Demo in Düsseldorf: „Apotheken kaputt sparen. Arzneimittelversorgung gefährden. Nicht mit uns!“

Apothekenstreik am 14. Juni in Düsseldorf: Die Gründe dafür!

Apotheke / Foto © Mika Baumeister, unsplash

Apotheke / Foto © Mika Baumeister, unsplash

Am 14. Juni findet von 12.00 bis 13.00 Uhr auf dem Burgplatz in Düsseldorf eine Demonstration der Apothekerschaft statt. Nadine Freialdenhoven, die bereits im April über einen Streik beim Apothekennotdienst in ihren vier Apotheken im Rhein-Erft-Kreis nachgedacht hatte, freut sich nun über den Aufruf des Apothekerverbandes und der Apothekerkammer Nordrhein zur Demonstration der „weißen Kittel“ in Düsseldorf.

92 Apotheken, die im Rhein-Erft-Kreis noch den Versorgungsauftrag der Bevölkerung hochhalten – 2012 waren es noch 110 Apotheken – werden geschlossen dabei sein. Das Gesundheitsamt ist vom Aussetzen der Dienstbereitschaft, also dem Schließen der Apotheken, am 14. Juni informiert, ebenso die Ärzte. Ausgenommen von der Maßnahme sind nur Apotheken, die Notdienst haben.

„Diese Apotheken werden die Kundinnen und Kunden jedoch nur an der Notdienstklappe bedienen“, erklärt Freialdenhoven, die im Vorstand der Apothekerkammer Nordrhein sitzt.

Für die Apotheken der Region ist es höchste Zeit, das Gesundheitsministerium, die Gesetzgebung und die Bevölkerung aufzurütteln. Denn die Situation spitzt sich immer weiter zu.

„Wir können die Arzneimittelsicherheit und die Versorgung nicht mehr gewährleisten. Es gibt Apotheken, die die Hälfte der Arzneien nicht mehr vorrätig haben. Wir gefährden damit die Gesundheit zum Beispiel von Patienten mit coronaren Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wenn wir beispielsweise Wirkstoffe zur Behandlung einer Herzmuskelschwäche oder von Herzrhythmusstörungen nicht vorrätig haben.“

Gerade die Vor-Ort-Apotheken sind für die Bevölkerung wichtig. Jeder Patient, der für ein dringend benötigtes Medikament 30 oder 40 Kilometer fahren muss, ist in ihren Augen einer zu viel.

Und Freialdenhoven denkt weiter: „Schließen noch mehr Apotheken, werden diese Patienten die Notfallaufnahmen der Krankenhäuser aufsuchen. Angesichts des Ärzte- und Fachkräftemangels wird hier aber schon am Limit gearbeitet.“

Arzneimittel retten im Ernstfall Leben.

Das müsse sich auch in der Arzneimittelpreisverordnung widerspiegeln. Sonst sieht die Politik offenen Auges beim Apothekensterben zu, argumentiert Freialdenhoven. Zunächst wird die Apothekerin den 7. Juni, den bundesweiten „Tag der Apotheke“, nutzen, um ihre Kunden auf die Missstände im Gesundheitswesen aufmerksam zu machen und sie einladen, am 14. Juni mit ihr und der Apothekerschaft zu demonstrieren.

„Es geht schließlich um die Gesundheit und Lebensqualität aller Menschen“, betont die Apothekerin.

Konkret kämpfen die Apotheken am 14. Juni in Düsseldorf:

  • gegen 10 Jahre Honorarstillstand;
  • gegen weitere Apothekenschließungen;
  • für eine Patientenversorgung ohne Lieferengpässe;
  • für ein Gesundheitswesen, bei dem die Gesundheit und eine hochwertige Arzneimittelversorgung der Patienten im Mittelpunkt stehen.