Nur jedes fünfte Unternehmen kann sich vorstellen, freie Stellen mit ausländischen Fachkräften zu besetzen. „Dabei geht es nicht um Migranten oder Menschen mit Migrationshintergrund, die arbeiten sowieso schon in den Betrieben“, betont Diestler. „Die Rekrutierung von Fachkräften im Ausland spielt noch eine vergleichsweise geringe Rolle, nimmt aber an Bedeutung zu“, erläutert Diestler weiter. Immerhin sehe jetzt jeder fünfte Betrieb (20 Prozent) darin grundsätzlich einen Ansatzpunkt, um seine Fachkräftelücke zu schließen. Allerdings sei dies mit besonderen Herausforderungen, Stichwort: unzureichende Sprachkenntnisse, verbunden. Noch schwieriger – so die Meinung der Unternehmen - werde es bei der Beschäftigung von Auszubildenden aus dem Ausland.
Sprachkenntnisse spielen dabei weniger in der Produktion, als im Dienstleistungssektor eine Rolle. Bei Spitzenkräften mit hohem Gehalt sind Unternehmen allerdings bereit, bei der Organisation von Sprachkursen und eventuell bei der Wohnungssuche zu helfen.
„Ein Großteil der Betriebe ist dabei auf der Suche nach qualifizierten Mitarbeitern, die mindestens eine duale Berufsausbildung abgeschlossen haben“, erklärt Diestler. Nur wenige seien bereit, vakante Stellen auch mit ungelernten Kräften zu besetzen. Insbesondere Dienstleister suchten zu einem hohen Anteil Akademiker. Jedes zweite Unternehmen wolle dem Fachkräftemangel mit verstärkter Ausbildung und intensiverer Weiterbildung die Stirn bieten.