%3AAdzmuwYfLIS1Df-eRSGdhzy_t5fyprhWIkRe9tjj4s6zqw

sowie

www.facebook.com/pg/SeebrueckeSchafftsichereHaefen/events/?ref=page_internal

 

Lesen und sehen Sie dazu auch www.facebook.com/neue.duesseldorfer.online.zeitung/videos/899661903555438/