Neue Wohnmöglichkeiten für Flüchtlinge

3900 neue Plätze für Flüchtlinge in Wohnmodulen

Von Jo Achim Geschke |

Beispiel für Wohnmodule auf einem Campingplatz, Foto NDOZ Jo Geschke

Die Stadt steht vor der Herausforderung, 3900 neue Plätze zur Unterbringung von Flüchtlingen bis zum Jahresende zu schaffen. Die Unterbringung in Hotels ist erstens sehr unbequem für die Flüchtlinge und zudem auf Dauer zu teuer. Deshalb sollen jetzt als Ausweg „Wohnmodule“, ähnlich den mobilen Wohnungen auf Campingplätzen in Holland oder Frankreich, für eine Übergangszeit in mehreren Bezirken aufgestellt werden.

Die Module entsprechen keineswegs früheren Containern, so ein Sprecher des Rathauses. Sie sind nach modernen Gesichtspunkten gebaut, beheizt, und können auch zu mehreren Räumen für Familien zusammen geschlossen werden. Bereits jetzt sind 800 Menschen in Hotels untergebracht, wo sie beispielsweise nicht kochen können. Auch die Unterbringung in Schulen mit provisorisch abgeteilten Zimmern ist auf Dauer nicht tragbar, heißt es.

Die Stadt ist gesetzlich verpflichtet, Asyl suchende Menschen aufzunehmen und geeignete Unterbringungsmöglichkeiten bereit zu stellen. Angesichts des stetigen Zustroms von Flüchtlingen müssen bis Jahresende zu den bereits vorhandenen 3100 Unterbringungsmöglichkeiten in Wohngebäuden, Hotels und Schulen weitere 3900 Plätze in Düsseldorf geschaffen werden. Da dieser immense Bedarf nicht allein durch Anmietung beziehungsweise Nutzung bestehender Immobilien gedeckt werden kann, müssen Flüchtlinge auch in angemieteten Wohnmodulen untergebracht werden, so die Stadtverwaltung.

Es ist geplant, an jedem Standort je nach Größe 200 bis 300 Menschen unterzubringen. Die genannten Grundstücke sind aus Sicht der Verwaltung grundsätzlich technisch für die Aufstellung von Wohnmodulen geeignet. Um endgültig über die Aufstellung zu entscheiden, müssen aber noch weitere Untersuchungen durchgeführt werden. Da diese Standorte nicht ausreichen werden, alle erwarteten Flüchtlinge unterzubringen, werden weitere Orte auf ihre Eignung überprüft. Wenn Entscheidungen fallen, erfolgt eine zeitnahe Unterrichtung der Bezirksvertretungen und der Öffentlichkeit.

Über die geplanten Aufstellungsorte sind heute die betroffenen Bezirksvertretungen per Brief unterrichtet worden. Im Einzelnen sind folgende elf Standorte in erster Priorität als grundsätzlich geeignet identifiziert worden:

Stadtbezirk 1: Meineckestraße
Stadtbezirk 3: Moskauer Straße
Stadtbezirk 4: Oberlöricker Straße
Stadtbezirk 5: Zur Lindung, Grünewaldstraße und Leuchtenberger Kirchweg (2 Standorte)
Stadtbezirk 7: Am Bongard/Bergische Landstraße, Blanckertzstraße/ Bergische Landstraße und Karlsbader Straße
Stadtbezirk 9: Schimmelpfennigstraße

Runder Tisch Asyl

Oberbürgermeister Thomas Geisel hat einen Runden Tisch Asyl initiiert, der das Ziel hat, alle Beteiligten zusammenzubringen und Lösungen zu aktuellen Problemfragen wie der Unterbringung und Betreuung von Flüchtlingen zu erarbeiten. Unter Federführung von Sozialdezernent Burkhard Hintzsche arbeiten Vertreterinnen und Vertreter aus Verwaltung, Politik, Kirche, Sport, Wohlfahrtsverbänden, Flüchtlingsinitiativen und der Arbeitsgemeinschaft Düsseldorfer Wohnungsunternehmen gemeinsam an diesem Ziel.

Weitere Informationen zum Runden Tisch Asyl gibt es unter: www.duesseldorf.de/soziales/runder_tisch_asyl/index.shtml