„Wer krank wird, verdient nichts! Urlaubsgeld – ebenfalls Fehlanzeige. Die Kursgebühren bei der VHS wurden in dieser Zeit jedoch um ca. 25% erhöht, Einnahmen, die an diejenigen, die sie hauptsächlich erwirtschaften, nicht weitergegeben werden!“, so die protesterenden DozentInnen. Und weiter heißt es : „Besonders sichtbar ist der Unterschied zu den Arbeitsbedingungen der wenigen festangestellten Kräfte in der schulischen Weiterbildung, (wo Schulabschlüsse nachträglich erworben werden können). Bei gleicher Tätigkeit erhalten Honorarkräfte nur ein Drittel dessen, was Festangestellte bekommen.“
Dass es auch ganz anders geht, zeige die Bundeshauptstadt: „Der Berliner Senat zahlt den Honorarkräften seiner Volkshochschulen sehr viel höhere Honorare und diese folgen jährlich den Tariferhöhungen. Außerdem gewährt Berlin 80% Honorar-fortzahlung im Krankheitsfall für Dozenten mit mehr als 50% ihrer beruflichen Tätigkeit an der VHS. Was in der „armen“ Bundeshauptstadt realisiert wird, sollte auch in der Landeshauptstadt NRW möglich sein!“
Die HonorardozentInnen der Volkshochschule Düsseldorf fordern deshalb als ersten Schritt eine deutliche Anhebung ihrer Honorare.
Die Linke wird zur Ratssitzung am 25. Juni eine Erhöhung der Honorare für die VHS-Dozentinnen und Dozenten beantragen. Georg Blanchard, Mitglied der Ratsfraktion DIE LINKE: „Die VHS ist das kommunale Weiterbildungszentrum der Stadt Düsseldorf. 817 Dozentinnen und Dozenten bilden Menschen weiter, verhelfen zu Schulabschlüssen oder geben Integrations- und Alphabetisierungskurse.
Es ist ein Skandal, dass die fachlich und pädagogisch hoch qualifizierten Dozentinnen und Dozenten ein Honorar erhalten, von dem sie kaum leben können. An der Düsseldorfer VHS wird nur die reine Unterrichtsstunde mit 19
Euro bezahlt. Die Vor- und Nachbereitung dieser Stunde wird ebenso wie
ausgefallene Kurse nicht bezahlt. Hinzu kommt, dass von dem Honorar noch
einmal rund 36 Prozent für Sozialversicherungen abgezogen werden müssen.
Wenn man das alles berücksichtigt liegt die Bezahlung damit unter dem gesetzlichen Mindestlohn.
Seit fünf Jahren wurden die Honorare nicht mehr angehoben, in den vergangenen fünfzehn Jahren gab es lediglich eine Erhöhung um 1,50 Euro. Lohnfortzahlung im Krankheitsfall oder bezahlten Urlaub gibt es nicht. Die Bedingungen sind so schlecht, dass die VHS mittlerweile Nachwuchsprobleme hat.“