Vom Stahlwerk zum Stadtquartier
Das Areal blickt auf eine lange Industriegeschichte zurück: Jahrzehntelang wurde hier Edelstahl gewalzt, zuletzt betrieben vom finnischen Konzern Outokumpu. Der Betrieb auf dem ehemaligen Thyssen-Krupp-Nirosta-Gelände wurde 2016 endgültig eingestellt. Seitdem lag die Fläche weitgehend brach.
2019 ging das etwa 15 Hektar große Grundstück an die damalige CG-/Adler-Gruppe. Ein städtebaulicher Wettbewerb hatte bereits 2017 den Entwurf „Benrather Gärten“ hervorgebracht – mit einer Mischung aus Wohnen, Gewerbe, sozialer Infrastruktur und viel Grün. Doch die finanzielle Krise der Adler Group stoppte die weitere Entwicklung.
Was Instone plant
Nach Angaben des Projektentwicklers Instone Real Estate hat sich das Unternehmen das Entwicklungspotenzial eines rund 150.000 Quadratmeter großen Grundstücks in Düsseldorf-Benrath gesichert. Grundlage der Planung bleibt der Wettbewerbssieger von 2017. Er sieht eine nachhaltige Nutzungsmischung mit 800 bis 1.000 Wohnungen, sozialer Infrastruktur sowie Gewerbe- und Büroflächen vor.
Anna Rzymelka, Niederlassungsleiterin Nordrhein-Westfalen der Instone Real Estate Development GmbH:
„Wir sehen in diesem Standort im Düsseldorfer Süden ein enormes Potenzial, sowohl für die unmittelbare Nachbarschaft als auch für den Stadtteil Benrath sowie die angrenzenden Stadtteile. Als einer der führenden deutschen Entwickler übernehmen wir Verantwortung, leistbaren Wohnraum zu schaffen und nachhaltige Stadtentwicklung aktiv mitzugestalten. Nachdem die Zukunft des Areals lange ungewiss war, wollen wir unsere umfassende Erfahrung in die Planung und Realisierung dieses neuen Quartiers einbringen und hierdurch erneut einen Beitrag zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung in Düsseldorf leisten.“
Und weiter:
„Unser Ziel ist es, bis zum Anfang des kommenden Jahres gemeinsam mit der Landeshauptstadt Düsseldorf die Weichen zu stellen, um die Entwicklung der brachliegenden Industriefläche gezielt voranzutreiben und neue Lebensräume zu schaffen.“
Auch Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller (CDU) ordnet das Projekt in die städtische Wohnungsbau-Strategie ein:
„Die Entwicklung des Areals südlich der Hildener Straße zu einem modernen, nachhaltigen Stadtquartier ist ein wichtiger Schritt für unsere Wohnbauoffensive. Mit bis zu 1.000 neuen Wohnungen schaffen wir mit den ‚Benrather Gärten’ dringend benötigten Wohnraum und gestalten zugleich die Transformation einer industriell geprägten Fläche zu einem lebenswerten Teil unserer Stadt. Ich freue mich, dass wir mit Instone einen erfahrenen Partner an unserer Seite haben, der dieses bedeutende Projekt gemeinsam mit der Stadt Düsseldorf vorantreibt.“
Zeitplan: Masterplan 2026, Rückbau ab 2027
Laut Instone soll im kommenden Jahr – also 2026 – der Masterplan für das Quartier im engen Dialog mit Verwaltung, Politik und Öffentlichkeit finalisiert werden. Dabei sollen städtische Entwicklungsziele sowie aktuelle städtebauliche, ökologische und soziale Anforderungen an zukunftsfähige Quartiere berücksichtigt werden.
Die industrielle Vorgeschichte des Geländes hat Folgen: Aufgrund der jahrzehntelangen Nutzung als Stahlwalzwerk sind umfangreiche Rückbau- und Schadstoffsanierungsmaßnahmen nötig. Diese sollen ab 2027 umgesetzt werden. Erst danach kann voraussichtlich mit dem eigentlichen Hochbau begonnen werden.
Was bedeutet das für Benrath?
Klar ist: Mit den „Benrather Gärten“ könnte auf einen Schlag ein großes neues Wohnquartier im Düsseldorfer Süden entstehen. Instone verweist zudem darauf, dass die eigenen Projekte – etwa Grafental Ost in Flingern-Nord (382 Wohnungen und Kita), „Wohnen im Hochfeld“ in Unterbach (rund 360 Wohneinheiten) oder das Quartier am Niederkasseler Lohweg (221 Wohnungen und Kita) – dem Handlungskonzept Wohnen folgen und „einen wichtigen Beitrag zur Zukunft der Landeshauptstadt“ leisten sollen.
Offen bleibt aber weiterhin die Frage, wie sich die „Benrather Gärten“ konkret auf Benrath und die angrenzenden Stadtteile auswirken werden – und wer sich die neuen Wohnungen am Ende leisten kann. Genau diese Diskussion wird die Stadt in den nächsten Jahren begleiten.
Die „Benrather Gärten“ in Kürze
- Lage: Ehemaliges Thyssen-Krupp-Nirosta-/Outokumpu-Gelände südlich der Hildener Straße, Düsseldorf-Benrath
- Größe: rund 150.000 m² (ca. 15 Hektar)
- Projektentwickler: Instone Real Estate; Kauf des Entwicklungspotenzials aus dem Portfolio der Adler Group
- Planungsgrundlage: Siegerentwurf des städtebaulichen Wettbewerbs von 2017
- Geplante Nutzung:
- 800 bis 1.000 Wohnungen
- soziale Infrastruktur (u. a. Kitas)
- Gewerbe- und Büroflächen
- nachhaltiges Freiraumkonzept mit öffentlichen und privaten Grünflächen
- Zeitplan laut Instone:
- 2026: Finalisierung des Masterplans im Dialog mit Stadt, Politik und Öffentlichkeit
- ab 2027: Rückbau der Bestandsgebäude und Bodensanierung
- Weitere Instone-Projekte in Düsseldorf:
- Grafental Ost (Flingern-Nord): 382 Wohnungen + Kita
- „Wohnen im Hochfeld“ (Unterbach): rund 360 Wohneinheiten
- Niederkasseler Lohweg: 221 Wohnungen + Kita



