Eine Analyse der aktuellen Digitalisierungsumfrage der IHKs in Nordrhein-Westfalen

NRW im digitalen Stau - Wie der Wirtschaftsstandort endlich aufholen kann

Die Umsetzung digitaler Innovationen in den Unternehmen wie KI oder Block-Chain stocken. Im Vordergrund der Digitalisierung stand daher vor allem die Flexibilisierung interner Unternehmensprozesse sowie Projekte zur Kostenreduzierungen / Foto (c) Austin Distel,unsplash

Die Umsetzung digitaler Innovationen in den Unternehmen wie KI oder Block-Chain stocken. Im Vordergrund der Digitalisierung stand daher vor allem die Flexibilisierung interner Unternehmensprozesse sowie Projekte zur Kostenreduzierungen / Foto (c) Austin Distel,unsplash

Die Digitalisierung ist in aller Munde und wird als Schlüssel zur Zukunftsfähigkeit gehandelt. Doch wie steht es um die Digitalisierung der Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen? Die Ergebnisse der aktuellen Digitalisierungsumfrage der IHKs zeigen eine erschreckende Stagnation bei den Unternehmen in NRW. Dabei ist die Digitalisierung längst kein Selbstläufer und wird durch fehlende Fachkräfte, schwierige Finanzierungslagen und mangelnde Breitbandinfrastruktur zusätzlich erschwert. Doch es gibt auch Lichtblicke und Ansätze zur Verbesserung. In dieser Analyse werden die wichtigsten Erkenntnisse der Umfrage beleuchtet und konkrete Handlungsempfehlungen gegeben, wie NRW endlich aus dem digitalen Stau herauskommen kann.

Der seit drei Jahren andauernde krisale Dauerzustand hält die ganze Welt auf Trab. Corona-Krise, Jahrhundertflut und Energiekrise waren und sind in den vergangenen drei Jahren absolutes Top-Thema. Die Ausgestaltung der umfassenden digitalen Transformation an unserem Wirtschaftsstand-ort NRW in all ihren Facetten geriet aus dem Blick. Den akuten Handlungsbedarf zur Gestaltung dieses transformativen Prozesses unterstreicht jedoch die aktuelle Digitalisierungsumfrage der IHKs in Nordrhein-Westfalen, an der sich über 500 Unternehmen beteiligten.

Die Digitalisierung spielt nahezu für alle Unternehmen eine tragende Rolle. Mit Blick auf die Zukunft und vor dem Hintergrund eines anzustrebenden, innovativen Wirtschaftsstandortes, revolutioniert die Digitalisierung Produktionsprozesse, Produkte und schafft gänzlich neue Technologien. Betrachtet man die Ergebnisse der Digitalisierungsumfrage, bleiben die Unternehmen im Hinblick auf ihren Digitalisierungsgrade selbstkritisch.

Rund 67 Prozent der Unternehmen attestieren sich die Schulnote „befriedigend“ oder schlechter; der Vergleich zum Vorjahr 2021 verdeutlicht, dass der Digitalisierungsgrad der Unternehmen stagniert. Die Corona-Pandemie hat zwar einen Schub bei der digitalen Kommunikation gegeben, ist aber nicht zum nachhaltigen Digitalisierungskatalysator für die NRW-Wirtschaft geworden.

Die Digitalisierung ist noch immer kein Selbstläufer. Die schwierig gewordene Finanzierungslage auch aufgrund der gestiegenen Belastungen aus den Energie- und Rohstoffkosten sowie fehlende Fachkräfte erschweren die Digitalisierungsprojekte. Insbesondere die Umsetzung digitaler Innovationen in den Unternehmen wie KI (künstlicher Intelligenz) oder Block-Chain stocken. Im Vordergrund der Digitalisierung stand daher vor allem die Flexibilisierung interner Unternehmensprozesse sowie Projekte zur Kostenreduzierungen. Noch immer fehlt es trotz der umfassenden Bemühungen vielfach an den basalsten Voraussetzun-gen für den notwendigen Digitalisierungsschub.

Aktuell kann immer noch nicht jedes fünfte Unternehmen am Unternehmensstandort auf ein schnelles Internet zurückgreifen.

Bei rund 6% der antwortenden Unternehmen ist am Unternehmensstandort überhaupt kein schnelles Internet verfügbar. Immerhin: seit 2020 hat sich die Lage in NRW verbessert. Vor zwei Jahren lag der Anteil an Unter-nehmen mit einer unzureichenden Internetausstattung sogar noch bei rund 25 Prozent. Der Ausbau der Breitbandinfrastruktur kommt voran, es besteht aber noch weiter großer Handlungsbedarf in Nordrhein-Westfalen.

NRW Auswertung Digitalisierungsumfrage 2023: hier